Louis Klamroth debütierte Anfang Januar bei "Hart aber fair". Nicht einmal einen Monat später muss er mit ernsthaften möglichen Konsequenzen rechnen. Als Nachfolger von Frank Plasberg debattierte er seit seinem Debüt beim WDR mit seinen Studio-Gästen über zahlreiche politische wie soziale Themen. So standen etwa die geplante Cannabis-Legalisierung, Einwanderung sowie die gestiegenen Lebenshaltungskosten auf der Agenda der Diskussionssendung.
Ein wichtiges Thema der heutigen Zeit aber fehlte bisher: die Klimakrise. Da kam des Öfteren die Frage auf, ob dies möglicherweise an den privaten Verbindungen des Moderators liegen könnte. Denn: Louis Klamroth ist mit dem deutschen Gesicht der Klimabewegung zusammen – mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer.
Trotz der brisanten Liebe: Der WDR kommt jetzt offenbar nicht mehr an einem der wichtigsten Themen der heutigen Zeit vorbei. "Letzte Abfahrt – wie verändert die Klimakrise Alltag und Leben?" – so lautet der Titel der Sendung am Montag, 30. Januar.
Klamroth diskutiert darin ausgerechnet über die Klimakrise, das Lieblingsthema seiner Partnerin. Mit dabei: die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann, der ARD-Wetterexperte Sven Plöger, der FDP-Politiker Konstantin Kuhle, die Letzte-Generation-Aktivistin Aimée van Baalen sowie Hildegard Müller, die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie.
Die Beziehung zwischen Klamroth und Neubauer überraschte nicht nur die breite Öffentlichkeit. Der neue "Hart aber fair"-Moderator teilte die Verbindung zur Klimaaktivistin dem WDR erst spät mit. Das dürfte dem Sender nicht gefallen und könnte nun ein Nachspiel haben.
Der WDR-Funkrat wird sich mit der Beziehung und dem Umgang damit am Dienstag befassen, wie die "Bild" berichtet. Denn: Die Heimlichtuerei könnte gegen die Compliance-Regeln des Senders verstoßen. Dort ist etwa festgelegt, dass alle Mitarbeitenden Privates und Berufliches voneinander trennen müssen.
Dass ein Talkmaster über das Thema Klima debattiert, während er gleichzeitig in einer Beziehung mit einer Klimaaktivistin ist, ist ein möglicher Interessenskonflikt.
Klamroth selbst hatte bereits im Dezember gegenüber "DWDL" journalistische Unabhängigkeit versprochen: "Ich glaube, die meisten Leute wissen, seriöser Journalismus ist vor allem sauberes Handwerk. Dazu gehören sorgfältige Recherche, kritisches Nachfragen, Überparteilichkeit, Unabhängigkeit und natürlich Transparenz." Er beherrsche dieses Handwerk.
Klamroth verwies in diesem Zusammenhang auf die "sehr erfahrene Redaktion", in der offen darüber diskutiert werde, welche Themen relevant seien und wer als Gast eingeladen werde. Über den Umgang mit seiner Sendung und Neubauer hatte er versichert: "Dass meine Partnerin nicht Gast meiner Sendung sein wird, versteht sich doch von selbst."