Zunächst wurde bekannt, dass ARD und ZDF sich dazu entschieden haben, die Gemeinschaftsproduktion auszubauen. Das "Mittagsmagazin" erscheint künftig im wöchentlichen Wechsel. So wird die Sendezeit ab 2024 auf zwei Stunden verlängert. Dafür zieht die Redaktion des "MiMa" allerdings von Berlin nach Leipzig. Damit ist nicht mehr der RBB für die Sendung zuständig, sondern der MDR. Intendantin Karola Wille erklärte dazu: "Wir stärken die bundesweite Sichtbarkeit ostdeutscher Lebenswirklichkeiten."
Es gibt allerdings nicht nur Veränderungen beim Produktionsstandort. Denn im Zuge dessen wurde klar, dass Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said nicht mehr länger zum Moderations-Team des "ARD-Mittagsmagazins" angehören werden. Der Vorwurf wurde laut, dass diese Entscheidung wegen des nicht vorhandenen ostdeutschen Hintergrunds getroffen wurde. Nun bezog der Sender Stellung dazu.
Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said veröffentlichten am 1. Juli zwei identische Tweets. Darin hieß es: "Wie ihr wisst, zieht das 'ARD-MIMA' 2024 nach Leipzig. Ich werde die Sendung dann leider nicht mehr moderieren. Laut MDR-Chefredakteurin soll die künftige Moderation einen ost-deutschen Hintergrund haben. Das muss ich so akzeptieren." Auf Anfrage von watson meldete sich jetzt ein MDR-Sprecher zu Wort und erklärte die Hintergründe zu den Neustrukturierungen:
Und weiter: "Neben den inhaltlichen Überlegungen und solchen zur Distribution in die digitalen Angebote spielt dabei selbstverständlich auch die Frage der Moderation eine wichtige Rolle. Dafür werden wir uns ausreichend Zeit nehmen und entsprechend informieren, wenn es so weit ist." Somit bleibt noch unklar, wer künftig die Aufgabe von Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said übernehmen wird.
Der Sprecher merkt allerdings an: "Fest steht, dass der MDR in seinen Formaten schon heute über hervorragende, beliebte und vielfältige Moderatorinnen und Moderatoren verfügt, mit ganz unterschiedlicher persönlicher Prägung – ostdeutsch, westdeutsch, gesamtdeutsch, mit und ohne Migrationshintergrund. Beispielsweise haben beide Moderatorinnen des erfolgreichen tagesaktuellen Formats 'Brisant', welches seit vielen Jahren vom MDR fürs Erste produziert wird, jeweils eine unterschiedliche Migrationsgeschichte."
Mit Blick auf die Entscheidung, dass "die künftige Moderation einen ost-deutschen Hintergrund haben" sollte, sagte der Sprecher zudem: "Was wir auch gesellschaftlich wahrnehmen: Viele Menschen in Ostdeutschland vermissen zudem in der bundesweiten Sichtbarkeit, unter anderem in den Medien, Persönlichkeiten mit Verankerung in Ostdeutschland. Diese Vielfaltsdimension beziehen wir deshalb ebenfalls in unsere Überlegungen in das vom MDR aus Mitteldeutschland federführend für die ARD verantwortete Mittagsmagazin mit ein."
Zum Schluss betonte der MDR: "Als öffentlich-rechtliches Medienhaus wollen wir mit möglichst vielfältigen Angeboten zum besseren gegenseitigen Verständnis und damit zum Zusammenhalt in der Gesellschaft beitragen."