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ZDF-Doku über Herbertstraße: Inhalt und Termine von "Geschichte einer Domina"

Die Schauspielerin Lilja van der Zwaag spielt die junge Manuela Freitag in ihren Anfängen in der Herbertstraße.
Die Herbertstraße in Hamburg ist Touristen-Hotspot und Zentrum des Rotlichtmilieus zugleich.Bild: ZDF / Peter Dörfler
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ZDF zeigt brisante Doku über berüchtigte Herbertstraße

Das ZDF wagt sich an einen sensiblen Stoff und wählt dafür eine ambitionierte Herangehensweise. Die Doku "Herbertstraße – Geschichte einer Domina" untersucht anhand realer Schicksale drängende Fragen rund um Sexarbeit.
26.10.2025, 12:0826.10.2025, 14:22

Kameras sind in der Herbertstraße nicht erlaubt. Frauen haben ebenfalls keinen Zutritt. Die Hauptverkehrsader des Hamburger Rotlichtmilieus schottet sich von der Außenwelt ab. Damit sollen Freier, aber auch Sexarbeiter:innen geschützt werden.

Das ZDF taucht mit einer neuen Dokumentation tief in das Hamburger Rotlichtmilieu und in die Herbertstraße ein. Peter Dörfler drehte für den Sender die dreiteilige Serie "Herbertstraße – Geschichte einer Domina", die vom ZDF als eine Mischung aus True Crime, Coming of Age und Zeitgeschichte beschrieben wird.

Der Stoff verspricht aus der Perspektive der Domina Manuela Freitag ungewohnte Einblicke in die Parallelwelt.

ZDF zeigt mit "Herbertstraße – Geschichte einer Domina" sensible Story

Die Serie basiert auf dem Buch "Herbertstraße" von Manuela Freitag. Die Autorin wuchs ohne leibliche Eltern auf und wurde von Pflegeeltern und in Heimen großgezogen. Sie wird missbraucht, rutscht früh ins Rotlichtmilieu und in die Hände von Zuhältern ab.

Den Weg zur Domina rahmt die Doku laut der offiziellen Beschreibung des ZDF als Erfolg: "Sie schafft es, einen Platz als Domina in der berühmt-berüchtigten Herbertstraße zu erobern. Trotz Stigmatisierung ihres Berufsstandes gelingt es ihr, ihre Würde zu wahren."

Die Dokuserie soll aber "auch ein Stück Zeitgeschichte" vermitteln und "Einblicke in den Umgang der Gesellschaft mit Prostitution und Sexarbeiter:innen" geben: "Immer schwingt die Frage mit, ob das angeblich älteste Gewerbe der Welt mit einem humanistischen Menschenbild in Einklang zu bringen ist."

Die Doku beinhaltet auch nachgespielte Szenen – ein umstrittenes Stilmittel. Den Schritt begründet Regisseur Peter Dörfler mit dem sensiblen Inhalt:

"Ich wusste ziemlich schnell, dass man eine derart emotionale Geschichte nur mit einem relativ hohen szenischen Anteil gerecht werden würde. Unsere sehr starke Protagonistin, Manuela Freitag, sollte uns als Erzählerin ihr Leben und ihre Erlebnisse hautnah erfahren lassen. Die dokumentarische Ebene bringt uns die jeweilige Zeit – die Handlung spielt von den späten 60ern bis in die frühen 90er – und das Milieu näher und verankert das Geschehen in der Wirklichkeit, was die reine Fiktion in Sachen Authentizität so niemals leisten könnte."
Ralf "Ralle" Staudinger war als Zuhälter ebenfalls im Hamburger Milieu unterwegs. Manuela Freitag hat er dort kennen gelernt.
Einblick in die Herbertstraße-Doku.Bild: ZDF / Mathias Schöningh

Manuela Freitag sagt gegenüber dem ZDF, sie erhoffe sich, "dass die Zuschauer sehen, wie wir, die Frauen im Milieu, wirklich sind." Diese sollten anhand ihrer Geschichte erfahren, was es im Alltag bedeutet, im Milieu zu arbeiten, und auch, was die Frauen für die Gesellschaft leisten. "Wenn der Film dafür ein wenig mehr Bewusstsein schafft, ist vieles erreicht."

Start der Folgen im ZDF

"Herbertstraße – Geschichte einer Domina" ist ab dem 3. November 2025 für zwei Jahre kostenfrei in der ZDF-Mediathek abrufbar. Im linearen Programm des Senders ist die dreiteilige Doku am 9. November 2025 ab 0.30 Uhr zu sehen.

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