Von Bad Segeberg nach Hollywood. Das ist die Story von Jannik, der vor Kurzem noch in einem Fast-Food-Restaurant in seiner Heimat Burger zubereitete. Nun wird der "Germany's Next Topmodel"-Kandidat von Heidi Klum höchstpersönlich ausgewählt, um mit ihr bei Elton Johns Oscar-Party über den roten Teppich zu laufen.
Komplettiert wird das Trio von Canel. "Ich komme aus einer Ecke, wo man nicht so viel machen kann", erzählt sie und berichtet von ihrer Jugend, in der ihre Familie nicht viel besessen habe. Und jetzt fährt sie mit Heidi Klum in der Limousine vor.
Designer Kilian Kerner, der am Donnerstag Gast-Juror ist, schneidert den beiden extra Outfits, in denen Canel und Jannik mit Klum über den roten Teppich laufen und sich unter die Stars und Sternchen mischen.
Wenig später gibt es Kaviar. "Du hast noch nie Kaviar gegessen?", fragt Heidi Klum Canel und wirkt geschockt. Dann sagt die Moderatorin es nochmal mit einem ungläubigen Lachen in die Kamera: "Sie hat noch nie Kaviar gegessen!"
Zum Glück kann schnell Abhilfe geschaffen werden, das Trio gönnt sich gemeinsam je einen Löffel der Luxusspeise. "Jetzt brauchen wir ein bisschen Champagner, damit das besser runterrutscht", sagt Klum und macht sich auf die Suche nach dem Edelgetränk.
Das ist also die Welt der Schönen und Reichen, das Modelbusiness, von dem die Kandidat:innen bei "GNTM" träumen.
Oder wie es Josy, die nicht mit zu der Oscar-Party darf, in feinstem Denglisch sagt: "Das ist Los Angeles. We are living the life. Und das muss man auch appreciaten."
Zwölf Kandidat:innen sind zu Beginn der 21. Folge der aktuellen Staffel am Donnerstag zunächst noch übrig, am Ende der ProSieben-Show soll die diesjährige Top 10 feststehen.
Um herauszufinden, wer gehen muss, ist zunächst ein Shooting in der kalifornischen Wüste angesetzt. Verziert mit Airbrush-Tattoos müssen die Model-Azubis dabei nackt auf alten Harley-Davidson-Motorrädern posieren.
Nach über drei Monaten bei "GNTM" kann das aber niemanden mehr schockieren. Von Scham oder Unsicherheit ist nichts zu spüren.
Als Pierre mit offenem Bademantel auf die Jury zuläuft, wendet sogar Heidi Klum angesichts dieser offensiv zur Schau getragenen Freizügigkeit den Blick ab. "Pierre, was machst du denn?", fragt die Model-Veteranin und wirkt tatsächlich etwas fassungslos.
Entsprechend offensiv posiert der 22-jährige Wiener auch auf der Harley, als Belohnung für die guten Fotos gibt es einen Job von Designer Kilian Kerner in einer Social-Media-Kampagne. "Du siehst aus wie ein absoluter Superstar", lobt der Juror.
Den Einzug in die Top 10 hat Pierre damit sicher. Im Gegensatz zu Ray, für den das Shooting in der Wüste alles andere als gut läuft.
Die Posen des 30-Jährigen sind Heidi Klum zu "pornös". "Zu viel Hintern, das ist zu viel", ruft sie bei einer Pose, später bezeichnet sie Rays Fotos sogar als "vulgär". Fotograf Brian Bowen Smith verwendet den Begriff "trashy".
Weshalb es nicht sonderlich überraschend ist, dass Ray nach dem Shooting die Show verlassen muss. Für die nun noch elf Kandidat:innen geht es mit einem Walk weiter, zu dem Klum die Designer-Zwillinge Dan und Dean Caten von der Marke Dsquared2 als Gast-Juroren eingeladen hat.
Selbstverständlich wird bei dem Walk auch die Kleidung der beiden Kanadier präsentiert. Canel bekommt ein knappes Kleid, das zuvor schon das Model Colin Jones während einer Modenschau getragen hatte.
"Sie hat das Kleid geslayed", urteilt Canel. Wie das Nackt-Shooting in der Wüste verläuft auch der Walk relativ unspektakulär und ohne größere Zwischenfälle.
Am Ende sind es deshalb Kleinigkeiten, die den Ausschlag geben. Josy hat zwar auch ein gutes Bild abgeliefert, aber eben nur eines. "Die Trefferquote wurde dir leider zum Verhängnis", sagt Heidi Klum, um dann ihren berühmten Satz anzufügen: "Josy, es tut mir so leid, aber ich habe heute leider kein Foto für dich."
Während die anderen Kandidat:innen geschockt reagieren, nimmt die 19-jährige Münchnerin ihr Aus sportlich. "Es ist sad, aber ich bin stolz auf mich", resümiert sie zum Abschluss.