Katrin Schelkes Geschichte zeigt, warum sich ein Flohmarkt-Bummel lohnen kann: Die 44-Jährige hat auf dem Trödel eine kleine, geschnitzte Figur für 3 Euro erstanden. Bei "Bares für Rares" auf ZDF erfährt sie den tatsächlich Wert – und ist sprachlos.
Auf Schloss Drachenburg im Siebengebirge lässt Schelke ihren Flohmarkt-Fund von Experte Albert Maier begutachten. Sie hat die Figur damals gekauft, weil sie "wunderschön und niedlich" ist. Moderator Horst Lichter scherzt zunächst noch über den geringen Preis von 3 Euro, für den Schelke den Flohmarkt-Fund erstanden hat:
Lichters Erstaunen nimmt zu, als Schelke weiter erzählt: Erst nach dem Kauf hat sie die Signatur auf der Figur entdeckt. Sie besteht offenbar aus echtem Elfenbein und wurde gefertigt von Ferdinand Preiss, einem der berühmtesten Elfenbeinschnitzer Deutschlands. Sein Art-Déco-Stil war vor allem in den 20er Jahren beliebt.
Moment, Handel mit Elfenbein ist doch verboten?! Ja, Produkte aus Elfenbein fallen unter das Artenschutzgesetz und dürfen hierzulande nicht verkauft werden. Da die Figur aber zwischen 1905 und 1920 entstanden sein muss, wie Experte Maier schätzt, darf sie gehandelt werden. Der Handel mit Elfenbein-Antiquitäten, die vor dem 1. Juni 1947 hergestellt worden sind, ist legal.
Maier ist von der gut gearbeiteten Figur begeistert: "Kein Fehler, kein Makel, nichts kaputt." Auch der Sockel, auf dem die Figur steht, ist einwandfrei. Der dunkelgelbe scheinbare Riss, der durch den Stein verläuft, ist lediglich eine Ader des Onyx-Steins, aus dem der Sockel gefertigt ist. "Ich dachte, das wäre geklebt!", kommentiert Lichter erstaunt.
500 Euro wünscht sich Schelke für die Figur, das sei ihre absolute Schmerzgrenze. "Ja gut, man hat ja auch mal drei investiert", sagt Lichter lachend über die vergleichsweise große Summe. Maier setzt aber noch einen drauf: 1200 Euro sei das gute Stück wert, das wisse er ziemlich genau.
Katrin Schelke ist baff:
Ihr Grund zur Freude ist groß – und wird immer größer: Denn auch die Händler, denen Schelke die Figur anbietet, sind über das Kunstwerk begeistert. Am Ende wird Maiers Schätzwert noch übertroffen. Händlerin Lisa Nüdling kauft die Figur für 1650 Euro, also den 550-fachen ursprünglichen Preis.
In diesem Sinne hat Moderator Lichter wohl recht, wenn er zu Schelke sagt: "Du solltest häufiger auf dem Trödelmarkt herumlaufen."
(ak)