ARD-Sender ändert morgen umfassend das Programm und ehrt deutsche Legende
Er zählte zu den wichtigsten Regisseuren der DDR und war Präsident der Akademie der Künste in Ost-Berlin: Anlässlich seines 100. Geburtstags widmet der rbb dem Filmemacher Konrad Wolf einen ganzen Abend und wirft zu diesem Zweck das Programm um.
Gezeigt wird sein wohl bekanntestes Werk, und dabei bleibt es nicht. Wer das im linearen Programm nicht verpassen möchte, muss allerdings lange wach bleiben.
rbb zeigt "Ich war neunzehn": Darum geht es
Konrad Wolf, der 1925 geboren wurde, floh mit seiner Familie in jungen Jahren vor dem NS-Regime nach Moskau. Später trat er der Roten Armee bei und war 1945 an der Befreiung Berlins beteiligt.
Diese prägenden Erlebnisse verarbeitete er filmisch in "Ich war neunzehn", einem autobiografisch geprägten Werk über den jungen deutschen Leutnant Gregor Hecker, der 1945 als Angehöriger der Roten Armee nach Deutschland zurückkehrt.
Gespielt wird Hecker von Jaecki Schwarz, der damals noch Student an der Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg war und dank der Rolle seinen Durchbruch feierte. Am Samstag, dem 18. Oktober, läuft "Ich war neunzehn" um 23.30 Uhr.
ARD-Sender mit Retrospektive
Der RBB würdigt Konrad Wolf jedoch nicht nur mit der Ausstrahlung seines Klassikers. Im Anschluss folgt eine neue Retrospektive, zusammengestellt und moderiert von Filmkritiker Knut Elstermann.
In dem Gesprächsformat erinnern sich neben Jaecki Schwarz auch Regisseur Matti Geschonneck und Kameramann Eberhard Geick an ihre Zusammenarbeit mit Wolf. Den Abschluss des Themenabends bildet eine Dokumentation aus dem Jahr 1977, die sich mit Leben und Werk des Filmemachers auseinandersetzt.
Konrad Wolf verstarb 1982 im Alter von nur 56 Jahren. Sein filmisches Schaffen hat weit über die DDR hinaus Eindruck hinterlassen. Mit Filmen wie "Solo Sunny", seinem letzten Werk, schuf er moderne Klassiker, die bis heute in der deutschen Filmgeschichte einen festen Platz einnehmen.
Mit der Programmänderung setzt der rbb ein klares Zeichen: Konrad Wolfs Schaffen verdient neue Aufmerksamkeit. Gerade in einer Zeit, in der filmische Erinnerungsarbeit wieder an Bedeutung gewinnt.