Bei ihrer "Eras"-Tour spielt Taylor Swift derzeit regelmäßig in ausverkauften Stadien in den USA. Die Plattform Ticketmaster war mit dem Fan-Andrang auf die Tickets heillos überfordert. Über drei Stunden hinweg liefert die Sängerin eine Mega-Show für ihre Fans ab und lässt keine Wünsche offen – auch heftiger Regen kann sie nicht stoppen, wie sie bereits unter Beweis stellte.
Doch einige Personen, die schon ein Konzert der Tour besucht haben, berichten derzeit in sozialen Netzwerken von einem Phänomen, das sie vor ein Rätsel stellt.
Dabei geht es darum, dass die Fans ihren Blick zwar zu jeder Sekunde auf die Bühne gerichtet haben, sich nach Taylor Swifts Auftritten aber an vieles nicht mehr erinnern können – zumindest auf den ersten Blick ein Widerspruch. Mal geht es um Details, mal um die Darbietungen kompletter Songs.
In einem "Reddit"-Thread schildert ein Fan sein Problem und fragt: "Hat das noch jemand erlebt? Ich habe ein halbes Jahr auf diesen Moment gewartet und jetzt, wo er vorbei ist, scheint mein Gehirn zu versuchen, mich davon zu überzeugen, dass ich nicht da war?!" Betitelt ist der Beitrag mit dem Stichwort "Konzert-Amnesie".
In den Kommentaren melden sich viele Personen zu Wort, denen es ebenso geht. "Mein Konzerttermin ist fast drei Wochen her und ich kann mich immer noch nicht an alles erinnern", bedauert jemand. Und an anderer Stelle heißt es:
"Ich bin so froh, dass auch andere Menschen diese Erfahrung machen", zeigt sich eine Userin immerhin erleichtert, und ergänzt: "Ich war praktisch nüchtern und ich fing an, an mir selbst zu zweifeln."
Ein weiterer Fan kennt das Problem ebenfalls und versucht aktiv, ihm entgegenzuwirken: "Deshalb gehe ich nach Konzerten nach Hause und schreibe Dinge auf, an die ich mich erinnern möchte."
Doch wie real ist diese "Amnesie"? Bei der "Times" gibt Ewan McNay, Professor am Fachbereich Psychologie an der State University of New York in Albany, eine Einschätzung ab. Er spricht von einem "konzertspezifischen Phänomen" und führt dazu aus:
Der entscheidende Faktor sei der Anstieg des Stresspegels im Körper. "Wenn man leicht angespannt ist, mit ein wenig Aufregung, kann man sich besser erinnern", betont McNay – "aber zu viel Aufregung bringt die Gedächtnisbildung zum Erliegen". Taylor-Swift-Fans und Konzert-Liebhaber im Allgemeinen müssen also nicht wirklich besorgt sein, gleichwohl das Phänomen natürlich schon ein wenig ärgerlich ist.