Als er davon erfuhr, dass er in der Sendung sitzen werde, habe er erstmal um einen Schnaps "zum Herunterkommen" gebeten, erzählt Arman Hodzic aus Oberhausen. Der 20-Jährige kam als Ersatzkandidat ins "Wer wird Millionär?"-Studio.
Als letzter Kandidat der Sendung vom Mittwochabend landete er dann auf dem heißen Stuhl von Günther Jauch.
"Herr Jauch, ich habe echt Angst", sagte Hodzic zu Quizmaster Günther Jauch. Mit einigen Jokern schaffte er es dennoch bis zur 16.000-Euro-Frage, die nach dem Monat, in dem Julius Cäsar ermordet wurde, fragte. Mit einem 50-50-Joker kam er auf die richtige Antwort, die in seinem Alter wohl nur noch die herleiten könnten, die im Leistungskurs einen besonders traditionellen Englischlehrer hatten.
Denn es war William Shakespeare, der die Warnung vor den Iden des März in seinem Drama über die Ermordung des ersten römischen Kaisers popularisierte. Die richtige Antwort war damit also "März".
Hodzic entschied sich danach, nicht weiter zu zocken und am Donnerstag zum Finale der "3-Millionen-Euro-Woche" wiederzukommen.
Insgesamt qualifizierten sich fünf Kandidat:innen für die Final-Show. Carsten Schweiger aus dem Münchner Vorort Puchheim und Annika Strauss aus Reutlingen gewannen je 32.000 Euro. Bent Jaron Sbrzesny aus Köln, Karsten Abbes aus Oldenburg und Hodzic sicherten sich 16.000 Euro.
Marcel Kanz aus Rheinland-Pfalz verzockte sich mit einer Frage nach den Tatbestandsmerkmalen der Gefährdung des Straßenverkehrs und ging lediglich mit 500 Euro nach Hause.
Statt Hodzic abzukanzeln, ging Günther Jauch bei der Frage danach, welche Frucht einer weitverbreiteten Fake-Meldung zufolge regelmäßig Menschen tötet, ins Publikum. Er ließ sich von der Redaktion zeigen, wer der einzige war, der die Banane ausgewählt hatte.
Diese war auch Hodzics Bauchgefühl, der vor lauter Aufregung von der Frage etwas verwirrt wirkte. Er habe sich "solidarisch mit der guten Idee zeigen" wollen, erklärte sich der Zuschauer daraufhin. Zumindest bescherte ihm seine Antwort auf die Frage ein kurzes Pläuschchen mit dem Moderator.
Dem jüngsten Kandidaten Bent Jaron Sbrzesny (18) war es etwas peinlich, bei Jauch im Stuhl über seine – noch frischen – Abiturnoten zu sprechen. Mit der Frage nach dem Signalwort für den Komparativ – eine für die meisten deutschen Muttersprachler:innen wahrscheinlich unter Normalbedingungen keine einfache – hatte er sichtlich Probleme.
Was er denn im Deutsch-Leistungskurs für eine Note gehabt habe, fragte Jauch. Sbrzesny antwortete:
Mithilfe seines Telefon- und des 50-50-Jokers fand er am Ende jedoch noch die richtige Antwort: Das Signalwort für den Komparativ ist "als". Stellenweise musste es sich da wohl für Sbrzesny wie eine mündliche Nachprüfung angefühlt haben.
Bei der 16.000-Euro-Frage blieb ihm nur noch der Zusatzjoker. Und so ließ sich der Kandidat von der Mutter einer Vierjährigen erklären, dass Knopfzellen in Plastik verpackt werden, um Kinder vor dem Verschlucken zu schützen.
Annika Strauss, Fernsehredakteurin aus Reutlingen, musste für die 32.000-Euro-Frage nach der Rebsorte "Roter Riesling" auch auf den Zusatzjoker zurückgreifen. Ein pensionierter Polizist mit "viel Zeit zum Wein trinken" erklärte ihr dann, was für ein Wein das sein könnte. So genau wusste er es auch nicht, aber für den Finaleinzug reichte es.
Jauch war, während Strauss ihm gegenüber saß, allerdings offenbar an ganz anderen Antworten interessiert: Nämlich zu ihrer Beziehung zu ihrem 20 Jahre älteren Partner, den sie als Abiturientin kennengelernt hatte. Er war damals ihr Fahrlehrer und 40 Jahre alt.
"Zwei Jahre wollten meine Eltern nichts von ihm wissen", sagte sie. Er betonte zwar, dass es "gar nicht geht", sich als Fahrlehrer an Schülerinnen heranzumachen, allerdings ging er nach der Fahrausbildung trotzdem mit ihr etwas trinken.
Carsten Schweiger, der in Oberbayern offenbar schon länger lebt und arbeitet, musste sich vom Publikum erklären lassen, was die bayerischen Kultserien "Monaco Franze" und "Kir Royal" sind. Mit dem Zusatzjoker kam er aber darauf, dass der Autor Patrick Süskind ("Das Parfüm") an ihnen mitgeschrieben hat und gewann somit 32.000 Euro.
Mehr als eine Frage ließ allerdings ein Foto unbeantwortet, das Moderator Günther Jauch in der RTL-Show präsentierte. Es zeigte einen Freund von Carsten Schweiger, der in diesem lediglich mit einem Boxpreis-Gürtel bekleidet war.