Gebrüll, Gefluche und Gegockel: Bei "Mälzer und Henssler liefern ab!" haben sich die beiden TV-Köche am Sonntagabend einmal mehr einem Duell am Herd gestellt. Nachdem die letzte Folge mit einem Unentschieden geendet war, legten sich die beiden dieses Mal besonders ins Zeug.
Schließlich wollte jeder dem anderen beweisen, dass er derBessere ist. Noch bevor sie jedoch mit dem Kochen für die erste Challenge begonnen hatten, stand bereits ein Überraschungsgast in ihrer Lieferküche. Und das war kein Geringerer als "Tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber.
Während Koch Steffen Henssler den 44-Jährigen sofort erkannte, konnte der sich an ein früheres Zusammentreffen nicht mehr erinnern. "Das ist aber lange her, das war bei n-tv damals, kannst du dich noch dran erinnern?", fragte Henssler Schreiber. "Das hatte ich tatsächlich gar nicht mehr auf dem Schirm", gab der zu. Er war jedoch nicht der Einzige, der bei dem Aufeinandertreffen durch Unwissenheit auffiel. "Was machst du jetzt?", wollte Tim Mälzer von Schreiber wissen.
"'Tagesschau'! Die guckst du nicht", erklärte der. "Ne!", gab Mälzer zu. Nach dem Kennenlernen erklärte er über Schreiber in die Kamera:
Ob sich Schreiber über dieses Kompliment wohl von Angesicht zu Angesicht gefreut hätte?
Jede Menge Erinnerungen kamen am Sonntagabend an anderer Stelle hoch. Denn: Gleich bei der Ablieferung der ersten Bestellung traf Mälzer auf ein bekanntes Gesicht. Fleischgerichte "um die Ecke gedacht", hatte die Bestellung gelautet. "Was soll das heißen? Dass es kein Fleisch ist?", fragte Mälzer und steuerte seinem vegetarischen Menü erst in letzter Sekunde noch ein Flanksteak bei.
Glück gehabt: Tatsächlich ging die Lieferung nämlich in eine Hamburger Bio-Fleischerei, in der der Chef mit seinen zwei Angestellten gemeinsam Mittagessen wollte – und zwar fleischreich.
"Du bist doch eher beruflich Geldeintreiber, als dass du Biometzger bist", stellte Mälzer fest, als er dem tätowierten, kräftig gebauten Fleischermeister gegenüber stand. "In deinen jungen Jahren haben wir uns auch schon kennengelernt", erklärte der prompt. Früher war der Fleischer nämlich Türsteher eines Hamburger Clubs gewesen. "Wie oft hast du ihn rausgeschmissen?", fragte Henssler amüsiert. Mälzer gab schließlich selbst zu: "Der eine Typ hat mich häufiger rausgeschmissen als reingelassen."
Böse war Mälzer ihm deswegen aber nicht. "Die drei Jungs waren top! Die haben Ahnung!", erklärte der Koch vielmehr. Einen Dämpfer erfuhr seine Laune jedoch, als Herausforderer Henssler von dem Metzger-Trio fünf Sterne einfuhr, während er selbst nur vier bekam.
Das Wiedersehen mit dem Ex-Türsteher war übrigens nicht das einzige Mal, dass Mälzer am Sonntagabend an seine jungen Jahre erinnert wurde. Denn: Eine andere Bestellung sollten die beiden Köche an seine alte Berufsschule liefern. Ohne es zu wissen, kochten die beiden für einen Lehrer, der sich mit seinen drei Koch-Azubis auf einen Wettbewerb vorbereitete.
Henssler brachte diese Aufgabenstellung zum Ausflippen. "Dekonstruiert, wenn ich das schon höre!", fluchte er – "eine Kreativität so sinnlos wie Scheiße unterm Schuh!"
Als die beiden schließlich mit ihrem Lieferwagen vorfuhren, sah Mälzer auch gleich einen weiteren Bekannten. Er deutete auf eine "Trümmertruppe" junger Männer vor dem Gebäude und erklärte Henssler: "Der mit der Cappy, das ist mein Azubi!" Immerhin: Zu der Runde Jung-Köche, die sich von Mälzer und Henssler beliefern ließen, gehörte sein Azubi nicht. Ob es am fehlenden Bekannten-Bonus lag? Das Urteil für Mälzers Haute Cuisine fiel am Ende jedenfalls wenig schmeichelhaft aus.
"In meinen Augen ist das nicht mehr verkaufsfähig", urteilte der Koch-Ausbilder über Mälzers dekonstruierte Tortilla. Und weiter: "Da ist einer brutal mit den Gewürzen ausgerutscht." Auch die Azubis hatten ihre Zweifel. Das Ende vom Lied: Henssler bekam trotz Nörgelei und Kritik an der Aufgabe 4,5 Punkte.
Mälzer musste sich mit 3,5 zufrieden geben und schmollte. Lange hielt sein Groll zum Glück aber nicht: Weil Mälzer in anderen Runden aufholen konnte, ging die Sendung schlussendlich einmal mehr mit einem Unentschieden aus. "Du bist nicht so dumm, wie alle anderen immer sagen", lobte Mälzer seinen Herausforderer angesichts des 22:22 großzügig.