Nacktheit, Vergewaltigung oder die Einnahme verbotener Substanzen – in der Film- und Serienbranche sind Triggerwarnungen ein fester Bestandteil geworden. Sie sollen das Publikum vor dem Anschauen des jeweiligen Programms über dessen Behandlung sensibler Themenbereiche informieren. Eine Warnung, die schlussendlich vor allem zum Wohl der Zuschauer:innen gedacht ist.
Dennoch erntete das Konzept bereits in der Vergangenheit immer wieder Kritik. Besonders Schauspieler:innen selbst meldeten sich dabei kritisch zu Wort. Genau wie aktuell auch Matt Smith. Der "House of the Dragon"-Star bezieht klar Stellung – und sorgt damit für Furore.
Wie unter anderem "Deadline" berichtet, erklärt der Serienstar im Interview mit "Times of London" warum er den Warnungen bislang nicht viel abgewinnen kann. Demnach würde die Kennzeichnung potenziell verstörender Inhalte das Storytelling für das Publikum verwässern. Das Ergebnis dessen sei schlussendlich ein weniger gutes Endprodukt.
Dabei betont Smith, der durch seine Rolle in "Doctor Who" berühmt wurde, es sei "eine Schande, dass zu viele Geschichten kontrolliert werden und man Angst hat, sie zu veröffentlichen, weil eine bestimmte Grundstimmung herrscht". Sein Fazit fällt aus diesem Grund auch recht eindeutig aus:
Laut des 41-Jährigen seien sie in gewisser Weise sogar überflüssig. So ist es seiner Meinung nach "in Ordnung, sich beim Betrachten eines Gemäldes oder beim Anschauen eines Theaterstücks unwohl zu fühlen oder provoziert zu werden". Das kontrollierte und beabsichtigte Schockieren der Zuschauer:innen mache demnach einen wichtigen Teil aus. Matt Smith gibt abschließend zu bedenken:
Obwohl der Brite mit seinen Äußerungen sicherlich nicht vollends auf Zustimmung stößt, ist er mit seiner Meinung nicht allein. Auch Schauspielerin Judi Dench kritisierte bereits die Verwendung von Triggerwarnungen in der Schauspielbranche. Im Gespräch mit "RadioTimes" bezog sie sich damals vor allem auf Theater-Aufführungen.
Der "James Bond"-Star könne nicht "nachvollziehen, warum es sie [Warnungen] gibt". Für sie bleibe dabei unweigerlich einiges auf der Strecke. Sichtlich verwundert stellte sie sich damals vor allem eine Frage: "Wo bleibt die Überraschung beim Anschauen und der eigenen Interpretation des Stücks?"