Tag acht bei "Promi Big Brother", oder, wie Moderator Jochen Schropp es so schön nannte, der "letzten Bastion der Hochkultur". Nachdem sich gestern alle durch die Episode geschnarcht hatten, kam am Freitagabend zur drei-Stunden-Qualitätsfernsehen-Ausgabe wieder Schwung in die Bude. Denn es kam nicht nur zur Überraschungs-Nominierung, die TV-Knastis bekamen auch eine neue Mitbewohnerin. Um die große Brigitte Nielsen zu zitieren: "Was geht los da rein!?"
Klarer Fall von gut gemeint, aber dumm gelaufen: Nachdem sie zusammen einen Regelstoß begangen hatten, setzte der große Bruder Dschungelkönigin Jenny Frankhauser und Reality-Sternchen Elene Lucia Ameur auf die Abschussliste. Jenny verließ den Container daraufhin freiwillig, um ihre neue BFF vor dem Rauswurf aus der Show zu schützen. Doch Big Brother wollte Kandidaten leiden sehen (oder vielleicht ja auch gegeneinander ausspielen), die am Freitagabend daher nominier-dir-wen spielen mussten. Am häufigsten wurden die Namen von Jasmin Tawil, Ramin Abtin und Werner Hansch genannt (jeder Bewohner hatte zwei Stimmen), die daraufhin zusammen mit Elene zittern mussten, ob sie eine weitere Nacht im TV-Knast verbringen dürfen. Noch mehr mussten aber die Zuschauer leiden, denn die Nominierungs-Prozedur zog sich über 45 (!) Minuten. Länger dauert es nur, die Reality-Shows aufzuzählen, in denen "Love Island"-Legende Mischa Mayer noch nicht mitgewirkt hat.
Tatsächlich hatte Big Brother aus unerfindlichen Gründen gute Laune und bot den vier Wackelkandidaten die Chance, sich durch ein Merkspiel vor dem Exit zu retten, was dann Elene, die Donnerstag noch fest damit gerechnet hatte, am Freitagabend gehen zu müssen, auch gelang. Verrückte Welt!
Fun Fact am Rande: Kommentatoren-Legende und "Promi BB"-Dino Werner Hansch nominierte übrigens die Schweizer Bachelorette Adela, weil er nicht ganz sicher sein könne, ob ihre Flirterei mit Reality-Macho Mischa auch ernst zu nehmen sei oder nicht doch "wegen der falschen Gründe" stattfinde.
Sollten sich die beiden also doch nicht gaaanz so toll finden und die kleine Liebelei nur angezettelt haben, um mehr Sendezeit zu bekommen, wie Werner es andeutete? Und hatte der Senior mit seiner Lebenserfahrung gar ein kleines Jay-Khan-Indira-Weiss-Gedächtnis-Skandälchen aufgedeckt? Wie sagte Joan Collins so schön: "Alter ist irrelevant, es sei denn, du bist eine Flasche Wein".
Social-Media-Star Udo "Schnittbild" Bönstrup kann ja doch reden! Erst lästerte er mit Teleshopping-Moderator Sascha Heyna über die lieben Mitbewohner und man wurde sich schnell einig, das die nur schwer erträglich sind. Wenig später wurde es beim Talk im Märchenwald-Gruppenschlafzimmer dann schlüpfrig. Denn Udo plauderte aus, dass er bei seinem ersten Mal mit 16 Jahren "stockbesoffen" war und sich an keine Details erinnern könne. Nur so viel: Es fand am See statt, die Dame war älter als er und ein bisschen korpulent. Oder, wie Udo es nannte, und sich ordentlich im Ton vergriff, ein "Fettstück" oder ein "Pommes-Panzer". Körper eines 25-Jährigen, geistiger Zustand eines Menschen, der Hausmeister Krause und Al Bundy für den Höhepunkt der Gleichberechtigung hält. Ab in die stille Ecke, Herr Bönstrup!
Interessant wurde es dann aber, als Emmy über ihre ersten Erfahrungen mit Männern sprach. Bei ihrem ersten Mal war sie 15, ihr Partner 30 Jahre alt. "Da musste ich gleich an Laura Müller und den Wendler denken", frotzelte Udo anschließend im Sprechzimmer. Und fragte sich dann: "Was ist nur los mit diesen Leuten?" Emmy bekräftigte aber, dass, Wortlaut, bei ihr "alles in beider Einwilligung" ablief. Ahja.
Und immer wenn man denkt, trashiger geht es nicht mehr, kommt von irgendwo ein Glitzersakko daher. Da die Ballermann-Saison dieses Jahr coronabedingt flachfällt, lud Big Brother zur hausgemachten Malle-Party.
Williges Personal, das man vor allem nicht extra bezahlen musste, war schnell gefunden: Im Gesangsbattle traten Sascha Heyna und Ikke Hüftgold mit ihren größten Hits gegeneinander an. Moderatorin Marlene Lufen merkte trocken an: "Ich weiß jetzt, wie sich Andrea Kiewel sonntags fühlt, mein Beileid!" Aber Fernbedienungen haben ja bekanntermaßen eine Mute-Taste...
Vom den freiwilligen Exits abgesehen, wurde nach Wimbledon-Star Claudia Kohde-Kilsch am Freitagabend zum zweiten Mal ein Bewohner von den Zuschauern aus dem Haus gewählt. Es traf... Ex-"GZSZ"-Star Jasmin Tawil! Die hatte zwar Tränen in den Augen, freute sich dann aber: "Ich kann zu meinem Sohn!"
Eine ist raus, eine ist drin: Nach Jenny Frankhausers freiwilligem Exit rückte Alessia-Millane Herren nach. Was sie für einen Platz im Container qualifiziert? Sie ist die Tochter von Willi Herren, der 2017 an "Promi Big Brother" teilnahm. Joah.
Außerdem hat die 18-Jährige mit einer alten Bekannten noch eine Rechnung offen: Emmy. Die beiden nahmen einst zusammen an dem kurzlebigen Reality-Format "Ab ins Kloster" teil, stritten sich anschließend privat. Und wir wissen ja, wie gerne Emmy Aufmerksamkeit teilt: genau, im Minusbereich. Wenn diese beiden Ladys lange genug im Haus vor sich hinschmoren, waren die Ausraster von Rambo-Rumpelstilzchen Senay nur ein laues Lüftchen. Was Emmy Alessia beim Wiedersehen zu sagen hat, zeigt Sat.1 leider erst morgen. Menno. Ihr Blick, als sie die einstige Freundin sah, sprach allerdings Bände...