Manche Netflix-Produktion landen mit Ansage auf Platz eins der Charts des Streaming-Diensts, andere Hits wiederum ergeben sich eher überraschend. "Farben des Bösen: Rot" fällt in die zweite Kategorie. Der Kriminalfilm aus Polen belegt in Deutschland bereits seit mehreren Tagen die Spitze und lässt unter anderem "Godzilla Minus One" und "Atlas" hinter sich.
Für alle, die von "Farben des Bösen: Rot" angetan sind, könnte es schon bald gute Nachrichten geben, denn: Eine Fortsetzung der Geschichte liegt im Bereich des Möglichen, beziehungsweise ist eigentlich nur Formsache.
Im Zentrum des Films von Regisseur Adrian Panek stehen zwei Frauenmorde. Der ambitionierte Staatsanwalt Leopold Bilski (Jakub Gierszal) muss sich mit einer gefundenen Leiche am Strand auseinandersetzen und stößt bei seinen Recherchen auf einen zurückliegenden Fall, der erstaunliche Parallelen aufweist. Die Mutter des Opfers unterstützt ihn bei den Ermittlungen.
Bei der Bewertungsseite "Rotten Tomatoes" erhält der Krimi derzeit einen Zustimmungswert von nur 58 Prozent, doch für Netflix dürfte dies eine untergeordnete Rolle spielen. Entscheidend für den Streaming-Anbieter sind vielmehr die Aufrufzahlen, und die dürften nicht viel zu wünschen übrig lassen.
Doch nicht nur der Erfolg spricht für weitere Film-Ableger. Tatsächlich existieren sogar schon Vorlagen, die nur umgesetzt werden müssten.
Zu "Farben des Bösen" existiert eine Romanreihe von Małgorzata Oliwia Sobczak. Diese war ursprünglich als Trilogie geplant, mittlerweile sind aber vier Bücher erschienen. Damit gibt es genügend Stoff für gleich mehrere Netflix-Fortsetzungen.
In allen Romanen steht der Staatsanwalt Leopold Bilski als Ermittler im Fokus, er ist also das verbindende Element. Konkret veröffentlicht wurde bislang neben "Farben des Bösen: Rot":
Sollte Netflix chronologisch vorgehen, wäre die nächste Adaption "Farben des Bösen: Schwarz". In dieser Vorlage wird Bilski degradiert, während Ania Górska als unabhängige Staatsanwältin in Erscheinung tritt. Ihr erster Fall dreht sich um ein verschwundenes 13-jähriges Mädchen.
In "Farben des Bösen: Weiß" geht es hingegen um den vermeintlichen Suizid einer Jurastudentin, die aus dem Fenster springt. Ihr Körper weist Merkmale auf, die auf die gewaltsame Einwirkung einer weiteren Person schließen lassen.
Im vierten Buch wird schließlich ein Mann mit aufgeschlitzten Adern in seiner Wohnung gefunden, was wieder einmal Bilski auf den Plan ruft. Der Ermittler fördert so manch düsteres Geheimnis rund um den Verstorbenen zutage.