Das Wetter ist gut, die Konkurrenz im Frühling durch Sportübertragungen groß und das Zielpublikum streamt immer mehr – es gibt genug Gründe für schwache Quoten bei den großen deutschen TV-Sendern.
Vor allem Vox hatte in den letzten Wochen mit niedrigen Reichweiten zu kämpfen. Dabei galt der Sender in den letzten Jahren als Senkrechtstarter. Mit innovativen Formaten und einer klaren Strategie, die vor allem auf Eigenproduktionen setzte, arbeitete sich der Privatsender immer näher heran an Mutter-Sender RTL – und vorbei am Privatsender-Schlachtschiff Sat.1.
Zwei der Vox-Aushängeschilder: "Die Höhle der Löwen" und "Sing meinen Song". Derzeit laufen jeweils neue Staffeln der Formate, doch bei beiden läuft es mies.
Die Musiker:innen-Gruppe um Peter Maffay interpretierte in der aktuellen Folge von "Sing meinen Song" die Lieder von Rapper Eko Fresh neu. Das Interesse war lauwarm: Wie das Branchen-Magazin "DWDL" berichtet, erreichte das neueste Tauschkonzert lediglich 850.000 Menschen.
Nur einmal in der laufenden Staffel gab es miesere Zahlen. Der Marktanteil von 7,3 Prozent bedeutete sogar den schlechtesten Wert seit Mai 2023. Erst gestern musste "Die Höhle der Löwen" ähnlich apokalyptische Zahlen vermelden.
Steckt die Musterschülerin Vox also in der Krise?
Diese Frage stellte sich "DWDL" ebenfalls. In einer Analyse warnte das Magazin: "Vorsicht, Vox". Demnach büßte Vox in der klassischen Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen zuletzt immer mehr Reichweite ein. Eine Entwicklung, die sich durch die vergangenen Jahre ziehe.
Als Schwachpunkt macht der Artikel auch das jüngste Abschneiden der Koch-Show "Kitchen Impossible" aus. Bei all den bröckelnden Formaten fehle schlicht ein neuer Quoten-Garant.
"DWDL" sieht aber auch Lichtblicke: Bei "Sing meinen Song" ist in dieser Staffel nicht alles schlecht. Außerdem blieben "Das perfekte Dinner", die Datingshow "First Dates" und "First Dates Hotel" stabil und gewannen sogar Zuschauer:innen. Dennoch wird sich Vox nach dieser TV-Saison harte Fragen stellen müssen.