
In New York läuft der Prozess gegen Sean Combs. Bild: Mark Von Holden/Invision via AP/dpa
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Im Zeugenstand belasten immer mehr Menschen Sean "Diddy" Combs. Sein Anwaltsteam reagiert mit einem Kreuzverhör darauf. Dies trifft jetzt vor allem seine ehemalige Assistentin.
05.06.2025, 05:1805.06.2025, 05:18
Seit dem 12. Mai läuft in New York der Prozess gegen Sean "Diddy" Combs. Er war Jahrzehnte einer der einflussreichsten Rapper und Unternehmer in den USA. Seine Karriere wird nun von schweren Anschuldigungen überschattet.
Ihm werden Sexhandel, organisierte Kriminalität und andere Straftaten vorgeworfen. Der Rapper bestreitet die Anschuldigungen und plädiert auf nicht schuldig. Bei einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
Derzeit stand die Aussage seine Ex-Assistentin, die unter dem Pseudonym Mia auftritt, im Mittelpunkt. Sie erklärte bereits vor Gericht, immer noch so traumatisiert von ihren Erlebnissen mit Sean Combs zu sein, sodass sie nicht arbeiten könne.
Die wichtigsten Entwicklungen der neuen Prozesswoche sind hier zusammengefasst.
Prozesstag 16
Bryana Bongolan, eine frühere Bekannte von Cassie Ventura, sagte laut NBC am 16. Tag aus. Der Rapper habe sie 2016 in einem Hochhaus in New York auf ein Balkongeländer im 17. Stock gehoben und dort etwa 15 Sekunden lang festgehalten.
Sie habe große Angst gehabt, zu stürzen. Zuvor soll er sie angeschrien und später gegen einen Tisch gestoßen haben. Ein Jahr zuvor habe Combs ihr bei einem Fotoshooting mit den Worten "Ich bin der Teufel und ich könnte dich umbringen" gedroht.
Bongolan klagt seit 2024 auf Schadensersatz in Millionenhöhe. Die Vorwürfe bestreitet Combs. Er steht aktuell wegen schwerer Straftaten wie Sexhandel und organisierter Kriminalität vor Gericht. Ihm droht eine lebenslange Haft.
Prozesstag 15
Im Zentrum dieses Prozesstags steht ein Video, das Combs im Jahr 2016 bei einem brutalen Angriff auf seine damalige Partnerin Cassie Ventura zeigen soll. Der ehemalige Sicherheitsmitarbeiter Eddie Garcia offenbarte nun unter Strafimmunität, wie dieses Video verschwinden sollte. Unter anderem die NBC berichtet.
Laut seiner Aussage habe Combs ihm 100.000 US-Dollar in bar überreicht, nachdem er ihm den einzigen USB-Stick mit den Aufnahmen ausgehändigt hatte. Ein Treffen sei geheim arrangiert worden – nur zwei Tage nach dem Vorfall.
Organisiert worden sei die Kontaktaufnahme durch Kristina Khorram, eine enge Mitarbeiterin von Combs. Der Rapper soll Garcia zudem dazu gebracht haben, eine eidesstattliche Erklärung zu unterschreiben und Ausweiskopien von allen beteiligten Sicherheitsleuten zu übergeben.
In einem anschließenden Videoanruf habe Combs Cassie dazu gebracht, zu bestätigen, dass auch sie das Verschwinden der Aufnahmen wolle. Für zusätzliche Irritation sorgte eine Textnachricht von Combs an Garcia: "Frohe Ostern, mein Engel. Gott ist gut." Anschließend fragte er: "Hat jemand nach dem Video gefragt?"
Nicht nur Gewaltvorwürfe stehen im Raum. Finanzielle Unregelmäßigkeiten rückten ebenfalls in den Fokus: Laut Derek Ferguson, dem früheren Finanzchef von Combs’ Unternehmen Bad Boy Entertainment, nutzte Combs dieselbe Firmenkreditkarte für private und geschäftliche Ausgaben ohne klare Trennung.
Prozesstag 14
Zwischen 2009 und 2017 arbeitete die ehemalige Assistentin für den inzwischen 55 Jahre alten Sean "Diddy" Combs. Zuvor gab sie bereits an, dass er sie mehrfach sexuell und körperlich misshandelt habe. Wie "TMZ" berichtet, erklärt sie nun am 14. Prozesstag, seine Ex Cassie Ventura wie eine Schwester geliebt zu haben.
Dennoch habe sie ihr nichts von dem angeblichen Missbrauch durch den Rapper erzählt. Er habe nämlich ihre Kommunikationswege genau überwacht. Dabei hätte er auch nicht vor Ortungsgeräten haltgemacht. So soll der US-Star sie und Cassie Ventura ausspioniert, Telefone gestohlen und bei Ventura zudem Ortungsgeräte ins Auto eingebaut haben.

Cassie Ventura und Sean "Diddy" Combs waren einst ein Paar.Bild: Charles Sykes/Invision/AP
Zum dritten Mal insgesamt im Laufe des Prozesses tritt Mia an diesem Tag in den Zeugenstand. Combs' Verteidiger Brian Steel will wissen, warum sie Cassie nichts von Diddys angeblicher Vergewaltigung erzählen wollte. Dies begründet die Ex-Assistentin wiederholt damit, dass er "regelmäßig" ihre Handys abgenommen habe, um sie vermutlich "zu durchsuchen". "Ich weiß nicht, wozu er fähig ist. Ich hatte schreckliche Angst", sagt sie.
Die "Bild" gibt zudem an, dass im Gerichtssaal eine Textnachricht vorgelesen wird, die für großes Aufsehen sorgt. Zwei Jahre, nachdem sie nicht mehr für Combs arbeitete, soll sie diese an ihn verschickt haben. Darin heißt es: "Ich hatte einen Albtraum. Ich war mit R. Kelly in einem Aufzug eingesperrt – und du hast mich gerettet."

Sean Combs hat sich inzwischen äußerlich verändert.Bild: Elizabeth Williams/AP/dpa
Und weiter: "Ich schicke dir all die Liebe dieser Welt." Zur Erinnerung: R. Kelly sitzt derzeit eine 30-jährige Haftstrafe ab. Der Verteidiger von Combs habe nun die Nachricht in direkten Widerspruch zu Mias Aussagen von Gericht gestellt, berichtet die Zeitung weiter.
Brian Steel sagt: "Die Person, die Sie terrorisiert hat, kam Ihnen zu Hilfe? Wie können Sie solche Worte schreiben, nachdem Sie ausgesagt haben, Mr. Combs habe Sie so schlecht behandelt? Weil es nicht wahr ist, Mia!" Sie bleibt dabei: "Ich habe nicht gelogen. Alles, was ich gesagt habe, ist wahr."
Darüber hinaus betont sie, die "herzliche Tonalität" in den Nachrichten wäre Teil ihres Jobs gewesen. Kritik an Combs sei oft mit Einschüchterung oder einem Karriere-Aus einhergegangen. Das Kreuzverhör endet damit, dass ihr von Steel vorgehalten wird, sie habe zu diesem Zeitpunkt "doch gar nicht mehr für Mr. Combs gearbeitet".
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