Neben der ARD-Mediathek, wo Programm-Inhalte kostenlos abgerufen werden können, haben die Öffentlich-Rechtlichen mit ARD Plus auch ein kostenpflichtiges Streaming-Angebot. Hier sind Sendungen auffindbar, die aus lizenzrechtlichen Gründen in der ARD-Mediathek nicht mehr angeboten werden dürfen. Unter anderem steht ein großes "Tatort"-Archiv zur Auswahl.
Nun wird das Angebot von ARD Plus noch einmal kräftig aufgestockt, wie der Sender in einer Pressemitteilung verkündet. Im Zentrum steht dabei eine absolute Kult-Serie, die zwischen 1985 und 2020 sehr erfolgreich im linearen Programm lief.
Die "Lindenstraße" gehörte für Millionen Menschen zur sonntäglichen Vorabend-Unterhaltung. Insgesamt bringt es die Serie, die ihren Schauplatz in München hat, auf 1758 Episoden. Zu den bekanntesten Charakteren zählen die Beimers und Else Kling.
"Als am 8. Dezember 1985 die erste Folge der 'Lindenstraße' ausgestrahlt wurde, ahnte niemand, dass die von Hans W. Geißendörfer entwickelte Fernsehserie ein fester Bestandteil der deutschen Fernsehlandschaft werden würde", heißt es in der Ankündigung des Senders.
Die Absetzung nach mehr als 34 Jahren wurde seitens des Senders zunächst mit hohen Produktionskosten begründet. Später erklärte der ARD-Programmdirektor Volker Herres, die Entscheidung sei vor allem aus inhaltlichen Gründen gefallen. Den Fans passte die Einstellung des Formats natürlich überhaupt nicht, bei "Change.org" wurde eine Petition zur Weiterführung der "Lindenstraße" ins Leben gerufen.
Nun landet die "Lindenstraße" erstmals im Stream bei ARD Plus. Ab dem 16. November wird die Seifenoper nach und nach auf der Plattform verfügbar gemacht. Los geht es mit der Veröffentlichung des ersten Jahrgangs der Kultserie (Folgen 1 bis 52). Im Anschluss gibt es wöchentlich, jeweils donnerstags, eine weitere Staffel, gibt die ARD bekannt.
In den Episoden wurden immer wieder tagesaktuelle und kontroverse Themen aufgegriffen, auch politische Geschehnisse fanden mitunter ihren Weg ins Drehbuch. Dies verlieh der "Lindenstraße" einen besonders lebensechten Anstrich. Ausgezeichnet wurde die Serie unter anderem 1989 mit einem Bambi für ihre "realistische Darstellung des deutschen Alltagslebens".
Für viele kam die Einstellung im Jahr 2020 überraschend. In Berlin demonstrierten mehrere Dutzend Fans unter dem Motto "Lasst die 'Lindenstraße' leben" gegen das Aus der Sendung. Im Aufruf zur Demo hieß es, die Entscheidung für die Absetzung sei über die Köpfe der Zuschauer und Rundfunkbeitragszahler getroffen worden.
In einer Facebook-Gruppe verkündeten Fans sogar: "Wir wollen nicht locker lassen". Bislang waren die Bemühungen zwar nicht von Erfolg gekrönt, doch immerhin können sie mit den alten Folgen jetzt noch einmal in Erinnerungen schwelgen.