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"Mälzer und Henssler liefern ab": TV-Koch Tim Mälzer am Rande der Verzweiflung

Tim Mälzer wurde müde, Steffen Henssler bekam schlechte Laune bei der letzten Aufgabe.
Tim Mälzer wurde müde, Steffen Henssler bekam schlechte Laune bei der letzten Aufgabe.bild: screenshot vox
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"Mälzer und Henssler liefern ab": Weinhändlerin bringt TV-Koch zur Verzweiflung

25.09.2023, 18:40
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Sie sind Konkurrenten, schnauzen sich oft an, aber da sei auch "eine Form von Freundschaft", sagen Tim Mälzer und Steffen Henssler übereinstimmend.

Dabei treffen sie aber nur beruflich aufeinander. So wie bei "Mälzer und Henssler liefern ab!" Da bekommen die beiden Köche Bestellungen von Unbekannten. Anhand grober Hinweise müssen beide je ein passendes Mahl kochen. Während des Kochvorgangs bekommen sie weitere Tipps und Anweisungen. Am Ende liefern sie zur Unterscheidung in helle und dunkle Boxen verpackt, ihre Essen aus. Die Besteller bewerten dann mit bis zu fünf Sternen, wer wie gut gekocht hat.

Voller Raffinesse beleidigt

Das Format lebt davon, dass die beiden Ausnahme-Köche sich zwar gut verstehen, aber auch genauso gut an einander reiben und unbedingt gewinnen wollen: Dabei geht es durchaus handfest zu. Mälzer ist zwar der Meinung, dass er seinen Kontrahenten "voller Raffinesse beleidigt" hat. Die Einspielung kontert das trocken mit dem Beweis-Ausschnitt, in dem "Arschloch" zu hören ist. Und Mälzer legt sogar noch nach: "Es ist nichts, was ich Steffen vorwerfen kann, außer, dass er wahnsinnig langweilig kocht." Ohne ihn wäre Henssler wie Miss Piggy ohne Kermit, findet Mälzer: "Einfach nur ein dummes Schwein."

Henssler, selbst nicht auf den Mund gefallen, hat diesmal etwas weniger Aggressionen gegen seinen Konkurrenten. Er stichelt lieber zwischendurch. Auch weil er bis kurz vor Ende der Sendung immer einen Vorsprung hat.

Aber besonders emotional geht es zu, als sie die Bestellung eines italienischen Kochs und seiner Frau, einer Ärztin, bei dem Paar zu Hause ausliefern wollen. Sie fahren also zu einem Mehrfamilienhaus und unkonzentriert nach einem Streit, klingeln sie zweimal an derselben falschen Wohnungstür, wo zweimal derselbe irritierte Mann öffnet, der sie nicht erwartet (und dessen Gesicht in der Ausstrahlung unkenntlich gemacht wird).

Henssler und Mälzer: Unkonzentriertes Klingeling an der falschen Tür.
Henssler und Mälzer: Unkonzentriertes Klingeling an der falschen Tür.bild: screenshot vox

Dann schließlich klingeln sie gegenüber an der richtigen Tür und liefern ihre Essen ab. Der italienische Koch ist voller Lob, die Ärztin auch. Allerdings hatte sie darauf bestanden, dass kein Salz verwendet wird. Sie sollten lieber mit Kräutern würzen, übermittelte sie den Köchen – am Ende bemängelt sie dann doch, dass es an Salz fehle.

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Köche allgemein haben es nicht einfach. Und die beiden TV-Köche Mälzer und Henssler in diesem Format schon gar nicht.

Da sind die Feuerwehrmannschaft, die als Abwechslung in die Doppelküche Mälzer-Henssler hereinschneit und begeistert eine "schnelle Bolognese" verschlingt oder auch das Personal einer Hamburger-Kiezkneipe, das mit Essen beliefert wird, dankbare Ausnahmen.

Diese Freundesgruppe veranstaltet regelmäßig "Friendsgiving"-Dinner.
Diese Freundesgruppe veranstaltet regelmäßig "Friendsgiving"-Dinner.Bild: screenshot vox

Ganz im Gegensatz zur Siebener-Freundesgruppe, die zum "Friendsgiving"-Dinner mit Truthahn bekocht werden will. Sie wirken in der ewigen Wiederholung ihrer Ansprüche etwas selbstbezogen und wenig offen.

"Weißt Du, was mir auf den Sack geht – dieses ewige: Ein Vegetarier!", meint auch Henssler. Später übermitteln die Freunde auch noch den Hinweis, dass eine Suppe als Vorspeise langweilig sei, weil sie das schon oft zu ihren jährlichen Dinnern hatten. Ach und "auf alles, was im Meer lebt, können wir gut verzichten".

Den Vogel schießt aber das letzte Gäste-Trio der beiden Köche ab. Es wünscht sich, anfangs wie alle noch weitgehend anonym, ein Menü, das Perfekt zum Wein passt. Den Wein bekommen die Köche im Paket geliefert. Steffen Henssler ärgert das sofort maßlos.

Immer wieder regt er sich auf. "Die gehen mir jetzt schon auf den Sack", sagt Henssler, "egal wie sympathisch die am Ende auch sind."

Mälzer trinkt direkt aus der Falsche

Mälzer hingegen geht die Aufgabe pragmatischer an. Er macht sich den gelieferten Tropfen auf, nimmt einen tiefen Schluck direkt aus dem Flaschenhals und kippt dann einen Schwall aus der Flasche in die Soße. Er nimmt die Weine als "dritte Zutat". Er hält sich an eine alte Kochregel, die er zitiert: "Man kocht mit dem Wein, den man dazu trinkt."

In Rumpelstielzchenmanier tobt hingegen Henssler weiter: "Das passende Essen zum Wein – das ist so subjektiv wie nur irgendwas. Da habe ich keine Lust drauf, da habe ich so einen Widerstand in mir gerade – das ist der Wahnsinn."

Er mutmaßt:

"Die sitzen da am Samstagabend zu dritt in ihrem Weinladen und saufen sich den Arsch voll und brauchen was zu fressen."
Steffen Henssler

Damit schätzt er die Situation zwar ziemlich derbe aber auch ziemlich korrekt ein: Denn es handelt sich in der Tat um die Besitzerin eines Weinladens und ihre beiden Töchter, die ebenfalls Ausbildungen rund um den Wein absolvieren.

Die Hamburger Weinhändlerin (Mitte) mit ihren beiden Töchtern.
Die Hamburger Weinhändlerin (Mitte) mit ihren beiden Töchtern.bild: screenshot vox

Bei ihnen und in ihren Gesprächen dreht sich alles um den Wein und ihre Sprache ist blumig. Ihre Selbsteinschätzung: "Ich glaube, wir sind anspruchsvoll, aber nicht kompliziert." Mit diesem Eindruck sind sie allerdings ziemlich allein. Auch die Twitter-User sparen nicht mit gehässigen Kommentaren und finden, dass Henssler mit seiner Einschätzung recht hat.

Als die Damen dann während des Kochvorgangs noch die Nachricht "Wir lieben spannende Texturen und ungewöhnliche Kombinationen" für die beiden Köche übermitteln, reicht es Henssler.

"Deshalb bin ich nicht Koch geworden, um Gäste zu haben, die mir erzählen, dass ich zum Wein passende Gerichte kochen soll." Und dann mutmaßt er weiter: "Sie wollen Crossover, ein bisschen funky, aber wenn Du zu funky bist kriegen sie einen Herzinfarkt."

Bloß keine Überraschungsschärfe

Und in der Tat hat die Weinhändlerin sehr konkrete Vorstellungen, wie das Essen nicht sein darf – die teilt sie aber nur der Kamera, nicht den Köchen mit: "Ich kann mir vorstellen, dass es Punktabzüge gibt, wenn es zu scharf wird", Überraschungsschärfe sei schwierig im Zusammenspiel mit dem Wein.

Als die beiden Köche mit ihrer Essenlieferung dann im Weinladen stehen, ist die Begegnung aber freundlich. Henssler reißt sich zusammen, Mälzer verproviantiert sich gleich noch mit einer Flasche aus den Regalen. "War ein brutalanstrengender Tag. Gebt mir richtig guten Stoff mit, ich bin im Arsch."

Am Ende sind die drei Damen trotz aller Detailkritik, die sich immer daran entzündet, wenn etwas nicht zum Wein passt, voller Lob für beide. Mälzer überzeugt sie jedoch auf ganzer Linie etwas mehr ("Der Hauptgang passt nicht nur zum Wein. Er wurde für den Wein gekocht. Toll!"), während Henssler wirklich zu viel "funky" Schärfe auf die Garnelen gemacht hat ihrem Eindruck nach.

So kann Mälzer seinen leichten Rückstand aufholen und diese Folge endet unentschieden. Er subsummiert zufrieden: "Vielleicht ist er die Lunte und ich der Anzünder, das Feuerwerk braucht uns beide."

(Ark)

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