"Tatort"-Star Peter Sodann ist tot: ARD ändert kurzfristig Programm

ARD reagiert auf den Tod von Peter Sodann.Bild: dpa / Marc Müller

ARD ändert nach Tod von "Tatort"-Star Programm

Hendrik Busch

Folgen

Am Sonntagvormittag wurde bekannt, dass der Schauspieler Peter Sodann verstorben ist. Sodann wurde 87 Jahre alt. 1936 kam er im sächsischen Meißen zur Welt, am 5. April 2024 verstarb er in Halle an der Saale, wo er einen großen Teil seines Lebens verbrachte.

Peter Sodann war vor allem durch seine "Tatort"-Rolle bekannt. Von 1992 bis 2007 spielte er Kommissar Bruno Ehrlicher neben Bernd Michael Lade als Hauptkommissar Kain. Das Duo ermittelte in Dresden und Leipzig und löste in 15 Jahren 45 Fälle. Sodann und Lade bildeten das erste ostdeutsche "Tatort"-Team nach der Wiedervereinigung.

ARD zeigt kurzfristig besonderen Peter Sodann-"Tatort"

Zu Ehren Sodanns hat nun die ARD kurzfristig ihr Programm umgestellt. Aus einer Pressemitteilung des Senders geht hervor, dass heute 23.35 Uhr der "Tatort" "Die Falle" läuft. Das ist kein zufällig gewählter Titel: Mit "Die Falle" schloss Sodann im Jahr 2007 seine lange "Tatort"-Reihe ab, es war sein letzter Fall. In dem Krimi geht es um den Mord an einem Bauunternehmer.

Ursprünglich sollte um die Zeit der Film "Alle reden übers Wetter" laufen, den die ARD nun zu einem späteren Zeitpunkt nachholen will.

Auch Politiker nehmen Abschied: Große Trauer um Peter Sodann

Abseits seiner Präsenz als Schauspieler hat Sodann sich einen Namen durch sein tiefgreifendes Engagement im Theater gemacht, etwa als Intendant am Neuen Theater in Halle. Dort setzte er sich auch für politische und soziale Themen ein.

1961 wurde Sodann wegen staatsfeindlicher Hetze verhaftet, neun Monate saß er anschließend in der DDR im Gefängnis. Noch in der DDR wurde er jedoch im Jahr 1986 mit dem Nationalpreis ausgezeichnet. Und auch nach der Wiedervereinigung blieb Sodann kulturell und politisch einflussreich, 2001 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Sein politisches Engagement führte Sodann später in seiner Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten im Jahr 2009 fort. Er trat für die Partei Die Linke an, blieb aber erfolglos.

Auf der Social-Media-Plattform X reagierten entsprechend auch etliche Politiker:innen auf Sodanns Tod. So ließ Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff verkünden: "Mit Peter Sodann verliert Sachsen-Anhalt eine große Theater-Persönlichkeit & wichtigen Kulturschaffenden, der v.a. als Tatort-Kommissar in Erinnerung bleiben wird."

Dietmar Bartsch von den Linken schrieb bei X: "Peter Sodann ist gestorben. Ein engagierter, ehrlicher Mann. Ein herausragender Theatermann, legendärer Tatort-Kommissar und unser Bundespräsidentenkandidat. R.I.P."