"Deutschland sucht den Superstar" ist am Samstagabend zum 20. Mal in die Live-Shows gestartet. Vor einem Riesen-Publikum kämpften zehn Kandidat:innen nach 17 Casting- und Recallfolgen erstmals nicht nur um die Gunst der Jury, sondern vor allem um die Anrufe ihrer Fans. Der Abend drehte sich dabei vor allem um einen: Dieter Bohlen.
Denn: Alle Songs, die am Samstag zum Besten gegeben wurden, waren Kompositionen des Chef-Jurors höchstpersönlich. Passend zur Jubiläums-Staffel hatten die "DSDS"-Macher zehn Sieger-Songs der vergangenen Jahre für die Nachwuchstalente ausgegraben. Obendrein startete der Abend stilecht mit einer Gruppen-Darbietung von "We have a dream" – dem Hit, den Bohlen für die Top Ten der ersten Staffel geschrieben hatte.
Wer meint, damit sei dem Pop-Titan wohl genügend Tribut gezollt worden, der irrt jedoch. Tatsächlich kam es nämlich noch dicker – viel dicker! Der Abend begann bereits damit, dass Bohlen nicht wie seine Jury-Kolleg:innen Katja Krasavice, Leony und Pietro Lombardi über die Bühne einzog und zum Jury-Pult schritt.
Nein, Bohlen erschien inmitten des Publikums, teilte die Menge und lief durch einen Schauer aus goldenem Konfetti zu seinem Platz. Die "Dieter, Dieter!"-Rufe die dabei ertönten, genoss er so sehr, dass er nicht lange sitzen bliebt, sondern die Menge mit Gesten schnell selbst nochmal anheizte.
Wer ganz genau hinsah, konnte dabei erkennen: Während auch Leony und Pietro klatschten, ließ sich Rapperin Katja Krasavice von der Euphorie um Bohlen nicht anstecken. Ihre Hände blieben tatenlos. Überraschend kam das nicht, schließlich waren zwischen ihr und dem Poptitan in den vergangenen Wochen ganz schön die Fetzen geflogen.
Traute Einigkeit herrschte derweil zwischen Bohlen und Pietro. Der nutzte somit auch gleich die erste Gelegenheit, die sich bot, um zu bekunden: "Ohne Dieter wäre 'DSDS' nicht, was es heute ist – wir sind alle froh, dass Dieter wieder da ist."
Zur Erinnerung: Weil das "familienfreundliche 'DSDS'" mit einer Jury um Florian Silbereisen 2022 gefloppt war, kehrte der Pop-Titan 2023 in den Chef-Sessel zurück. Die Jubiläumsstaffel sollte dabei auch gleichzeitig die finale Staffel von "DSDS" werden, so der Plan. Eigentlich! Wie Bohlen am Samstagabend überraschend verkündete, wird er auch 2024 wieder Deutschlands Superstar suchen. "Es gibt eine 21. Staffel", so der Chef-Juror. Und nicht nur das! Auf die erste Überraschung folgte sogleich eine zweite.
"Alle, die 'DSDS' für tot erklärt haben, es gibt noch eine Neuerung und die wird euch wirklich umhauen", betonte Bohlen. Die Altersbegrenzung auf 30 für die Castingteilnehmenden falle ab sofort weg, so der Poptitan. Oder in seinen eigenen Worten: "Alles von 16 bis scheintot kann sich melden!"
Und dann ging es am Samstagabend natürlich auch noch um die, die sich für 2023 gemeldet hatten. Große Roben, Familien in Fan-Shirts und auch der ein oder andere schiefe Ton – trotz Neuerungen war das "DSDS"-Feeling ganz das alte. Besonders bewegte Kandidat Lorent Berisha Publikum und Jury. Er performte den Song "Now or never", den Bohlen 2007 für Mark Medlock geschrieben hatte, und erntete prompt Standing Ovations.
"Unglaublich, ich hab' die krasse Gänsehaut – durch mein Silikon", kommentierte Krasavice. "Du hast abgeliefert, das war einfach mega", lobte auch Bohlen den 19-Jährigen. Außerdem nutzte er die Chance, um einen Gruß an Medlock abzusetzen: "Mark, wenn du zuguckst, alles Liebe von hier nach Sylt", meinte der Pop-Titan. Während im Studio zahlreiche Ehren-Gäste von Kult-Kandidat Menderes bis Ex-Moderator Carsten Spengemann Platz genommen hatten, fehlte Medlock am Samstagabend.
Weniger gut fiel die Kritik für Wackel-Sänger Peris Grigoriadis aus. "Gesanglich war es nicht gut", urteilte Juror Pietro knallhart. Der muss es in diesem Fall wissen, schließlich hatte Peris Pietros Sieger-Song "Call my name" performt. "Man muss kein Botaniker sein, um zu erkennen, dass der Gesang pflaumen-mäßig war", kommentierte auch Komponist Bohlen wenig begeistert. "Du gehörst auf die Bühne – nur nicht als Sänger", hieß es von Leony. Autsch!
Schmerzhafte Kritik bekamen neben dem 25-Jährigen auch Rose Ndumba und Natalie Nock. Sie sei "gefallsüchtig wie ein Labrador", kritisierte Bohlen Natalie, die mit versteinerter Miene "Mein Herz" von Beatrice Egli gesungen hatte. "Es waren ein paar schiefe Töne dabei", attestierte Krasavice Kandidatin Rose, die ihr Glück mit "Don't believe" von Mehrzad Marashierzad versucht hatte.
Wenig überraschend, dass es am Ende zwei dieser drei nicht in die nächste Runde schafften: Während Peris trotz schiefer Töne weiter kam, bekamen Rose und Natalie nicht genügend Zuschauerstimmen und schieden aus. Für sie gilt wohl: Gut, dass es 2024 doch noch eine Staffel gibt!