Seit drei Jahren spielt Sam Corlett den Wikinger Leif Eriksson in der Serie "Vikings: Valhalla". Die zweite Staffel der international produzierten Show ist seit Kurzem auf Netflix zu sehen und begeistert die Fans. Der australischen Schauspieler freut sich ebenfalls über den Erfolg seiner Arbeit, aber mehr noch über die Zeit, die er seit Drehschluss ganz weit weg von Jomsburg und Nowgorod verbringen kann. Um den seit lange benötigten Abstand zu seiner Rolle zu gewinnen, griff der 26-Jährige zu drastischen Mitteln.
"Vikings: Valhalla" ist die Nachfolgeserie der beliebten Amazon-Show "Vikings", die in sechs Staffeln auf historischen Ereignissen basierend die Geschichte des legendären Wikingers Ragnar Lodbrok und seiner Familie erzählt.
Mittlerweile nicht mehr bei Amazon, sondern beim Streaming-Konkurrent Netflix wird die Geschichte der nordischen Krieger:innen mit "Vikings: Valhalla" weitererzählt. Nach einer enorm erfolgreichen ersten Staffel wurde die Serie gleich um zwei weitere fortgesetzt. Für Cast und Crew bedeutete das einen engen Zeitplan, erzählt Hauptdarsteller Sam Corlett im Gespräch mit "Esquire".
"Zwischen den Staffeln eins und zwei und den Staffeln zwei und drei hatte ich nur wenige Monate zwischen den Dreharbeiten", blickt der Australier zurück. Sich aus der Serie heraus und wieder ganz auf sein eigentliches Leben einlassen konnte er deshalb nicht, "es gab immer einen Teil von mir, der noch drin war."
Für Sam Corlett war dieser Zustand "Segen und Fluch zugleich", denn die Rolle des isländischen Entdeckers Leif Eriksson geht er "mit ganzem Herzen" an, weshalb es ihm aber schwerfiel, Rolle und Realität zu trennen. "Eriksson hat so eine harsche Energie", findet Corlett, "manchmal färbte sein Verhalten ab." Zu seiner eigenen Familie konnte Corlett deshalb manchmal zu hart gegenüber sein, räumt er ein.
Als schließlich aber auch die Dreharbeiten zur dritten Staffel ein Ende fanden, fühlte sich der Schauspieler wie befreit.
Um nach der dritten Staffel endlich wieder ganz bei sich selbst zu sein, wagte der Darsteller einen drastischen Schritt: "Ich rasierte mir das Gesicht glatt", berichtet er im Interview. Seine Rolle Leif trägt in echter Wikinger-Manier einen zotteligen Bar, seinen eigenen traute er sich seit drei Jahren nicht abzurasieren – aus Angst, er würde nicht mehr nachwachsen.
Obwohl sein Job ihm körperlich wie auch psychisch einiges abverlangt, ist der 26-Jährige mehr als dankbar für die Rolle in "Vikings: Valhalla". Ich kneife mich immer noch", erzählt Sam Corlett. Er findet: "Es ist total seltsam, aber ziemlich cool."
Zwar erschien gerade erst die zweite Staffel auf Netflix, doch können sich Wikinger-Fans schon jetzt auf die dritte Staffel voraussichtlich noch Ende dieses Jahres freuen.
Sogar über eine Weitere denkt Sam Cortell schon nach. Er freut sich darüber, dass er bis zu der möglichen vierten Staffel noch eine Menge Zeit für sich fernab von Leif Eriksson hat und spekuliert darauf, dass erst 2024 wieder für "Vikings: Valhalla" gedreht wird.