"X-Factor: Das Unfassbare" hat bei RTL Zwei bereits mehrere Generationen von Mystery-Fans geprägt. Der Moderator Jonathan Frakes präsentiert darin übersinnliche, oft gruselige Fälle und das Publikum muss zunächst für sich selbst entscheiden, ob die Geschichten wahr oder frei erfunden sind. Am Ende gibt es die Auflösung. Selbst bei den als zutreffend deklarierten Storys ist aber davon auszugehen, dass sich die Produktion kreative Freiheiten herausgenommen hat.
Zuletzt stand die Aufnahme neuer Episoden vor einem großen Hindernis, da in den USA seit Mai die Filmschaffenden streiken und so bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen möchten. Umso überraschender kommt nun die Nachricht, dass "X-Factor" dennoch weiter produziert wird.
Bei "X-Factor" handelt es sich zwar um eine Eigenproduktion von RTL Zwei, diese wird jedoch in Los Angeles mit einem US-Cast abgedreht. Daher wurde seitens der Screen Actors Guild eine Ausnahmegenehmigung benötigt, und eben diese bekam RTL Zwei auch, wie der Sender verkündet. Dies berichtet "DWDL".
Geplant sind insgesamt acht neue Geschichten, Jonathan Frakes führt natürlich wieder durch das Geschehen. In den Folgen sind weitere Stars wie Danny Trejo ("Desperado"), Casper van Dien ("Starship Troopers"), Betsy Baker ("Tanz der Teufel") der Richard Karn ("Hör mal wer da hämmert") zu sehen.
Gerhard Putz von RTL Zwei hat zu der besonderen Situation Stellung bezogen. "Insbesondere weniger bekannte Schauspieler und die Crews leiden unter der Situation. Ihnen gilt unsere Solidarität. Genau diesen Menschen geben wir dringend benötigte Jobs", stellt er klar. Dazu erklärt er: "RTL Zwei und die Produktionspartner sind nicht Mitglieder des US-Branchenverbands AMPTP und deshalb keine Partei in dieser Auseinandersetzung."
Die Forderungen der Schauspielergewerkschaft empfinde der Sender weiterhin als "insgesamt gerechtfertigt". In einem Dokument sind die Bedingungen der Gewerkschaft aufgelistet. An erster Stelle steht die Forderung nach einem Mindestlohn in der Branche, um die Inflation auszugleichen.
Auch der Umgang mit Künstlicher Intelligenz ist ein wichtiges Thema. Die Screen Actors Guild kämpft für den "Schutz unserer Bilder und Darbietungen, um die Ersetzung menschlicher Darbietungen durch Technologien der künstlichen Intelligenz zu verhindern".
"X-Factor" wird seit 2021 wieder produziert, zwischenzeitlich war das Format beinahe zwei Jahrzehnte lang eingestellt. "Es ist inspirierend, mit wie viel Begeisterung unsere prominenten US-Darstellerinnen und -Darsteller, die Crew und alle Partner der Produktion sich bemühen, diese Genreperle noch mehr glänzen zu lassen", freut sich Benjamin Munz von W&B Television.
Fakt ist aber auch: Die Quoten von "X-Factor" waren zuletzt nicht überragend. Zwei neue Episoden brachten es im vergangenen März nicht einmal auf vier Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.