In Folge sechs der Kochshow trat Gastgeber Steffen Henssler gegen drei Profis an. Beim "Wettkampf der Coaches" forderten "Fleischpapst" Lucki Maurer, Ralf Zacherl (bisher ungeschlagen) sowie Ali Güngörmüş (insgesamt 20 Einsätze) Steffen Henssler heraus. Wer hätte gedacht, dass Steffen Henssler einen Mega-Wutausbruch à la "Kitchen Impossible"-Star Tim Mälzer hinlegen kann? So geschehen in der jüngsten Ausgabe des "Grill den Henssler"-Sommer-Specials. Doch der Reihenfolge nach.
Los ging es gemächlich mit einem Impro-Gang, dessen Zutaten sich die Profiköche auf einer Dartscheibe erspielten: Es galt, ein Amuse-Gueule aus Pigmentos, Silberzwiebeln und Garnelen zu zaubern. Das gelang besonders Steffen Henssler. Jurorin Jana Ina Zarrella kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus: "Das ist Glück pur!" Christian Rach klang dagegen weniger begeistert: "Zu viele kräftige Aromen…Der rote Teller geht da viel leichter ran." Trotzdem ging die erste Runde des Abends mit 26 zu 24 Punkten an "blau" und damit an den Gastgeber.
Es folgte das Spiel "Verbootene Früchte". Blaue und rote Luftballons sollten mit Hilfe zweier Mini-Elektroboote auf dem Wasser zum Platzen gebracht werden. Was nach einem Kinderspiel klingt, weckte in den Profiköchen sämtliche Emotionen. Schon als Moderatorin Laura Wontorra das Spiel erklärte, funkte Henssler ihr dazwischen. "Die gelben Luftballons sind sozusagen gute Luftballons", weiter kam Wontorra nicht, den Steffen Henssler unterbrach sie direkt: "Nein, man! Das sind die schlechten. Die gelben sind die Minuspunkte, die roten und blauen sind die Pluspunkte."
Tatsächlich hatte sich die Moderatorin vertan und gab Henssler Recht. "Aber weißt du, das ist wie in jeder guten Ehe. Wenn der Partner nicht mehr weiter weiß, muss der andere den Satz zu Ende bringen", scherzte sie. Auf ein "I love you", bekam Wontorra ein High-Five sowie ein "I love you too" von Henssler. Nach dem kleinen Liebesgeständnis wurde es schnell wieder ernst: Das Spiel und damit drei Extrapunkte sicherten sich die Koch-Coaches.
Im nachfolgenden Vorspeisenduell kämpften Ali Güngörmüş und Steffen Henssler um die bessere "Dorade mit Gazpacho". Schon hier bekamen die Zuschauer einen kleinen Vorgeschmack auf Hensslers Ausraster zu späterer Stunde. Weil beim Grill-Special keine Geräte mit Strom benutzt werden können, fehlte ein Mixer. Das Gemüse für die Gazpacho konnten die beiden Köche lediglich mit einem Haushaltsüblichen Mini-Häcksler zerkleinern.
Für Henssler ein No-Go: "Ich habe sowieso gerade die Hasskappe auf, weil wir eine Gazpacho machen müssen in dem abgefucktesten Wichs-Mixer, den es gibt…Da krieg' ich schon wieder ein Rohr. Das ist so bescheuert! Das sieht aus, wie Scheiße aus dem Darm. Das ist so ein Schwachsinn!"
Ali tat sich zwar ebenfalls schwer, kreierte aber schlussendlich einen Gang, der ihm volle zehn Punkte von Juror Christian Rach einbrachte. "Meine ersten zehn Punkte hier", freute sich der Koch-Coach. Im Hauptgang folgte eine Überraschung: Ausgerechnet Luki Maurer, der nicht nur als "Fleischpapst" Deutschlands gilt, sondern auch eine eigene Wagyu-Rider züchtet, verlor im Flanksteak-Grillen gegen Henssler. Beim Grillen philosophierte Maurer noch mit Laura Wontorra über den richtigen Fleisch-Aufschnitt.
Eben diesen kritisierte Juror Christian Rach beim Verkosten: "Das ist ein edles Stück, das viel mehr Können und Fingerspitzengefühl fordert." Ähnlich sah das Jana Ina Zarrella, die Maurers Fleischstück als "zäh" betitelte. Der Gang ging einvernehmlich an Steffen Henssler, der selbst von seinem Sieg überrascht wirkte. So bangte er im Vorfeld noch arg bezüglich der Grillkünste seines Gegners: "Das Gericht spielt ihm in die Hände. Am Grill ist er eine Koryphäe."
Der letzte Gang des Abends verlangte Ralf Zacherl und Steffen Henssler nochmal einiges ab: Gegrillte Kiwi mit Zabaione und Crumble sorgte bei der Jury nicht gerade für leuchtende Augen. "Beim Dessert müssen wir noch ein bisschen üben", resümierte Christian Rach gewohnt trocken. "Da ist ein Reifen drübergefahren", beschwerte sich Jana Ina Zarrella. Steffen Henssler konnte seinen Ärger daraufhin nicht zurückhalten: "Wenn man etwas grillt, hat es eine Grillspur! Das kann nicht sein!" Er erklärte lautstark: "Woran erkenne ich, ob etwas gebraten oder gegrillt ist? Da ist eine Grillspur drauf!"
Vor lauter Wut stürmte er hinter der Wand hervor und forderte die Jurorin auf: "Beiß doch rein! Das ist oben gegrillt! Und darunter ist noch Fruchtfleisch!" Jana Ina Zarrella nahm Hensslers Mega-Ausraster mit Humor: "Hier Steffen, kannst du gerne nach Hause mitnehmen." Trotz "Reifenspur" ging der letzte Gang an den Gastgeber. "Endlich mal gegen Ralf gewonnen", freute sich Henssler. Für den endgültigen Sieg reichte es dennoch nicht. Mit 102 zu 100 Punkten gewannen die Koch-Coaches.