Provokanter Kult-Film verschwindet bei Amazon: Regisseur verstarb dieses Jahr
Spielberg, Cameron und Coppola – Namen, die in Hollywood längst Legenden-Status erreicht haben. Zu den wohl bekanntesten Regisseuren der Branche zählte auch David Lynch. Bekannt für seinen unkonventionellen, surrealen Stil feierte der Filmemacher zu Lebzeiten zahlreiche Erfolge.
Unter anderem das Schwarzweiß-Drama "Der Elefantenmensch" (1980) sowie die bahnbrechende Fernsehserie "Twin Peaks" (1990) gehören zu seinen erfolgreichsten Werken.
Auch sein provokanter Thriller "Blue Velvet" aus dem Jahr 1986 wurde zum Hit, gilt heute sogar als Kult. Trotzdem schmeißt Amazon Prime den Film von David Lynch schon bald aus seinem Angebot.
"Blue Velvet": Darum geht es
Nach einem familiären Notfall kehrt der junge College-Student Jeffrey Beaumont (Kyle MacLachlan) in seine Heimatstadt Lumberton zurück – ein scheinbar ruhiger Ort mit akkurat gestutzten Hecken, zwitschernden Vögeln und freundlich grüßenden Nachbar:innen.
Doch hinter dieser postkartenartigen Vorstadtidylle lauert etwas Abgründiges. Als Jeffrey auf einem Spaziergang durch ein Feld ein menschliches Ohr findet, beginnt er selbst Nachforschungen anzustellen. Hilfe bekommt er dabei von der klugen Highschool-Schülerin Sandy (Laura Dern).
Seine Neugier führt ihn zu Dorothy Vallens (Isabella Rossellini), einer mysteriösen Nachtclubsängerin, die in dunkle Machenschaften verwickelt scheint. Und damit gerät Jeffrey immer tiefer in eine gefährliche Parallelwelt aus Gewalt, Begierde und psychischer Manipulation.
Hollywood-Regisseur von "Blue Velvet" verstarb kürzlich
Die Handlung des Thrillers entfaltet sich wie ein Albtraum in Zeitlupe: surreal, verstörend und dennoch hypnotisierend schön. Doch ist es genau das, was die Werke von David Lynch so besonders machte. In Hollywood wurde es somit in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Regie-Legende.
Umso größer war die Erschütterung über seinen Tod Anfang des Jahres. Er verstarb im Alter von 78 Jahren an einem Herzstillstand, verursacht durch eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).
David Lynch litt schon länger an einem Lungenemphysem, was – nach eigenen Angaben – auf jahrelanges Rauchen zurückzuführen war. Vor seinem Tod konnte er daher laut Medienberichten nur noch selten sein Haus verlassen.
In der Schauspielbranche wurde der Verlust des Filmschaffenden von zahlreichen Stars öffentlich betrauert.
Lynchs "Blue Velvet" erregte 1986 vor allem wegen seiner Sadomaso-Szenen Aufmerksamkeit. Die Darstellung von Gewalt und Sexualität galt als provokativ und schockierend. Andererseits wurde der Thriller jedoch auch für seine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Abgründen der menschlichen Natur gelobt.
Von den Kritiker:innen wird die Produktion auf "Rotten Tomatoes" mit einem beinahe perfekten Score von 91 Prozent belohnt. Die Zuschauer:innen sind ähnlich begeistert. Hier erreicht der Film ebenso ansehnliche 88 Prozent.
Wer den Film von Regie-Legende David Lynch noch nicht gesehen hat, sollte sich beeilen. "Blue Velvet" ist nur noch 12 Tage als Titel im Abo von Amazon Prime enthalten. Am 2. Oktober verschwindet der Thriller aus dem Angebot. Alternativ bestehen dann bei dem Streamer vorerst nur noch die üblichen Leih- und Kaufoptionen.