Nostalgie ist und bleibt ein hohes Gut im Fernsehen. Mit Neuauflagen von bekannten Geschichten und Figuren lassen sich bei alten Fans große Gefühle wecken – und bestenfalls gleichzeitig neue Zuschauer:innen gewinnen. Im Fall von "Pumuckl" gelang zuletzt tatsächlich beides.
Im vergangenen Dezember veröffentlichte der TV-Sender RTL zunächst auf seiner Streamingplattform RTL+ neue Folgen vom "Pumuckl". Der Reboot trägt den Titel "Neue Geschichten vom Pumuckl". Über die Weihnachtstage liefen die Episoden dann im linearen TV – und wurden zum Quoten-Erfolg. Auch die Kritiken waren positiv.
Die neue Begeisterung um den frechen Kobold wirkt sich nun auf das ARD-Programm aus.
Die Figur Pumuckl wurde ursprünglich im Jahr 1962 von der Kinderbuchautorin Ellis Kaut für eine Hörspielreihe erschaffen. Es erschienen später Bücher und 1982 auch die Serie "Meister Eder und sein Pumuckl", die größtenteils für den Erfolg der Reihe verantwortlich ist. Sie dreht sich um den Kobold Pumuckl, der sich spontan unsichtbar machen kann. So spielt er dem Münchner Schreinermeister Franz Eder (gespielt von Gustl Bayrhammer) regelmäßig Streiche. Diese Geschichten kehren nun ins Fernsehen zurück.
Wie "DWDL" berichtet, zeigt der Sender ab 10. Februar alle 52 Episoden der alten "Pumuckl"-Serie. Die Folgen laufen immer samstags ab 6:20 Uhr im Doppelpack im Ersten.
Über vierzig Jahre nach der ersten Veröffentlichung der Serie ist "Pumuckl" also so präsent wie lange nicht mehr. Es ist nicht allzu weit hergeholt, dass die ARD sich vom Erfolg der RTL-Serie zu dieser Rückholaktion inspirieren ließ und dem Sender nun mit den beliebten alten Folgen Konkurrenz macht.
Die RTL-Neuauflage erzählt eine ganz neue Geschichte: Sie spielt dreißig Jahre nach dem Tod von Meister Eder. Den Platz in der Münchener Werkstatt übernimmt Florian Eder, der Neffe von Meister Eder (gespielt von Florian Brückner). Die Schreinerei stand lange leer, nun wollen Florian und seine Schwester Bärbel (Ina Meling) ihr Erbe zu Geld machen und die Räumlichkeiten verkaufen.
Ein gewisser Kobold durchkreuzt die Pläne: Denn das "Koboldsgesetz" verlangt, dass Florian Eder bis an sein Lebensende an der Seite des Pumuckls bleibt.
Die RTL-Serie bringt eine technische Besonderheit mit: Da "Pumuckl"-Originalsprecher Hans Clarin im Jahr 2005 verstarb, stellte die Produktion dessen Stimme mit Künstlicher Intelligenz nach. Jedoch stellt zumindest der Streamingdienst RTL+ sein Publikum vor die Wahl: Dort kann man zwischen der KI-generierten Stimme und der Stimme des neuen "Pumuckl"-Sprechers Maxi Schafroth wählen.