Der Streaming-Markt ist hart umkämpft, auch ein großer Player wie Disney+ tut sich mitunter schwer. Im letzten Quartal verlor der Anbieter viele Abonnent:innen, und dieses Jahr geht die Talfahrt weiter. Nun reagieren die Verantwortlichen im Zuge einer neuen wirtschaftlichen Strategie.
Die Konsequenzen bekommen die Fans direkt zu spüren, denn das Programm auf der Plattform wird deutlich entschlackt. So möchte der Streaming-Dienst profitabler werden.
Im vergangenen Quartal wies Disney+ vier Millionen zahlende Kund:innen weniger vor, berichtete unter anderem "Vulture" kürzlich. Ende 2022 hatte der Anbieter auch schon 2,4 Millionen Abonnent:innen verloren. Durch Stellen-Abbau sowie Einnahmen durch seine Themenparks hielt sich der Konzern zwar weiter solide an der Börse, dennoch findet jetzt ein Umdenken statt.
Laut "Deadline" schmeißt das Unternehmen zum 26. Mai 31 Filme und Serie aus dem Angebot von Disney+. Dabei handelt es sich um Eigenproduktionen, die anscheinend nicht profitabel genug waren, um sie weiter zu führen. Betroffen sind unter anderem:
Hinzukommen mehrere Titel, die in den USA exklusiv bei Hulu erschienen sind, in Deutschland aber bei Disney+ laufen. Disney besitzt mehrheitlich die Anteile von Hulu und plant die komplette Übernahme bis 2024. Bei Hulu in den USA verschwinden nun unter anderem "Y: The Last Man" und "The Premise".
Damit ist Disney+ allerdings nicht der einzige Streaming-Dienst, der einen Kahlschlag in seiner digitalen Bibliothek macht. Warner setzte bei seinem Streaming-Dienst Max kürzlich ebenfalls den Rotstift an.
Die Disney-Finanzchefin Christine McCarthy kündigte außerdem schon an, der Konzern werde künftig "geringere Mengen an Inhalten produzieren". Somit setzen die Verantwortlichen also verstärkt auf Qualität statt Quantität.
Die ganz großen Film-Blockbuster dürften aber auch weiterhin bei Disney+ landen, insoweit können Fans unbesorgt sein. Erst neulich wurde beispielsweise verkündet, dass "Avatar: The Way of Water" ab dem 7. Juni in Deutschland als Stream verfügbar sein wird.