"Squid Game" Staffel 3: Das Ende erklärt – und warum es Hoffnung macht

Für Gi-hun fängt die dritte "Squid Game"-Staffel niederschmetternd an.Bild: No Ju-han/Netflix

Das Ende von "Squid Game" erklärt: Was bedeuten die letzten Worte von Spieler 456?

Claudia Florkowski

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Vorsicht, Spoiler! Dieser Artikel richtet sich an alle, die die dritte Staffel von "Squid Game" bereits komplett gesehen haben.

Immerhin dauerte es dieses Mal nicht drei Jahre, bis die neue Staffel von "Squid Game" erschienen ist: Seit dem 27. Juni, und damit ein halbes Jahr nach Staffel 2, stehen die finalen sechs Folgen der Erfolgsserie bei Netflix bereit.

Und die setzen dort an, wo die zweite Staffel endete: Sie folgt Spieler 456, Seong Gi-hun (Lee Jung-jae), der bereits zum zweiten Mal ins Spiel zurückkehrt. Er hat die Absicht, die Spiele endgültig zu beenden.

Darum hat er am Ende von Staffel zwei versucht, gemeinsam mit anderen Spieler:innen einen Aufstand gegen die Soldaten und Manager anzuführen, die das Spiel unter der Leitung des Frontmanns und im Interesse der VIPs kontrollieren.

Der Aufstand scheiterte, und die Hoffnung der Gruppe wurde zerstört. Trotzdem kehren Gi-hun und die wenigen Überlebenden erneut zurück. Doch wie bringt Hwang das koreanische Drama zu einem Abschluss? Nun ist klar: Das Finale ist brutal, herzzerreißend – aber auch hoffnungsvoll.

Wer stirbt in "Squid Game" Staffel 3?

Im ersten Spiel, Verstecken, werden die Spieler:innen in zwei Teams aufgeteilt: Rot und Blau. Die Roten erhalten ein Messer und müssen die Blauen töten, während die Blauen "einfach" überleben müssen.

In diesem Spiel verlieren Dae-ho (Spieler 388), Hyun-ju (120), die Schamanin (044) und Yong-sik (007) ihr Leben. Besonders bedeutsam: Jun-hee (222) bringt währenddessen ihr Kind zur Welt. Geum-ja (149), die Mutter von Yong-sik, begeht zwischen den Spielen Suizid – nachdem sie gezwungen war, ihren eigenen Sohn zu töten.

Geum-ja und Jun-hee überstehen das erste Spiel. Bild: No Ju-han/Netflix

Im zweiten Spiel, Seilspringen, wird Nam-gyu (124) als Erster getötet. Die Spieler:innen sehen die fiese Figur aus "Rotes Licht, grünes Licht" mit einem männlichen Pendant wieder. Zwischen ihnen gibt es ein überdimensionales Springseil und eine Brücke, die alle springend bewältigen müssen.

Gi-hun schafft es mit Jun-hees Baby sicher über die Brücke, nachdem die VIPs entschieden haben, dass das Neugeborene offiziell in das Spiel aufgenommen wird.

Auch Myung-gi (333), der leibliche Vater des Babys, kommt heil auf die andere Seite. Doch Jun-hee entscheidet sich schließlich dazu, in den Tod zu springen, weil sie mit einem verstauchten Knöchel nicht weiterkommt – sie wird somit ein weiteres tragisches Opfer dieses Spiels. Nach dem Spiel wird durch den Frontmann festgelegt, dass Jun-hees Baby, ein Mädchen, fortan ihren Platz als Spielerin 222 einnehmen soll.

Erfährt Gi-hun, wer der Frontmann ist?

Im Anschluss stimmen die Verbleibenden dafür, das Spiel fortzusetzen, nachdem sie erfahren, dass es im finalen Spiel lediglich darum gehen wird, drei Personen zum Töten auszuwählen. Die drei Unglücklichen sollen Gi-hun, das Baby und der sensible Min-su (125) sein.

Doch dann wird Gi-hun zu einem Gespräch mit dem Frontmann gerufen. Dieser gibt sich zu Gi-huns Entsetzen als ehemaliger Spieler 001 zu erkennen und bietet ihm ein Messer an: Er soll die restlichen Spieler töten, um sich selbst und das Baby zu retten. In einer Rückblende erfahren wir, dass der frühere Gastgeber Oh Il-nam dem heutigen Frontmann genau diese Wahl gewährt hatte, als dieser selbst ein Spieler war.

Der Frontmann tötete damals tatsächlich alle anderen Spieler:innen im Schlaf und wurde dadurch zum Gewinner. Gi-hun hingegen erinnert sich an Sae-byeok zurück, die ihm in Staffel eins sagte: "Du bist nicht so ein Mensch" – und bringt es nicht übers Herz, jemanden zu ermorden. Doch das Messer behält er bei sich.

Stirbt Gi-hun im letzten Spiel?

Im letzten Spiel muss jedes Mal eine Person von einem der insgesamt drei riesigen Türme gestoßen werden, die die Formen Quadrat, Dreieck und Kreis haben. Min-su ist der erste, der hinuntergestoßen wird. Gi-hun ist das nächste Ziel. Die übrigen Spieler:innen, darunter Spieler 100 und Myung-gi, sind größtenteils brutale Schläger, denen Geld wichtiger ist als das Leben der anderen.

Sie beginnen, sich gegenseitig zu bekämpfen. Myung-gi und Gi-hun schließen sich zusammen und in dem folgenden Chaos werden die meisten getötet.

Am Ende bleiben nur noch Gi-hun, das Baby und Myung-gi übrig, mindestens einer von ihnen muss in der letzten Runde sterben. Myung-gi versucht Gi-hun zu überreden, ihm das Baby zu überlassen, doch Gi-hun lehnt ab.

Er ist überzeugt davon, dass Myung-gi sein eigenes Kind opfern will. Es kommt zum Kampf, bei dem Myung-gi in den Tod stürzt. Doch weil niemand vorher den Knopf gedrückt hat, der die Runde offiziell startet, zählt sein Tod nicht als "Opfer".

Der wohl wichtigste Spieler: Gi-hun.Bild: No Ju-han/Netflix

Gi-hun steht vor der grausamen Entscheidung: das Baby töten, um zu überleben, oder sich selbst opfern, damit das Baby leben kann?

Zur Überraschung der VIPs entscheidet er sich für Letzteres. Während sie zusehen und erwarten, dass er das Neugeborene tötet, schaut Gi-hun sie mit dem Baby im Arm an. Er küsst das Baby, legt es sanft auf den Boden. Was er als Nächstes sagt, richtet sich nicht an sie, sondern ans Publikum: "Wir sind keine Pferde. Wir sind Menschen. Und wir Menschen...", bringt er unvollständig hervor und stürzt in den Tod.

Was bedeuten Gi-huns letzte Worte?

Mit seinem Opfer entscheidet sich Gi-hun für die Menschlichkeit. Er glaubt daran, dass selbst das hilfloseste Leben einen Wert hat und dass man es schützen muss. Er lehnt sich gegen die Regeln der VIPs auf, selbst wenn das seinen Tod bedeutet.

Diese Entscheidung erschüttert den Frontmann zutiefst, denn er hatte in Staffel zwei und drei alles versucht, um Gi-hun zu beweisen, dass die Menschheit nicht mehr zu retten ist. In Folge vier fragt er ihn: "Spieler 456, hast du noch Vertrauen in die Menschen?" Gi-huns letzte Entscheidung ist seine Antwort.

Hat "Squid Game" ein Happy End?

Ausgerechnet Spielerin 222, das neugeborene Baby, gewinnt am Ende das gesamte Preisgeld. Und damit niemand der ursprünglichen Teilnehmer:innen. Regisseur Hwang Dong-hyuk wollte mit dem Twist Hoffnung vermitteln. "Letztendlich steht das Baby für die zukünftige Generation", erklärt er gegenüber "Tudum".

"Ich glaube, wir haben die Verantwortung und die Pflicht, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um eine bessere Welt für die zukünftige Generation zu hinterlassen", fährt er fort.

Mit Gi-huns letzten Worten hinterlässt Hwang eine offenes Ende für das Publikum, das den Satz selbst beantworten soll, aber auch seine eigene Antwort: Menschen sind gierig, rachsüchtig und korrupt. Aber wir sind auch dazu in der Lage, füreinander zu sorgen, Opfer zu bringen und auf etwas Besseres zu hoffen.

Geht "Squid Game" doch noch weiter?

In der letzten Szene des Finales sitzt der Frontmann in einem Auto in Los Angeles, nachdem er Gi-huns einstigen Gewinn an dessen Tochter übergeben hat. Plötzlich hört er das Geräusch von Klatschen und Ddakji-Spielen und lässt das Fenster herunter.

Es ist eine Recruiterin, gespielt von Cate Blanchett. Sie erwidert den Blick des Frontmanns, bevor sie wieder ihrer Arbeit nachgeht.

Momentan ist noch nichts bestätigt, aber die Szene deutet darauf hin, dass es eine Version des Spiels in Amerika geben könnte. Wie aus Staffel 1 bekannt ist, wird das Spiel überall auf der Welt gespielt.

Im Oktober 2024 berichteten Quellen gegenüber "Deadline", dass eine englischsprachige "Squid Game"-Serie in Arbeit sei, an deren Entwicklung angeblich Regisseur David Fincher beteiligt ist. Die letzte Szene von "Squid Game" Staffel drei könnte also die erste Szene von "Squid Game: America" sein.