Als Deutschlands neues "Supertalent" einmal im Goldregen stehen mit 50.000 Euro in der Tasche: Darum kämpften am Ende noch insgesamt zehn Solokünstler und Ensembles. Im großen Finale am Samstagabend wurde dieser Traum für einen Kandidaten schließlich Wirklichkeit.
Am Ende war es der 17-jährige Alexander Doghmani, der sich gegen Konkurrenten aus der ganzen Welt durchsetzte. Ganz leise nahm der Sänger den Award von Dieter Bohlen entgegen.
Dass es tatsächlich er war, der mit der Opernarie "O mio babbino caro" das Studiopublikum am meisten überzeugt hatte, machte Doghmani regelrecht sprachlos. Auch seine Mutter, die auf die Bühne gekommen war, um zu gratulieren, schaute fassungslos ins Publikum.
Als beste drei Darbietungen hatte das Studiopublikum neben dem 17-Jährigen die 18 Tänzerinnen der Truppe "Black Widow" (Platz 2), sowie das Artisten-Duo "Ramadhani Brothers" (Platz 3) gewählt.
Letztere hatten wieder einmal Balanceakts vorgeführt, bei denen man am liebsten wegsehen wollte.
Kopf auf Kopf und mit verbundenen Augen kletterten die Brüder auf Leitern oder über wackelige Stelzen. Moderatorin Victoria Swarovski stellte danach die Frage, die wohl so manchem unter den Nägeln brannte:
Die Antwort der Brüder aus Tansania war so simpel wie einleuchtend: "Weil es in Deutschland so kalt ist!"
Ins Finale waren nur die zehn Casting-Darbietungen gekommen, die die Jury voll und ganz überzeugt hatten. Mit großer Kritik war am Samstag deswegen eigentlich nicht zu rechnen gewesen. Während die meisten sogar Standing Ovations der Jury ernteten, bekam ein Trio genau das Gegenteil.
Obwohl sie es so weit geschafft hatten, konnten die drei Jungs des israelischen "Bomba Trio" keines der Jury-Mitglieder mit ihren Nackt-Blödeleien überzeugen.
Wie schon im Casting ulkten Amit Gerbi, Yaron und Noam Davidovich erst bekleidet und schließlich nackt herum, wobei sie wichtige Stellen stets in letzter Sekunde mit einem Strandtennisschläger bedeckten.
"Ich habe etwas mehr erwartet", kritisierte Juror Bruce Darnell. "Das war nix", urteilte Chef-Juror Bohlen und attestierte außerdem, es handele sich bei ihrer Nummer um ein "One Trick Pony". Bedeutet im Klartext: Schnell langweilig, weil immer das Gleiche!
Und dann war da noch Jurorin Ekaterina Leonova, die ihre ganz eigene Kritik anbrachte:
Jury-Kollegin Anna Ermakova bemerkte immerhin diplomatisch: "Es war schön zu sehen, wie viel Spaß ihr hattet."
Apropos Anna Ermakova: Der Neuzugang in Bohlens "Supertalent"-Jury ließ es sich am Samstagabend nicht nehmen, auch selbst auf der Bühne zu performen.
Als alle Darbietungen durch waren, während das Studio-Publikum die Gelegenheit hatte abzustimmen, gab das Model ihre Cover-Version des Limp Bizkit-Hits "Behind Blue Eyes" zum Besten: Vollplayback und ohne sich einen Millimeter zu bewegen.
Dieter Bohlens Gesicht zeigte RTL während der Darbietung nicht. Darnells und Leonovas dafür aber schon. Während der Model-Coach gerührt dreinschaute und sogar animiert mitklatschte, hatte die Tänzerin ein versteinertes Lächeln auf gesetzt.
Bizarr: Moderatorin Swarovski entließ Ermakova nach ihrer Darbietung von der Bühne mit den Worten:
Wie ein Bohlen-Urteil zu Ermakova ausgefallen wäre, bleibt fraglich. Schließlich steht der Pop-Titan auf emotionale Darbietungen mit Gänsehaut-Faktor.
Aber die gab es am Samstag ja trotzdem noch, denn: Nach seinem Sieg sang das frisch gebackene "Supertalent" Alexander Doghmani seine Opernarie noch einmal.