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20 Jahre ist es her, dass Stefan Raab die Idee hatte, mit einem Großküchen-Wok eine Bob-Bahn herunterzurutschen. Es war sein Wetteinsatz bei der ZDF-Sendung "Wetten, dass ..?". Er musste seinen Wetteinsatz nicht einlösen, rutschte aber trotzdem die Bob- und Rodelbahn in Winterberg in Nordrhein-Westfalen herab. Die "TV Total Wok WM" war geboren. Inzwischen ist es die 15. Wok-Weltmeisterschaft, nachdem sie im vergangenen Jahr nach siebenjähriger Pause auf den Bildschirm zurückgekehrt ist.
Am Samstag traten nun knapp 50 mehr oder minder prominente Teilnehmer in Einzelrennen und in Viererwoks gegeneinander an und rasten den Eiskanal hinunter.
Darunter in den zehn Teams im Viererwok zum Beispiel Moderator Thore Schölermann, Ex-Handballer Pascal Hens, Ex-Skispringer Sven Hannawald, Ex-Fußballer Thorsten Legat, Schauspieler Felix von Jascheroff, Ex-Fußballtorwart René Adler, Schauspieler Erol Sander, "DSDS"-Dauerkandidat Menderes Bagci, Big-Brother-Legende Jürgen Milski und Influencer Ehrenmannrius.
Im Einzel gingen die Musiker Joey Kelly, Lucas Cordalis und Evil Jared, der ehemalige Rennrodler Armin Zöggeler, Youtuberin Jolina Mennen, Influencer Younes Zarou, Akrobat René Casselly, Influencerin Sophia Thiel, Ex-Fußballprofi Kevin Großkreutz und ProSieben-Moderator Sebastian Pufpaff an den Start.
Kevin Großkreutz gesteht davor: "Ich habe so viel Bammel, mir geht es gar nicht gut." Und im Ziel meint er: "Ich bin froh, dass ich unten bin." Er fliegt auch gleich nach dem ersten Lauf raus, genau wie Youtuberin Jolina Mennen.
Dieses Jahr ist auch "TV Total"-Moderator Sebastian Pufpaff dabei. Er sollte eigentlich auch schon im letzten Jahr starten. Da sei er aber "mit dem Fahrrad auf die Schnauze gefallen", bekennt er. Dabei hat er sich damals vier Rippen gebrochen. "Die sind jetzt aber stabiler als je zuvor. Eiskanal ich komme", kündigt er an. Peinlich allerdings: Sein Sender hat auf seinem Helm seinen Namen falsch geschrieben: Da fehlt das erste f und es steht nur "Pu paff" drauf.
Joey Kelly, der bei bisher jeder Wok-WM dabei war, hat auch in jeder Sendung eine Medaille gewonnen. Und er bleibt dieser Regel treu: Diesmal greift er sogar die Goldmedaille im Einzel ab. Im Viererwok, wo er ebenfalls antritt, reicht es nur für den undankbaren vierten Platz für die irische Mannschaft. Witzig beim Kelly-Wok: Alle Asia-Pfannen sind mit Kellys besetzt, unter anderem mit Joeys Sohn Luke. Start-Reporter Bastian Bielendorfer schätzt allerdings angesichts der enormen Größe der Musikerfamilie: "Hier sind 0,2 Prozent der Kelly Family angereist." Als Bielendorfer den Wok-Veteran Joey Kelly fragt, ob er aufgeregt sei, zischt der nur "ach".
Und das ist symptomatisch für die Show: Es wird viel im Eiskanal gerast, die Interviews sind kurz und nichtssagend, dafür gibt es viel Werbung.
Insgesamt dauert die Sendung viereinhalb Stunden, eine halbe Stunde ist Überziehungszeit. Die Show ist schon von der Anlage her redundant, ein schlagfertiger Moderators kann das vielleicht aufbrechen.
Elton schafft es an diesem Abend nicht. Und da helfen seine Co-Hosts, Sophia Thomalla im Ziel und am Start die Comedians Özcan Cosar sowie Bastian Bielendorfer, auch nicht wirklich.
Elton wirkt bei seiner zweiten Wok WM fast gelangweilt. Ihm unterlaufen ständig Fehler: Er verwechselt mehrfach die Reihenfolge und auch die Regie spielt einen Film gleich zweimal ein. Insgesamt hat man den Eindruck, dass die Sendung lieblos abgespult wird. Und das finden auch die X-User.
Autor und Comedian Bastian Bielendorfer ("Lehrerkind") zeigt ganz offen, wie wenig ihn seine Aufgabe vor der Live-Moderation interessiert hat: Er fragt eine Wildcard-Kandidatin, wie sie denn an den Platz im Wok gekommen sei. Sie erzählt vom "Ausscheidungswettkampf" am Abend zuvor, Bielendorfer versteht das nicht so recht und macht nur einen Verdauungswitz. Off-Kommentator Ron Ringguth stellt trocken fest: "Basian Bielendorfer hat die Ausscheidung nicht gesehen." Lief im Fernsehen, stand aber offenbar nicht in seinem Vertrag.
Doch damit nicht genug mit Bielendorfers Fehltritten. Zu Influencerin Sophia Thiel, die oft darüber gesprochen hat, dass sie immer wieder Probleme mit ihrem Gewicht hatte, sagt Bielendorfer:
Um dann nach einer kurzen Pause süffisant nachzusetzen, dass das natürlich nur an den zusätzlichen Gewichten für den Wok liege.
Maximal 130 Kilogramm dürfen die Kandidaten samt Wok beim Start auf die Waage bringen. Wer weniger wiegt, kann sich Gewicht zuladen, denn mehr Gewicht bedeutet bergab auch mehr Geschwindigkeit. Der ehemalige Bassist der Bloodhound Gang, Evil Jared, erklärt, dass er seine eigene Methode gewählt habe, um Gewicht anzuhäufen. "Ich habe zwei Wochen nicht gekackt. Die After-Show-Party ist in der Toilette."
Am Ende gewinnt neben Joey Kelly im Einzel auch das Team "Deutschland Zwei" mit Thore Schölermann, Pascal Hens Sven Hannawald und Thorsten Legat den Viererwok. Der einzige, von dem man mal kurz in der Sendung etwas mitbekommen hat, ist der hyperaktive Legat, der zweimal seinen Schlachtruf "Kasalla" in die Kamera gerufen hat.
Am Ende ist es leider fast egal, wer in den Woks sitzt. Für mehr als kurze Stichworte reicht es nicht. Und selbst das nur bei wenigen.
Jürgen Milski wird mal kurz für "Promi Big Brother"-Werbung ("Bald in Sat1!") Instrumentalisiert, Lucas Cordalis darf sagen, dass er sich freut, wenn er nachher wieder bei Daniela Katzenberger ist und Tim Toupet vom Team Mallorca wird von Sophia Thomalla gefragt, ob sein Toupet den Crash fest überstanden hat.
Insgesamt leider wenig überraschend und die Siegerehrung wird dann nach viereinhalb Stunden in zwei Minuten schnell hingehudelt. Enttäuschend. (Ark)
