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Die deutschen 3x3-Basketballerinnen hatten am Montagabend Grund zum Feiern. Das Team aus Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Elisa Mevius und Marie Reichert gewann bei den Olympischen Spielen in Paris in einer engen Partie gegen Spanien die Goldmedaille.
Am Ende stand ein 17:16 zugunsten des deutschen Quartetts – ein extrem knappes Ergebnis, das Spiel war bis zur letzten Minute spannend. Es wäre kaum auszudenken gewesen, hätte der übertragende Sender ZDF in den Schlusssekunden die Liveschalte in die französische Hauptstadt abgebrochen, um zu den Nachrichten zu springen.
Genau das aber hatte das ZDF zuvor in der Halbfinalpartie des 3x3-Teams gegen Kanada getan. Das Spiel fand früher am Montagabend statt.
24,8 Sekunden vor Schluss brach das ZDF die Live-Übertragung der Partie ab. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden, hätte in beide Richtung kippen können. Das deutsche Team gewann die Partie gegen Kanada mit 16:15, Greinacher traf kurz vor Ende zum Sieg. Auf dem Gipfel der Dramatik entschied sich der Sender aber für die Einhaltung des üblichen Programmablaufs.
Es folgten die "Heute"-Nachrichten für 19 Uhr. Die allerdings begannen, so berichtet "DWDL", ohnehin eine Minute später. Denn auch auf Werbung und die Mainzelmännchen wollte der Sender nicht verzichten.
Bei X stieß diese Programmpolitik auf Entsetzen. Von einem "Skandal" und einer "unfassbaren Frechheit" war dort die Rede. Zudem brach wohl auch die ZDF-Mediathek unter den vielen Anfragen derer zusammen, die eilig in den Livestream schalten wollten, was aufgrund der Kürze der Zeit aber ohnehin eine verzweifelte Alternative war.
Der Sender räumt jetzt einen Fehler ein und bedauert den Ausstieg aus der Übertragung des Olympia-Halbfinals.
Die Erklärung lautet: "Aufgrund der brisanten weltpolitischen Lage sollte die 19 Uhr 'Heute'-Sendung möglichst zur gewohnten Zeit gesendet werden. Die Übertragung kurz vor dem Ende des Halbfinal-Spiels der deutschen 3x3-Basketballerinnen gegen Kanada abzubrechen, war aber ein Fehler", teilte ZDF-Sportchef Yorck Polus der Deutschen Presse-Agentur mit.
"Wir bedauern, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer im Hauptprogramm den letzten Korb zum Sieg und Einzug der deutschen Basketballerinnen ins Finale verpasst haben", sagte Polus.
"Das Endspiel um Gold am späteren Abend haben wir in voller Länge live im TV gezeigt", ergänzte er. Das Finale fand in der Tat in einem angemessenen Rahmen statt. So war etwa auch Basketball-Ikone Dirk Nowitzki vor Ort und gratulierte den Gewinnerinnen anschließend. Es ist das erste Edelmetall für den DBB bei Olympischen Spielen.
(Mit Material von der dpa)
