Schlagersänger Michael Wendler und der deutsche private Fernsehsender RTL sind im Streit. Die Fronten sind verhärtet und es findet keine Kommunikation mehr statt. Jüngst hat RTL angekündigt, den Schlager-Schwurbler aus allen Episoden der neuen "DSDS"-Staffel herauszuschneiden, nachdem dieser mit einem neuen KZ-Vergleich auf Telegram für einen Aufschrei gesorgt hatte.
Nachdem Michael Wendler im Sommer erstmals mit wirren Verschwörungserzählungen an die Öffentlichkeit gegangen war, hatte RTL die Zusammenarbeit mit dem 48-Jährigen beendet. Sein damaliger Manager Markus Krampe hatte schon damals betont, dass der Wendler wohl bald ausgesorgt gehabt hätte, wenn er seine Verträge eingehalten hätte und nicht ins Lager der Verschwörungsmythiker übergelaufen wäre.
Wie Krampe darauf kam, wird erst jetzt wirklich klar. Die "Bild"-Zeitung hat Details über den Vertrag zwischen den Wendler und RTL veröffentlicht. Und dieser hat es in sich.
Aus dem Vertrag geht demnach hervor, dass Michael Wendler eine Menge Geld hat sausen lassen. Insgesamt stecken in dem RTL-Deal rund 800.000 Euro, von denen Wendler schon etwa 350.000 Euro erhalten haben soll.
Zudem zeigt sich das Ausmaß der Vermarktung von Michael Wendler und Laura Müller. Der Deal beinhaltet demnach eine irre Baby-Klausel.
Unter Paragraf 7 des Vertrags steht demnach, dass RTL das "exklusive Berichterstattungsrecht" über Laura Müller inne hat, sollte sie während der Vertragslaufzeit schwanger werden. Und dafür wäre das Reality-Paar stattlich entlohnt worden: "Hierfür erhält der Vertragspartner eine zusätzliche Exklusivitätsvergütung in Höhe von Euro 50.000,-, wenn eine Schwangerschaft der Mitwirkenden 2 (gemeint ist Laura Müller, Anm. d. Red.) im Vertragszeitraum vorliegt."
50.000 Euro hätte RTL also gezahlt, wenn Laura Müller also schwanger geworden wäre.
Als ob RTL es geahnt hätte, hat der Sender in das 17-seitige Vertragswerk laut "Bild" auch die Klausel eingebaut, dass man nicht zur Ausstrahlung des produzierten Materials verpflichtet ist. Laura Müller und Michael Wendler hingegen verpflichten sich darin, mit keinem anderen Medium ohne Absprache zu sprechen oder zu arbeiten.
RTL will derweil laut "Bild" rechtlich gegen Michael Wendler vorgehen. Die Chancen auf Schadensersatz stehen nicht schlecht. Auch das liegt an einer Klausel im Vertrag.
Darin heißt es: "Der Vertragspartner/die Mitwirkenden wird sein/werden ihr Verhalten in der Öffentlichkeit so ausrichten, dass das Ansehen der vertragsgegenständlichen Produktion und damit auch des Senders als Fernsehunternehmen nicht beeinträchtigt wird."
Dass Michael Wendler nicht nur die Bundesregierung, sondern auch RTL angegriffen hat, macht einen Vertragsbruch an dieser Stelle umso deutlicher. Für den ohnehin schon schuldengeplagten Sänger könnte es daher nun teuer werden.
(vdv)