Alle Jahre wieder entfacht das Thema, das in Europa einzigartig ist, erneut Diskussionen – im Privaten, aber auch auf der politischen Bühne: der Rundfunkbeitrag.
Mit gut 18 Euro monatlich finanziert nahezu jede in Deutschland lebende Person und hier ansässige Firma den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit. Eine Anhebung dieses Betrags sorgt dabei regelmäßig für Ärger. Dass solche Debatten auch für den privaten Bereich Konsequenzen haben könnten, offenbart nun der Intendant des ZDF, Norbert Himmler.
Der Rundfunkbeitrag wird jedes Jahr unter den Öffentlich-Rechtlichen – der ARD, dem ZDF und dem Deutschlandradio – aufgeteilt. Und bereits jetzt bedeutet das für das ZDF laut Himmler eine finanzielle Lücke. "Die Haupteinsparung wird im Programm stattfinden müssen", erklärte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Die Höhe des Rundfunkbeitrags muss durch die Bundesländer in einem Staatsvertrag festgelegt werden. Zuvor gibt eine Kommission aus unabhängigen Expert:innen regelmäßig eine Empfehlung über mögliche Anpassungen des Beitrags. Die letzte Änderung erfolgte im August 2021.
Norbert Himmler geht von starken Konsequenzen bei seinem Sender aus, sollte die nächste Erhöhung des Beitrags nur geringfügig ausfallen. Demnach müssten ab 2025 vermehrt auch Wiederholungen zahlreicher Sendungen gesendet werden, um das Programm zu füllen.
Im Februar wird erneut mit einer Empfehlung des Gremiums an die Länder gerechnet, dabei soll es um eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags von 18,36 Euro auf 18,94 Euro ab 2025 gehen. Für das ZDF wird das offenbar noch immer einen Großteil des Finanzbedarfs nicht decken.
Himmler machte hierzu im Interview klar, dass der größte Kostenpunkt bei seinem Sender klar auf dem Programm liege. Entsprechend würden auch Aufträge an externe Produktionsfirmen als Sparmaßnahme bald verringert werden müssen.
Insgesamt wurden durch den Rundfunkbeitrag im Jahr 2022 mehr als acht Milliarden Euro erwirtschaftet, die zu unterschiedlichen Teilen auf die verschiedenen Sender, darunter auch die Landesmedienanstalten der ARD, aufgeteilt werden.
Das ZDF erhielt im vergangenen Jahr nach Angaben des Beitragsservice gut zwei Milliarden. Zum Vergleich: Für die Produktion eines einteiligen Fernsehfilms gibt der Sender laut eigenen Angaben etwa 1,6 Millionen Euro aus. Solche Produktionen sind entsprechend ein besonders großer Kostenpunkt, wie auch Himmler verdeutlicht.
Immer wieder diskutieren die Vertreter:innen der Länder heftig mit den Rundfunkanstalten über mögliche Beitragserhöhungen. Aus der Politik werden hierbei immer wieder Forderungen nach größeren Sparmaßnahmen bei den Sendern laut.