Die legendäre Filmfigur James Bond steht seit Jahrzehnten für Action, Stil – und ein fragwürdiges Frauenbild. Immer wieder muss sich die Kult-Reihe Vorwürfe gefallen lassen, sie reproduziere klischeehafte Geschlechterrollen. Die Hauptfigur ist davon keineswegs ausgenommen.
Jetzt spricht sich auch Schauspieler Pierce Brosnan für eine differenzierte Sicht auf das Franchise aus – und stellt sich dabei überraschend hinter eine deutliche Kritik seiner Kollegin Helen Mirren.
Er muss es wissen, verkörperte er doch selbst 007 zwischen den Jahren 1995 und 2002.
Helen Mirren hatte wenige Tage zuvor gegenüber dem "London Standard" erklärt, sie sei nie ein Fan der 007-Reihe gewesen. Zwar schätze sie Darsteller wie Brosnan oder Daniel Craig, doch habe sie sich nie mit dem Frauenbild der Filme anfreunden können.
Insbesondere die Darstellung weiblicher Figuren habe sie immer gestört. "Das gesamte Konzept von 'James Bond' ist durchdrungen von tiefem Sexismus", sagte Mirren.
Frauen hätten in der realen Welt des Geheimdienstes schon immer eine bedeutende und mutige Rolle gespielt – diese Realität wünsche sie sich auch in Filmen stärker abgebildet.
Brosnan äußerte sich bei der Premiere der neuen Paramount+-Serie "Mobland", für die er gemeinsam mit Mirren vor der Kamera steht. Auf dem roten Teppich in New York wurde er auf deren Aussagen angesprochen – und stimmte ihr grundsätzlich zu.
"Sie hat ihnen ordentlich die Meinung gesagt", gab der Schauspieler gegenüber "People" zu Protokoll. Zwar hätten die beiden privat nicht darüber gesprochen, dennoch stimme er grundsätzlich mit Mirren überein:
Gleichzeitig gab er aber zu bedenken, dass es innerhalb des Rahmens, den Autor Ian Fleming mit seinen Romanen geschaffen habe, stets Raum für Entwicklung und auch Reibung gebe.
Schon früher hatte Mirren betont, dass sie nichts von der Idee halte, James Bond zur Frau umzuschreiben – lieber solle man originäre Geschichten über Agentinnen erzählen, etwa über mutige Frauen in der Résistance.