Günther Jauch hat seine Corona-Erkrankung überstanden. Über die vergangenen drei Showausfälle sagte er am Samstag bei "5 gegen Jauch", dass er "keine Einschränkungen mehr" habe und wahrscheinlich Glück gehabt hätte. Von den Strapazen der vergangenen Wochen war am Montag bei "Wer wird Millionär?" nichts zu sehen – die Sendung wird mit einigem Vorlauf aufgezeichnet. Mit gewohnter Schlagfertigkeit und einer Prise Humor stellte er sich den Kandidaten der Show, die jeweils um die Million kämpften.
Dazu zählte auch Teilnehmerin Nora Eckartsberg, die ganz zum Schluss auf dem Ratestuhl Platz nehmen durfte. Nachdem ihre Vorgänger zwei Mal 64.000 Euro und einmal 16.000 Euro gewonnen hatten, versuchte sie ebenfalls, die Quizfragen richtig zu beantworten. Doch bevor sie überhaupt am Ratepult saß, schossen ihr direkt die Tränen in die Augen. Schuld war ausgerechnet ihr Großvater, der sie begleitete. Und dann brachte auch noch ihr Job den Moderator fast aus dem Konzept.
Mit 8,90 Sekunden hatte es Nora Eckartsberg nach vorne zu Günther Jauch geschafft. Die Anspannung war ihr deutlich anzusehen. Das lag nicht zuletzt an den roten Ohren, auf die sie hinwies. "Ich muss die Tränen unterdrücken. Ich freue mich so. Ich habe meinen Opa dabei." Und weiter: "Wenn wir gewinnen, machen wir eine Safari in Afrika." Aufgrund von Corona habe sie ihren Großvater lange nicht sehen können und nun war es endlich wieder so weit. "Das ist mit jenseits der 90 der älteste Begleiter, der jemals dabei war", stellte Jauch verblüfft fest.
Als es dann auch noch um den Job von Eckartsberg ging, staunte der Moderator gleich zum zweiten Mal. Der Grund: Sie ist bei einer Firma für das Marketing tätig, die Cannabis-Produkte herstellt. Plötzlich meinte Jauch dazu: "Sie sind nicht dem Rotlichtmilieu zuzuordnen?" Die Kandidatin blieb gelassen, lachte und erklärte dem 64-Jährigen, dass es allerlei Heilmittel geben würde. Die Zuschauer reagierten auf Jauchs eigenwilligen Zusammenhang durchaus mit Humor.
Jauch zeigte sich immer noch skeptisch darüber und sagte überraschend: "Mit einer klassischen Kiffermethode hat es nichts zu tun? Ich kenne nicht wenige, die sich um den Verstand gekifft haben!" Die Kandidatin erklärte: "Es wird nachgesagt, dass es krampflösend ist. Das, was richtig boomt, wird verschrieben. Beim CBD-Öl merken aber schon Leute eine Wirkung."
Schnell ging es dann aber auch schon über zu den Fragen. Diese sollten es noch in sich haben. Bei einer kam die Kandidatin direkt ins Schleudern. Zwar sagte sie die richtige Antwort "bissig", ordnete aber den falschen Buchstaben zu. "Ich brauche CBD", meinte sie gutgelaunt nach diesem Fauxpas.
Auch die 500-Euro-Frage brachte sie ins Grübeln, die lautete: "'Der' ist der…? A: Dativ von 'Dativ', B: Plural von 'Plural', C: Artikel von 'Artikel', D: Relativsatz von 'Relativsatz'." Jauch machte sich über die Kandidatin lustig und entgegnete: "Panik steigt hoch, Sie haben noch nicht mal 500 Euro." Sie konterte prompt: "Ich bin kein Mensch, der normalerweise aufgeregt ist. Ich habe schon manches Bewerbungsgespräch überstanden." Nachdem Eckartsberg versuchte, mit Jauch auf die richtige Lösung zu kommen, polterte er: "Ich muss es doch nicht beantworten, sondern Sie." Und das tat die Teilnehmerin der Show dann auch mit der richtigen Lösung "C: Artikel von 'Artikel'".
Die 1000-Euro-Frage hatte sie zum Glück schnell gewonnen, auch wenn ihre Antwort auf die Frage "Wer traditionelles Backwerk aller Art mag, nascht sicher gerne ...? C: Spitz- und Spritzkuchen" laut Jauch kleinlaut wie von einer Maus daherkam.
Erfolgreich meisterte sie auch die 4000-Euro-Hürde: "Wovon können – anders als der Name vermuten lässt – auch Gesicht, Hals und Rücken betroffen sein? A: Nagelpilz, B: Gürtelrose, C: Bindehautentzündung, D: Tennisarm." Da ihr Vater bereits eine Gürtelrose gehabt habe, die, wie Jauch feststellte, sehr schmerzhaft sei, war die richtige Lösung schnell klar.
Bei der 8000-Euro-Frage musste allerdings der erste Joker gezückt werden. Der Moderator wollte schließlich wissen: "Als was verdient hierzulande so mancher sein Geld? A: Industriekletterer, B: Kulturschwimmer, C: Agrarwanderer, D: Wirtschaftsradler". Um auch mal von sich ablenken zu können, entschied sie sich schließlich dazu, alle Kandidaten zu befragen. Mit 93 Prozent entschied sich das Publikum für die richtige Antwort: "A: Industriekletterer".
Somit war erst einer von vier Jokern weg. Nachdem die beiden über ihre Haustiere plauderten, sollte es eigentlich zur 16.000-Euro-Frage übergehen, doch es ertönte plötzlich die Schlusssirene. Somit war klar, dass sie in der nächsten Sendung als Überhangkandidatin fest gesetzt ist und weiter von der Million träumen darf.
(iger)