Gefälschte Bilder und Videos, die im Internet kursieren, sind keine Seltenheit. Erst kürzlich machte Collien Ulmen-Fernandes öffentlich, dass sie Opfer von Deepfakes wurde. Es kursierten somit pornografische Bilder und Videos von ihr – oder zumindest mit ihrem Kopf.
Denn natürlich war nicht wirklich die Schauspielerin und Moderatorin selbst auf pornografischen Aufnahmen zu sehen. Jemand hatte allerdings mithilfe von KI ihr Gesicht auf eben solche Bilder und Videos montiert. Die neueste Technik macht einfach immer mehr möglich – auch im Audiobereich. Jetzt warnt die ARD vor brisanten Fälschungen, die aktuell im Umlauf sind.
Aktuell seien mehrere Audiodateien im Umlauf, in denen die Stimmen von "Tagesschau"-Sprecher:innen zu hören sind, erklärt der Sender. Doch dabei handelt es sich um Fälschungen. In den Aufnahmen seien die Stimmen von Susanne Daubner und Jens Riewa zu hören, die sich für angebliche Lügen entschuldigen, die in den vergangenen Jahren in der Sendung verbreitet worden seien.
Besonders brisant: Die Aufnahmen sollen auch Anfang November auf einer Demonstration in Kiel abgespielt worden sein, wie die "Tagesschau" in einem Bericht erklärt.
"Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich begrüße Sie zur 'Tagesschau'. Heute möchten wir uns bei Ihnen entschuldigen. Seit über drei Jahren lügen wir Ihnen dreist ins Gesicht", verkünden die bekannten Stimmen der "Tagesschau"-Sprecher:innen in den gefälschten Audiodateien. Sogar das offizielle "Tagesschau"-Jingle ist darin zu hören.
Insgesamt seien derzeit drei gefälschte Audiodateien in Umlauf. In jeder wird über angeblich "bewusste Manipulation" und "Lügen" in der Berichterstattung bei Themen wie dem Ukraine-Krieg oder der Corona-Pandemie gesprochen.
Zum Ende jeder Aufnahme heißt es außerdem laut "tagsschau.de": "Für all diese einseitige Berichterstattung und bewusste Manipulation, insbesondere für die Denunzierung unserer Mitmenschen, müssen wir uns ausdrücklich im Namen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks entschuldigen."
Marcus Bornheim, Chefredakteur von "ARD Aktuell", stellt klar, dass es sich dabei eindeutig um Fälschungen handele. Er erklärt weiter, dass die Seriosität und Glaubwürdigkeit der Nachrichtensendung gezielt ausgenutzt werde. "Das wird hier ausgenutzt, um gezielt Desinformation zu verbreiten", sagt Bornheim.
Die Fälschungen der Audidateien sind relativ schnell zu erkennen. Die Stimmen der Sprecherinnen klingen mechanisch, auch die Sprachmelodie unterscheidet sich. Außerdem sind einige Betonungen der Wörter falsch.