Unterhaltung
TV

Dieter Nuhr zieht über Greta Thunberg her und erntet Kritik in den Sozialen Medien

Bild
bild: imago images/unsplash/watson montage
TV

"Obszön und unwitzig" – Dieter Nuhr erntet Kritik nach Beitrag über Greta Thunberg

30.09.2019, 15:4630.09.2019, 15:46
Mehr «Unterhaltung»

"Was darf die Satire? Alles." So stand es am 27. Januar 1919 im "Berliner Tageblatt". Geschrieben hat diese berühmten Worte damals der Schriftsteller Kurt Tucholsky.

Hundert Jahre und ein paar Monate später gelten diese Worte immer noch: Satire darf alles. Die Frage ist: Wie gut kommt dieses ominöse "Alles" beim Publikum an?

Comedian Dieter Nuhr jedenfalls erregte mit seiner Satire am Donnerstag in der ARD-Sendung "Nuhr im Ersten" bei einem Großteil der Zuschauer Ärgernis: Er machte auf der Bühne Witze über die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und deren Rede beim Weltklimagipfel. Viele befanden daraufhin in den Sozialen Medien: Hier hört die Satire auf, und lustig ist es auch nicht.

"Ich bin gespannt, was Greta macht, wenn es kalt wird. Heizen kann es ja wohl nicht sein", sagte Nuhr in seiner Show unter anderem. Und weiter: "Ich werde, weil meine Tochter zu den Freitagsdemos geht, im Kinderzimmer nicht mehr heizen. Wenn unsere Kinder meinen, wir könnten diese Welt mit ein bisschen Sonne und Wind antreiben, dann sollten wir Eltern ihnen ein Hamsterrad mit Dynamo ins Kinderzimmer stellen. Da können sie dann ihre Handys aufladen."

Man müsse die Kritik von Greta Thunberg ernst nehmen, so Nuhr: "Wir haben eine Welt geschaffen, in der siebeneinhalb Milliarden Menschen bei wachsendem Wohlstand und wachsender Gesundheit immer älter werden. Das ist beschämend", sagte der Kabarettist höhnisch.

Kritik in den Sozialen Medien

Das Publikum im Saal brachte er zum Lachen. Viele User auf Twitter finden diese Art von Humor allerdings gar nicht lustig.

Andere können die Aufregung gar nicht verstehen, sprechen von "Doppelmoral":

Der Preis für die ausgewogenste Meinung geht an diesen Tweet:

Um an dieser Stelle nochmal den über Hundert Jahre alten Beitrag Tucholskys zu zitieren: "Satire ist eine durchaus positive Sache. Nirgends verrät sich der Charakterlose schneller als hier, nirgends zeigt sich fixer, was ein gewissenloser Hanswurst ist, einer, der heute den angreift und morgen den." Lassen wir einfach mal so stehen.

Vielleicht sollte Dieter Nuhr auch mal hier anrufen:

(as)

Die 10 witzigsten Tierfotos wurden gekrönt
1 / 12
Die 10 witzigsten Tierfotos wurden gekrönt
Dieser Bär hatte wohl die berühmten "zwei Bier zu viel".
Auf Facebook teilenAuf X teilen
ARD-Talk "Miosga" schwach wie nie zuvor – und bei RTL geht ein Milliarden-Hit unter
Im Ersten feierte "Caren Miosga" am Sonntagabend nach zweimonatiger Sommerpause sein TV-Comeback. Während das im Fiasko für den öffentlich-rechtlichen Sender endete, legte man auch an der privaten Front keine besondere Glanzleistung hin.
Man trifft eben nicht immer ins Schwarze: Das musste zuletzt auch die ARD am eigenen Leib erfahren. Denn obwohl der 1950 gegründete Sender bis heute etliche Stammzuschauer:innen gewinnen konnte, bleiben auch ihm die TV-Pleiten nicht erspart. Dass eine dieser nun allerdings Geschichte schreibt, hat man sicherlich nicht kommen sehen.
Zur Story