Mit "Dahmer – Monster" läuft wieder einmal eine True-Crime-Serie sehr erfolgreich. Die Geschichte basiert auf den Ereignissen rund um den Serienmörder Jeffrey Dahmer, der zwischen 1978 und 1991 mehrere junge Männer und Jugendliche tötete. Er gestand insgesamt 17 Morde und wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. 1994 erschlug ihn schließlich ein Mithäftling.
Um die Netflix-Produktion ranken sich bereits mehrere Kontroversen. Nun reagierte der Streaming-Anbieter heimlich auf einen bestimmten Kritikpunkt, der in den vergangenen Tagen immer wieder vorgebracht wurde.
Lesenswert: "The Voice": Coach kassiert Häme und Spott
Dahmer war homosexuell, genau wie die meisten seiner Opfer. Dies hatte Netflix offenbar dazu veranlasst, die Serie auf der Homepage unter dem Tag "LGBTQ" zu führen. Allerdings ist Diversität natürlich nicht wirklich das Thema der Show. Im Gegenteil erweckt es einen befremdlichen Eindruck, wenn ausgerechnet eine Produktion rund um einen Serienmörder für diese Art von Vielfalt Pate steht.
Dies merkten dann auch mehrere Personen in sozialen Netzwerken an. "Stell dir vor, du klickst auf die 'LGBTQ'-Kategorie und bekommst das hier", beschwerte sich zum Beispiel ein Nutzer auf Twitter, der dazu das Poster zu "Dahmer – Monster" teilte. Der Beitrag sammelte über 17.000 Likes.
Ein anderer Nutzer reagierte denkbar zynisch auf die Einordnung bei Netflix und schrieb: "Jeffrey Dahmer war ein stolzes Mitglied der LGBTQ-Community. Verbreitet es weiter."
In eine ähnliche Kerbe schlägt dieser Kommentar: "Jeffrey Dahmer, der schwule Repräsentant, auf den wir alle gewartet haben."
Offenbar hat sich der Streaming-Dienst die Kritik zu Herzen genommen, denn mittlerweile ist die Serie nicht mehr in der "LGBTQ"-Rubrik zu finden. Netflix hat also still und leise reagiert.
Allerdings sorgte die Serie noch aus einem anderen Grund für Negativ-Schlagzeilen – potenziell besonders belastend ist die Serie nämlich für Angehörige der realen Dahmer-Opfer. So wird beispielsweise eine Szene nachgestellt, in der die 19-jährige Rita Isbell im Verlauf des Gerichtsprozesses gegen den Mörder mental kollabiert. Bei ihr handelt es sich um die Schwester des von Dahmer strangulierten Errol Lindsey.
Via Twitter meldete sich schließlich Ritas Cousin Eric zu Wort. In seinem Beitrag prangert er an:
Damit übt Eric natürlich auch Kritik an dem True-Crime-Genre im Allgemeinen, doch Fakt ist: Netflix verzeichnete in diesem Bereich schon so einige Erfolge. Prominente Beispiele neben "Dahmer – Monster" sind "Tiger King", "Making a Murderer" oder "Ted Bundy: Selbstporträt eines Serienmörders".