Für Caren Miosga ist die Zeit bei den "Tagesthemen" vorbei. Für sie hat am 30. Oktober erstmals Jessy Wellmer übernommen. Dass die ehemalige "Sportschau"-Moderatorin die Nachfolge von Miosga antritt, die 16 Jahre lang durch die Sendung führte, wurde bereits im Juni bekannt. Nun war es endlich so weit und Jessy Wellmer feierte ihre Premiere.
Ihren Einstand in der späten Nachrichtenausgabe absolvierte sie zusammen mit Judith Rakers. Schon vor ihrem Einstand betonte Wellmer, dass sie bewusst auf eine feste Verabschiedungsformel verzichten wird. Sie wolle es von der jeweiligen Gefühlslage und den Ereignissen des Tages abhängig machen. Ihre erste Sendung beendete sie mit den Worten: "Morgen sehen Sie mich gleich nochmal – wenn Sie mögen. Für heute: tschüss."
Bei den Zuschauer:innen kam die Neue weitgehend gut an. Sie habe zwar etwas angespannt gewirkt, befand ein User auf X (ehemals Twitter), habe ihre Sache aber gut gemacht.
Vor ihrer "Tagesthemen"-Premiere beantwortete Jessy Wellmer noch einige Fragen in einem Video-Interview für den Instagram-Kanal der Nachrichtensendung. Dabei musste sie sich teilweise zwischen jeweils zwei Antwortmöglichkeiten entscheiden. So wollte die Kollegin beispielsweise von ihr wissen, ob sie Nutella mit oder ohne Butter esse oder eher dem HSV oder Hansa Rostock die Daumen drücke.
Eine Antwort sorgte jedoch für Verwunderung. Als sich Jessy Wellmer zwischen ihrer neuen Wirkungsstätte "Tagesthemen" und der "Sportschau" entscheiden sollte, kam sie offenbar kurz ins Wanken. Während sie alle anderen Fragen souverän beantworten konnte, gab es bei dieser Frage einen Moment des Zögerns – allerdings erst, nachdem sie eigentlich bereits eine Antwort gegeben hatte.
Wie aus der Pistole geschossen sagte sie: "Sportschau" – dann kam sie jedoch ins Straucheln und es brauchte einen kleinen Moment, bis sie mit ihrer Antwort wieder "in der Spur" war. So erklärte sie dann: "...'Sportschau' – war wirklich schön und die 'Tagesthemen' werden auch gut." Ihre Antwort hat sie also gerade so nochmal retten können.
Dass ihr eine Entscheidung zwischen den beiden Sendungen nicht leicht fällt, dürfte nicht verwundern. Seit 2014 war sie bei der "Sportschau" in der ARD tätig. Davor war sie bereits für die Sportberichterstattung im "ZDF-Morgenmagazin" zuständig. Dass sie sich jetzt allerdings vom Sport verabschiedet, ist für sie ein logischer Schritt.
Denn Jessy Wellmer hat sich bereits in jungen Jahren zur politischen Berichterstattung hingezogen gefühlt. "Ich bin eher durch Zufall im Sport gelandet und habe dann dort viele interessante und sehr schöne Jahre gearbeitet", erklärte sie dazu kürzlich.