Scharfe Sprüche gegen Kai Pflaume oder Dieter Bohlen hatte Stefan Raab am Mittwochabend bei "Du gewinnst hier nicht die Million" bei RTL+ im Angebot. "Stern TV"-Moderator Steffen Hallaschka gab den tanzenden Spielmeister und Kandidat Axel ging mit seinem erspielten Geld nach Hause. Star-Geiger David Garrett gab sich auch nach einer unschönen Szene mit Raab noch die Ehre.
Stefan Raab sprach zunächst über seine "Lieblingsschlagzeile" der Woche. "Pärchen vögelt Hähnchenwagen kaputt", titelte "Bild" Mitte November. Und dann teilte er gleich gegen Pflaume aus: 10.000 Euro betrage der Schaden, behauptete der Besitzer gegenüber der Zeitung. "Die Polizei fahndet nach diesem Stöhner", behauptete Raab und blendete einen Ausschnitt aus Pflaumes Instagram-Story ein.
Raab fand zudem einen Witz von Pflaume vor einem Teeregal so schlecht, dass er gleich einmal laut darüber nachdachte, ihm ein paar Follower zu entziehen. "Welcher Tee ist der Lieblingstee eines Egoisten? Der Pfir – sich", scherzte Pflaume etwas unbeholfen. Raab meinte, dass sei genug, um Pflaume als "pädagogische Maßnahme" etwa 10.000 Follower zu entziehen. Raab rief vor einigen Wochen dazu auf, Pflaume auf Instagram zu folgen.
Die zweite Schlagzeile, der "Bild", die Raab vor der Sendung noch gelesen haben will, thronte über dem Grinsen des RTL-Urgesteins Dieter Bohlen. "Für Merz würde ich gerne sein, was Musk für Trump ist", zitierte das Blatt den 70-Jährigen am 24. November.
Ausgerechnet Dieter Bohlen will den CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz beraten. Raab ist bereits die Vorstellung von Bohlen in der Politik zu viel. "Drei Nervenzusammenbrüche" habe Raab wegen des Gedankens bereits gehabt.
Doch da Merz und Bohlen bereits telefoniert haben sollen, sind Raabs Kommentare zu den pseudopolitischen Anwandlungen des Pop-Titans quasi über Nacht fast zu Satire geworden. Statt Abschiebungen werde es mit Bohlen schlicht heißen: "Sorry, aber für den Recall reicht es nicht." Die "soziale Hängematte" Bürgergeld, so Raab, werde dann nur noch in "alten oder noch schlimmer neuen Modern-Talking-Platten" ausbezahlt.
Zwischenzeitlich fiedelte es sanft in Raabs lautes Stand-up-Programm. Ein blonder Mann, Lederjacke, Mütze tief ins Gesicht gezogen, kauert in der Kulisse und streicht über die Saiten seiner Geige. Raab entreißt ihm die Geige und zerschlägt sie auf dem Boden – in einem angedeuteten Versuch, die Rock-Gitarren-Legende Jimi Hendrix zu imitieren.
Star-Geiger David Garrett betonte später, dass es keine Stradivari gewesen sei, die Raab ihm entrissen hatte. Die Geige, auf der er spielte, sei aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Viele wichtige Musiker vor ihm hätten bereits auf ihr gespielt, sagte Garrett mit einer gewissen Ehrfurcht. Woher er das Instrument von so unschätzbaren Wert habe, fragte Raab.
Es sei eine "Leihgabe von jemandem, der es sich leisten kann", erklärte Garrett. Kurz darauf spielte er gemeinsam mit Raab, verkleidet als Rentier, Weihnachtslieder.
Kurz darauf bat Raab Kandidat Axel zum 10.000-Euro-Spiel. Der gab sich im kurzen Gespräch am Tisch noch selbstsicher. Sollte er es bis zum Million-Euro-Spiel schaffen und gewinnen, komme er wieder, sagte er. "Dann gehst du nach Hause", entgegnete Raab.
Spielmeister Steffen Hallaschka, brachte einen "arbeitslosen Stehgeiger", Garrett, aus der Kantine mit. Gespielt wurde Song-Raten – ein Standard-Spiel der Raab-Game-Shows bei RTL. Währenddessen unterhielt Hallaschka das Publikum mit kleineren Tanzeinlagen.
Kandidat Axel erkannte lediglich "Titanium" von David Guetta und Sia im Geigen-Solo von David Garrett. Raab kam nach einigen Startschwierigkeiten auf "Survivor" von Destiny's Child, "Smooth Criminal" von Michael Jackson und "Seven Nation Army" von den White Stripes. Axel fuhr zum Bedauern Hallaschkas mit nur 5000 Euro nach Hause. Der "Stern TV"-Moderator hätte es "gerne gesehen", wenn der Kandidat die Million mitgenommen hätte.