
Sharon Stone arbeitete im Laufe ihrer Karriere auch mit Harvey Weinstein zusammen.Bild: IMAGO/imageSPACE
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Sharon Stone feierte ihren großen Durchbruch mit "Basic Instict". Im Laufe ihrer Schauspielkarriere arbeitete sie auch mit Harvey Weinstein zusammen. Jetzt spricht sie detailliert darüber, wie sich der Produzent ihr gegenüber verhalten habe.
11.08.2025, 19:0111.08.2025, 19:01
Triggerwarnung: Im folgenden Text werden Gewalterfahrungen und sexuelle Übergriffe thematisiert, die belastend und retraumatisierend sein können.
Als 2017 erste Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Harvey Weinstein publik wurden, äußerte sich Schauspielstar Sharon Stone zunächst nur knapp dazu. Anfang 2018 ließ sie in einem Interview verlauten, dass sie angesichts ihrer Zusammenarbeit mit dem Hollywoodproduzenten "nicht überrascht" gewesen sei.
Kurze Zeit später sprach Stone auch in der Sendung "CBS-Sunday Morning" über die MeToo-Debatte. Sie betonte damals: "Ich habe alles gesehen." Ohne jeglichen Schutz sei sie aus einem kleinen Ort in Pennsylvania nach Hollywood gekommen. Mehr als dieses etwas kryptische Statement wollte sie offenbar nicht abgeben. Nun äußerte sich die 67-Jährige aber in einem Interview ausführlich dazu, was sie mit Weinstein erlebt haben soll.
Sharon Stone spricht über Beziehung zu Harvey Weinstein
In einem großen Interview mit dem "Guardian" blickt Sharon Stone auf ihre Hollywood-Karriere zurück. Ihre Rollen in "Basic Instinct" und auch "Casino" brachten ihr den großen Durchbruch. 2001 erlitt sie einen Schlaganfall, von dem sie sich nach und nach erholte und sich zurück auf die Leinwand kämpfte.
An einer Stelle des Gesprächs werden auch ihre Auseinandersetzungen mit Harvey Weinstein thematisiert. Konkret geht es dabei um den Film "The Mighty", den Stone als einen ihrer Lieblingsfilme bezeichnet.
"Wissen Sie, warum ich diesen Film bekommen habe? Ich habe ihn bekommen, weil ich einen Produktionsvertrag mit Harvey Weinstein hatte", erklärt die Schauspielerin. Jahrelang habe der Hollywood-Produzent ihre Büros, Mitarbeiter:innen und alles bezahlt, was sie sich wünschte. Als er allerdings bemerkte, dass er nicht das Erhoffte bekam, heuerte er sie für den Film an, der für ihn selbst offenbar eher nervige Arbeit war.

Diese Aufnahme von Sharon Stone und Harvey Weinstein stammt aus dem Jahr 2006.Bild: Peter Kramer/Getty Images
Stone betont: "Aber ich wollte Harvey Weinstein nicht ficken." Als sie danach gefragt wird, ob er Annäherungsversuche bei ihr gestartet habe, erklärt die Schauspielerin:
"Nun, ich bin nicht das Mädchen, das er nackt in ein Hotelzimmer mitnimmt, und ich bin nicht das Mädchen, das er begrapscht. Ich bin das Mädchen, das er bei einer Cocktailparty durch den Raum geworfen hat. Und ich bin das Mädchen, das er geschlagen hat. Und ich bin das Mädchen, dem er an den Hintern gefasst hat."
Stone erzählt von gewalttätiger Auseinandersetzung mit Weinstein
Ihren Erzählungen zufolge sei sie bei einer Gala der amfAR-Stiftung mit ihm aneinandergeraten. Seit 30 Jahren ist sie mit der Stiftung verbunden und veranstaltet viele der Benefizgalas. Weinstein engagierte sich in der Vergangenheit ebenfalls dafür.
Sharon Stone betont: "Hinter der Bühne schubste er mich herum und schrie mich an, kam auf die Bühne, schnappte mir das Mikrofon und versuchte, diese unangemessenen Deals mit seinen Freunden zu machen."
Im Interview berichtet sie zudem von einer Auseinandersetzung im Hintergrund. "Ich kam von der Bühne und er schubste mich durch den Raum und sagte: 'Erniedrige mich nicht!', und ich sagte: 'Du bist ein Gauner, Harvey, lass deine verdammten Hände von mir.'" In diesem Moment sei er "definitiv körperlich gewalttätig" gewesen, sagt Sharon Stone. Entsprechende Ausführungen waren von ihrer Seite bisher nicht bekannt.
Weinstein verbüßt derzeit eine 16-jährige Gefängnisstrafe in Kalifornien wegen Sexualstraftaten. Mehr als 80 Frauen warfen dem einst mächtigen Produzenten Sexualstraftaten vor, nachdem die Zeitung "New York Times" und das Magazin "New Yorker" 2017 mit Enthüllungen über Weinsteins Verhalten die Filmbranche erschüttert hatten. Die Artikel lösten die MeToo-Bewegung aus. Der Name Weinstein wurde weltweit zum Synonym für Männer, die ihre Machtstellung gegenüber Frauen ausnutzen.
Anzügliche Sprüche, hinterher gerufene Bemerkungen, unangenehme Gesten – für viele Frauen ist das keine Ausnahme, sondern Teil des Alltags. Auch Moderatorin Janin Ullmann kennt diese Form der sexuellen Belästigung auf offener Straße.
Seit ihrer Jugend erlebt die neue Moderatorin von "Temptation Island" immer wieder Situationen, in denen Fremde ihre Grenzen überschreiten. Nun spricht die 43-Jährige öffentlich darüber, wie bedrückend solche Begegnungen sein können und warum es ihr wichtig ist, das Schweigen zu brechen.