Stefan Raabs "Free ESC" ging am Samstagabend bereits zum zweiten Mal über die Bühne – genau eine Woche vor dem Original, das in diesem Jahr wieder stattfindet. Während Sängerin Elif mit einem geschminkten blauen Auge ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und LGBTQIA+-Mitgliedern in der Türkei setzte, musste ProSieben wegen eines verwirrenden Doppelauftritts von Helge Schneider Kritik einstecken.
Der Kult-Komiker eröffnete zunächst die Show. Laut den Moderatoren Conchita Wurst und Steven Gätjen sollte dies sein "letzter Auftritt im deutschen TV" sein. Dann aber kehrte Schneider noch einmal zurück, verkleidet als Udo Lindenberg. Damit leistete er zugleich den deutschen Beitrag zum Wettbewerb. Nun berichtet die "Bild", was dahintersteckt.
Laut Angaben der Zeitung ergab sich Schneiders Doppel-Performance aus einer kurzfristigen Programmänderung. Ursprünglich sollten nämlich "Die Prinzen" als deutscher "Free ESC"-Beitrag auf der Bühne stehen. Die waren am Ende allerdings "nur" der Special Guest – und ersetzten damit wiederum einen anderen Star.
Der eigentliche Special Guest war nämlich Nico Santos, der den Verantwortlichen jedoch absagte. So musste schließlich die ganze Sendung im großen Stil umgeschmissen beziehungsweise Positionen getauscht werden. In der Show selbst hatten Wurst und Gätjen nicht näher erklärt, wie genau es zum zweiten Auftritt Schneiders mit dem improvisierten Song "Supergeiler Helge Schneider" gekommen war.
Zur vorigen, etwas unglücklichen Moderatoren-Ansage über Schneiders vermeintlich letzten Auftritt äußerte sich mittlerweile der Manager des Sängers gegenüber der "Bild". Till Oellerking erklärt:
Viele Zuschauer hingegen waren am Samstagabend erst einmal verwirrt und teilweise sogar ein bisschen sauer. "Wieso muss er dieses Jahr wieder auftreten? Wir haben ernsthafte talentierte Künstler hier im Lande", lautet beispielsweise ein Einwand bei Twitter.
Im Ergebnis konnte Helge Schneider dann auch keinen Sieg für Deutschland einfahren. Vielmehr triumphierte der Ire Rea Garvey mit dem Stück "The One".
Unterm Strich dürfte der "Free ESC" die Erwartungen der Veranstalter übrigens ebenfalls nicht erfüllt haben. Lediglich 1,38 Millionen Menschen schalteten am Samstag ein, 2020 waren es doppelt so viele gewesen. Dennoch ist eine dritte Ausgabe der Show bereits beschlossen.
(ju)