Videospiel-Verfilmungen erleben derzeit ein Hoch. Gaming-Klassiker wie "The Last of Us", "Bioshock" und "God of War" haben bereits Adaptionen erhalten oder entsprechende Produktionen sind in naher Zukunft geplant. Lange hatten Gaming-Verfilmungen einen schlechten Ruf, doch das Blatt wendet sich und der neueste Beweis dafür ist "Fallout".
Die Amazon-Serie basiert auf der extrem beliebten Reihe von Bethesda, die 1997 erstmals auf den Markt kam. Die Spiele sind einer Welt angesiedelt, die von einem fatalen Atomkrieg zerstört wurde. Auf der verödeten Erde bilden sich neue Gesellschaftsformen heraus.
In der Amazon-Serie spielt Ella Purnell die Hauptrolle der Lucy, die aus einem der hochkomplexen Atombunker flüchtet und sich fortan an der Oberfläche durchschlägt. Dabei trifft sie unter anderem auf einen mutierten Kopfgeldjäger (gespielt von Walton Goggins).
Bei der Kritik und beim Publikum kommt "Fallout" extrem gut an, und das ist durchaus eine Überraschung. Denn Spiele-Fans beurteilen die Adaptionen ihrer Lieblinge stets überkritisch. "Fallout" hält dem strengen Publikum stand.
Bei dem großen Bewertungs-Aggregator "Rotten Tomatoes" erreicht die Serie einen Score von 93 Prozent bei den Kritiker:innen. Das bedeutet: 93 Prozent der abgegebenen Reviews waren positiv. Ein tieferer Blick in das Echo zeigt zudem: Auch renommierte Seiten wie das Branchenblatt "Variety" loben die Sci-Fi-Serie in den Himmel. Hier lautet das Urteil: "Bizarr, aber sehr unterhaltsam: Fallout ist anders als alles, was Sie bisher gesehen haben; allein aus diesem Grund werden Sie nicht wegschauen können."
Auch beim Publikum schneidet "Fallout" sehr gut ab – der sogenannte Audience-Score errechnet derzeit 88 Prozent positive Bewertungen.
Zum Vergleich: "Game of Thrones", noch immer der Goldstandard für Blockbuster-Serien, schafft hier "nur" Werte von 89 beziehungsweise 85 Prozent. Zumindest aktuell steht "Fallout" also deutlich vor der Fantasy-Serie. Das kann sich freilich bald wieder ändern. Mit zunehmender Bewertungsanzahl sinken die Scores in der Regel etwas.
Dennoch beweisen die Zahlen, dass Amazon hier ein echter Coup gelungen ist. Auch die Charts der Streaming-Plattform führt die Serie deutlich an.
Hinter dem Projekt stehen mit Lisa Joy und Jonathan Nolan (Bruder des "Oppenheimer"-Regisseurs Christopher Nolan) zwei absolute Expert:innen für Sci-Fi-Stoffe. Gemeinsam setzten sie etwa die aufwendige HBO-Serie "Westworld" um. Mit "Fallout" könnte das Duo nun mehrere Jahre beschäftigt sein.
Die Welt, aus der ihre Sci-Fi-Geschichte schöpft, ist durch die vielen bisher erschienene Spiele überaus tief. Noch hat Amazon offiziell kein grünes Licht für weitere Staffeln gegeben. Alles andere als eine Verlängerung wäre aber eine (böse) Überraschung.