Das Programm der größten deutschen TV-Sender wird diesen Sommer ordentlich durcheinandergebracht. Sorgten zunächst die Übertragungen der Fußball-EM dafür, dass beliebte Formate vorübergehend weichen mussten, stehen nun die Olympischen Spiele in Paris im Fokus.
Von morgens um 9 Uhr bis Mitternacht sind die verschiedenen Wettbewerbe täglich durchgehend im Free-TV zu sehen, wobei sich ARD und ZDF abwechseln. Das nächste sportliche Mega-Event beflügelt die Quoten, wie die Zahlen für den Juli zeigen. In gleich zwei Punkten rangiert das ZDF aber hinter der ARD.
Die rund vierstündige Eröffnungsfeier, die am 26. Juli in der ARD gezeigt wurde, verfolgten durchschnittlich zehn Millionen Menschen in Deutschland. Seit 20 Jahren war das Interesse an einer Olympia-Eröffnung nicht mehr so groß gewesen.
Am 28. Juli lag der Olympia-Ball dann erstmals in diesem Jahr beim ZDF, Katrin Müller-Hohenstein und Jochen Breyer führten durch das Wettbewerbsprogramm. Der Sender profitierte jedoch insgesamt nicht so stark von den Olympischen Spielen sowie auch der EM wie die ARD.
Wie nämlich "DWDL" berichtet, verzeichnet Das Erste im Juli insgesamt die höchsten Marktanteile (im Durchschnitt: 16, Prozent), das ZDF (16,2 Prozent) muss sich hauchdünn geschlagen geben – und liegt erstmals seit Mai 2016 hinter der ARD. Bei der jungen Zielgruppe ist das Bild deutlicher, hier verzeichnet das Erste 16,6 Prozent und das ZDF "nur" 10,9 Prozent Marktanteil.
Erklärungsansätze dafür sind schnell gefunden. So hatte die ARD durch die Übertragung der Eröffnungsfeier einen Olympia-Abend mehr im Programm als das ZDF, zudem lief im Ersten zuvor das EM-Finale und das letzte Spiel der deutschen Elf. Das ZDF musste sich im Vergleich mit weniger attraktiven EM-Duellen begnügen.
Und damit nicht genug. In einem so genannten Frische-Ranking blickt "DWDL" auf die Anzahl der Erstausstrahlungen oder Free-TV-Premieren in der Zeit zwischen 20.15 Uhr und Mitternacht. Hier liegt im Juli ebenfalls die ARD an der Spitze ("Frische-Anteil": 73 Prozent) – wieder insbesondere dank der Fußball- und EM-Abende.
Dahinter rangiert etwas überraschend RTL, gleichwohl der Sender gegenüber dem Vorjahr ein Minus von zwölf Prozent verbucht. Obwohl RTL nicht von Olympia profitieren kann, behält der Sender gegenüber dem ZDF auf Platz drei die Oberhand.