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Sexismus-Vorwürfe gegen "Bridgerton": Fans rechnen ab mit Staffel 2

Simone Ashley und Charithra Chandran in der zweiten Staffel von "Bridgerton".
Simone Ashley und Charithra Chandran in der zweiten Staffel von "Bridgerton".Bild: Netflix
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Sexismus-Vorwürfe gegen "Bridgerton": Netflix-Fans rechnen mit Staffel 2 ab

09.04.2022, 15:14
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"Bridgerton" ist auch mit Staffel zwei bei Netflix auf Rekordjagd: Nach Angaben des Branchenmagazins "Deadline" wurden die neuen Folgen allein am Wochenende nach dem Release weltweit 193 Millionen Stunden gestreamt. In den letzten sieben Tagen entfielen insgesamt 251,7 Millionen Stunden auf die zweite Staffel. Nur "Squid Game" startete besser, allerdings recht eindeutig: Der Hit aus Korea wurde in der ersten Woche global 571,8 Millionen Stunden gestreamt.

Gleich aus mehreren Gründen ziehen die neuen Episoden jedoch auch Kritik auf sich. So gefällt es vielen Zuschauern nicht, dass die Anzahl an Sex-Szenen zurückgefahren wurde, während die Journalistin Dhvani Solani bei "Vice" die Darstellung der indischen Kultur anprangerte: "Für ein Land, das von der Kolonialherrschaft verwüstet wurde, erscheint es beinahe wie ein Witz, dass unsere koloniale Vergangenheit so übertüncht wird", schreibt die indische Autorin in ihrem Artikel. Hintergrund ist die in ihren Augen nicht sonderlich gelungene Einbeziehung der neuen Figuren Kate und Edwina Sharma.

Derweil werden auf "Reddit" ganz generell die weiblichen Figuren der zweiten Staffel kritisch beäugt, oder genauer gesagt: Die Beziehungen der Frauenfiguren untereinander.

"Bridgerton": Fan-Kritik an Frauenfiguren

Der Thread-Ersteller auf der Plattform nimmt in seinem Beitrag insbesondere die folgenden Beziehungen unter die Lupe:

  • Kate/Edwina
  • Penelope/Eloise
  • Daphne/Eloise

"Die Autoren betonen immer wieder, dass Romanzen nicht die einzigen Liebesgeschichten sind. Es gibt auch Liebesgeschichten zwischen Freunden und Geschwistern. Aber wo war das?", fragt sich ein Reddit-User. Die zuvor genannten "Paarungen" haben ihn offensichtlich nicht überzeugt und er urteilt, dass Staffel zwei sogar grundsätzlich ein Problem mit seinen Frauenfiguren hat:

"Ich bin so verärgert darüber, wie unterschiedlich die weiblichen Charaktere in der Serie im Vergleich zu ihren Buch-Charakteren sind. Sie kommen alle grob und unsympathisch rüber."

Bei den Männern aus der Serie bestehe das Problem wiederum nicht, befindet der Schreiberling und meint in Richtung der Netflix-Autoren: "Sie scheinen es darauf anzulegen, dass die männlichen Geschwister untereinander eine bessere Bindung haben als die weiblichen."

Und mit dieser Meinung steht der User keineswegs alleine da. Der Nutzer "singingmylife" bestätigt beispielweise: "Keine Frau darf eine liebevolle Beziehung haben. Eloise ist absolut böse zu Daphne. Kate und Edwina stehen sich anscheinend nicht nahe und dann fügen wir noch Mary hinzu, die keine Rolle spielen durfte. Die Featheringtons haben keine Wärme. Und ja, die Beziehung Pen/Eloise ist voller Manipulation und Lügen." Ein weiterer Fan bezeichnet Eloise daraufhin sogar als den "am schlechtesten geschriebenen Charakter" der ganzen Serie.

"ChrisEvansFan" betont bei "Reddit" schließlich noch einmal, dass die Verbindung zwischen Edwina und Kate in der Buchvorlage einen "magischen Aspekt" ausmache – warum dies in der Show plötzlich anders ist, schein auch für diesen Zuschauer unerklärlich zu sein.

"Bridgerton": Legt Netflix einen stärkeren Fokus auf die Männer?

This image released by Netflix shows Simone Ashley as Kate Sharma, left, and Jonathan Bailey as Anthony Bridgerton in a scene from the second season of "Bridgerton." The series is adapted by ...
Kate Sharma und Anthony Bridgerton kommen sich näher.Bild: ap / Liam Daniel

Der User "maevewileys" sieht es ebenfalls so, dass es dem Publikum leichter gemacht wird, Sympathien für die männlichen "Bridgerton"-Charaktere aufzubringen. Er findet, dass deren Hintergründe nicht zuletzt einfach besser erklärt werden: "Ich liebe Anthony und Jonny [Darsteller Jonathan Bailey, Anm. d. Red.] ist absolut spektakulär, aber es nervt richtig, dass Anthony der einzige ist, der Rückblenden bekommt. Wir verstehen, warum er so ist, wie er ist, wir verstehen, wie viel sein Vater ihm bedeutet hat. Kate ist auch eine Hauptfigur, aber sie bekommt nichts. Es werden nur ein paar Gespräche über ihren Vater geführt."

An der Stelle schließt sich der Kreis zur Kritik der "Vice"-Autorin Dhvani Solani, die auch gerne mehr über Kate und Edwina erfahren hätte, besonders über deren kulturelle Identität.

(ju)

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