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"Maybrit Illner": Runde streitet wegen Macron – ein Gast ist "sprachlos"

Die Runde bei "Illner" diskutierte über Macrons Vorschlag.
Die Runde bei "Illner" diskutierte über Macrons Vorschlag.Bild: ZDF/Svea Pietschmann
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"Maybrit Illner": Runde wegen Macron gespalten – ein Gast ist "sprachlos"

09.12.2022, 06:2709.12.2022, 06:27

In einem TV-Interview hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für Friedensgespräche im Ukraine-Krieg geworben. Macron sprach dabei auch von "Sicherheitsgarantien" für Russland. In Deutschland stieß dieser Vorschlag auf Kritik.

Auch bei "Maybrit Illner" diskutierten die Gäste am Donnerstagabend zu dem Thema – mit geteilten Meinungen.

Philosoph Julian Nida-Rümelin warb in der ZDF-Sendung selbst für Verhandlungen mit Russland und begrüßte Macrons Vorschlag. Militärexperte Carlo Masala machte der Vorstoß des französischen Präsidenten dagegen "sprachlos".

Das waren die Gäste bei "Maybrit Illner" am 8. Dezember:

  • Alexander Graf Lambsdorff (FDP), stellv. Vorsitzender der FDP-Fraktion
  • Martin Schirdewan (Die Linke), Parteivorsitzender
  • Marina Weisband, Publizistin und Grünen-Politikerin
  • Julian Nida-Rümelin, Philosoph, stellv. Vorsitzender des Deutschen Ethikrats
  • Nicole Deitelhoff, Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik
  • Carlo Masala, Militärexperte

Martin Schirdewan hält Macrons Vorstoß für "gute Sache"

Nach einem Staatsbesuch in den USA und Gesprächen mit Joe Biden bestärkte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron das Engagement, Russland an den Verhandlungstisch bringen zu wollen. In einem TV-Interview sprach er von möglichen Sicherheitsgarantien bei Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland sowie Putins vermeintlicher Angst, Russland könnte infolge des Krieges von der Nato bedroht werden.

Linken-Politiker Martin Schirdewan begrüßte die Initiative des französischen Präsidenten. Bei "Maybrit Illner" verkündete Schirdewan: "Ich halte das für einen klugen Schachzug von Macron." Dieser eröffne damit eine "Perspektive für eine europäische Friedensordnung nach dem Krieg".

Eine ähnliche Meinung vertrat Philosoph Julian Nida-Rümelin. Auch er setzte sich in der Talksendung für eine perspektivische Haltung ein. "Wir, die Welt insgesamt, kommen aus diesem Konflikt nur raus, wenn wir eine Perspektive haben für die Zeit danach", so Nida-Rümelin.

Marina Weisband: "Putin wird wieder angreifen"

Publizistin und Grünen-Politikerin Marina Weisband ist sowohl deutsche als auch ukrainische Staatsbürgerin und hat Familie in der Ukraine. Gemeinsam reagieren sie skeptisch auf den Vorstoß Emmanuel Macrons. Weisband erklärte: "Wir halten das für hochgradig naiv – und zwar im besten Fall." Macron ignoriere mit seinen Äußerungen die "russische imperialistische Logik".

Wladimir Putin hat es aus Sicht der Publizistin höchstens auf einen kurzfristigen Waffenstillstand abgesehen, um den Westen zu täuschen, und um seine Kräfte wieder zu bündeln. "Danach würde Putin unweigerlich wieder angreifen", ist sie sicher.

Sicherheitsgarantien für Russland – "hochgradig unklug"

Militärexperte Carlo Masala unterstütze die Einschätzung Weisbands. Auch er war sich bei "Maybrit Illner" sicher:

"Putin braucht eindeutig eine taktische Pause."

Der Vorstoß Macrons mache den Militärexperten "sprachlos". Denn dieser legitimiere ein falsches Narrativ, das Putin benutzt hat, um seien Krieg zu beginnen – jedoch außenpolitisch längst verworfen habe.

Auch Alexander Graf Lambsdorff stimmte in diesem Punkt zu. Die Äußerungen Emmanuel Macrons seien zum jetzigen Zeitpunkt und auch inhaltlich "hochgradig unklug" sowie "völlig überflüssig". Graf Lambsdorff betonte noch einmal, dass die Ukraine derzeit überhaupt nicht bereit sei für Friedensverhandlungen.

Nicole Deitelhoff, Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik, schloss die Thematik in der ZDF-Sendung mit einem diplomatischen Kommentar. Egal, wie berechtigt oder unberechtigt die vermeintlichen Forderungen nach Sicherheitsgarantien für Russland derzeit seien – es sei nun einmal Aufgabe der Diplomatie einer Demokratie, wenn nötig, auch hundert Mal über scheinbar Unmögliches zu sprechen, um zu einem Ziel zu kommen.

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