Die Gewinnerin der 17. Staffel von "Germany's Next Topmodel" wird nicht Lena Krüger heißen: In der vergangenen Woche musste sich das Petite- und Curvy-Model den Titel endgültig abschminken, Heidi Klum verabschiedete sich von der Achtplatzierten und stellte fest, dass sie immerhin eine enorme Entwicklung in ihrer Castingshow hingelegt habe.
Aber im Youtube-Interview mit Ramon Wagner gab Lena trotz des Lobes preis, was sie bis heute an ihrer "GNTM"-Laufbahn frustriert: Es gab in der bisherigen Staffel ständig Casting-Einladungen, unter anderem für Fashion-, Beauty- und Lebensmittelmarken. Die Jobs, die dabei raussprangen, erfreuten sich unter den Kandidatinnen äußert großer Beliebtheit. Die ausgeschiedene Lena durfte sich abseits von den offenen Castings allerdings über keine einzige Einladung und damit die Chance, den Job zu ergattern, freuen.
"Ein Model ohne Job ist kein Model" – diesen Satz prägte Chefjurorin Heidi bereits vor einigen Staffeln. Ob Lena es Sorgen bereitet habe, dass sie keinen Job ergattern konnte, wollte Ramon Wagner von ihr wissen und traf damit tatsächlich einen wunden Punkt bei der 21-Jährigen:
Auch wenn es bereits ein Model gab, dass es trotz Joblosigkeit ins Finale geschafft hatte, konnte sie das während der Dreharbeiten nicht beruhigen. Vor allem, weil alle anderen Kandidatinnen mindestens eine Einladung zum Casting bekommen hatten: "Das ist schon hart, wenn man die Einzige ist, die wirklich nie eingeladen wurde", erinnerte sich Lena.
"Nur Fotos machen reicht am Ende nicht", stimmte auch Ramon zu. Selbstbewusst trat Lena zwar immer bei "GNTM" bis zu ihrem Ausscheiden auf, sie könne aber nicht leugnen, dass ihr die fehlenden Einladungen nicht zugesetzt hätten: "Es kann einem nicht egal sein, denn dabei geht's beim Modeln, um Jobs."
Noch dazu habe sie das Gefühl gehabt, dass sie als Model zu einigen Marken gut gepasst hätte: "Das war der Punkt, der mich am meisten getriggert hat, weil ich bei manchen Jobs dachte, ich hätte mich darin auch gesehen und ich hätte mich gut präsentieren können. Nicht mal die Chance dazu gehabt zu haben, war deprimierend", resümierte sie schließlich.
Die aktuelle Diversity-Staffel von "GNTM" wird allerdings auch außerhalb des TV-Kosmos viel kritisiert. So suche Heidi absichtlich Models, die nicht der herkömmlichen Norm entsprächen, also groß und schlank seien, weil ihre eigene Tochter Leni langsam fußfassen wolle im Business. Dabei ist sie mit 1,63 Metern Körpergröße eigentlich zu klein dafür.
Marco Sinervo, Chef der Hamburger Modelagentur MGM, bemängelte im watson-Interview zudem die Nackt-Shootings: "Die Nackt-Shootings bei 'GNTM' sind unterirdisch und beschämend, das gibt es so in der Branche nicht", kritisierte er scharf. Ausgerechnet das hat Lena aber mit am meisten gefallen, wie sie schließlich im Youtube-Interview zugibt:
Aus ihrer "GNTM"-Zeit, die sie als "extrem spannend und überwältigend" empfunden habe, nehme Lena zudem eine gehörige Portion Selbstwertgefühl mit: "Weil ich mich selbst anders kennengelernt habe und ich würde sagen, mein Selbstbewusstsein ist nochmal gewachsen."
(cfl)