Nudeln ins kalte Wasser legen und dann erst den Herd anstellen? Mit diesem Lifehack verblüffte Viktor Beke am Mittwochabend Günther Jauch bei "Wer wird Millionär?". "Ich setze das Wasser auf, mache Salz rein, dann haue ich den Herd an und tue die Nudeln gleich rein. Weil dann muss ich nicht ewig warten, bis das Wasser erstmal kocht", erzählte der 29-jährige Medizinstudent.
"Aber dann stimmen ja die ganzen Angaben nicht mehr", wunderte sich Günther Jauch. Er schaue erst gar nicht auf die Uhr, erklärte Beke, sondern teste einfach, ob die Nudeln al dente seien. Das gehe viel schneller. "Geht es nicht", widersprach Jauch energisch: "Oder warum machen wir das nicht alle so?" Er habe das getestet, beharrte Beke auf seinem Standpunkt. "Haben Sie auch noch andere Hobbys?", fragte Jauch.
Mehrfach äffte Jauch den sympathischen Kandidaten nach und unterstellte ihm, unglücklich zu wirken. Wenig später demonstrierte Beke, dass er mit der Zunge seine Ellenbogenspitze berühren kann. Überzeugen konnte er damit Jauch ebenso wenig wie mit seinem Nudeltrick. Eine Dynamik und Sympathie, wie sie am Dienstag zwischen dem Quizmaster und Kandidatin Ingrid Redlefsen zu beobachten war, entstand zu keiner Zeit. Übrigens auch nicht mit den anderen Kandidat:innen am Mittwoch.
Der Medizinstudent stieg schließlich mit 32.000 Euro aus und qualifizierte sich damit für das Finale am Donnerstag, wo alle Kandidatinnen und Kandidaten, die in der aktuell laufenden "3 Millionen Euro Woche" mindestens 16.000 Euro gewonnen haben, um die Rekordsumme von drei Millionen Euro zocken können.
Die "WWM"-Ausgabe am Mittwochabend hatte auch deshalb Längen, weil das Quizzen phasenweise ziemlich zäh verlief. Auffällig war vor allem, dass gleich mehrere Kandidatinnen und Kandidaten an Fußballfragen verzweifelten. Während Fußball sonst meistens ein dankbares Themengebiet ist, sorgten die Fragen diesmal für einige Schweißperlen.
Bei der 64.000-Euro-Frage erwischte es zunächst Pierre-Héli Monot. "Ich glaube, das ist hoffnungslos. Hier empfiehlt sich wohl, eine Person aus dem Publikum zu fragen", sagte der Professor für amerikanische Literatur beim Anblick der Frage. "Für welche Nation was das bislang letzte K.o.-Spiel bei einer Fußball-WM der Männer ein gewonnenes Finale?"
Ein Mann stand auf und stellte sich als "Herr Scholz aus Herford" vor. Der Mathematik-Lehrer legte sich sofort auf Italien fest, stockte dann aber bei seiner Ausführung. "Das war 2021, als die Weltmeisterschaft in…ähm…", sagte Scholz und pausierte lange. Während seiner Ausführungen merkte er selbst, dass er irgendetwas durcheinander gebracht oder die Frage nicht verstanden hatte.
"Das ist mir zu windig", sagt Monot und zog den nächsten Joker. Aus dem Publikum stimmten 91 Prozent für Italien ab. Monot war immer noch nicht überzeugt, aber sein Telefon-Joker lieferte kein Ergebnis. Der Professor aus München stieg deshalb mit 32.000 Euro aus. Kurios: Der Lehrer Scholz aus dem Publikum gewann dennoch 500 Euro für die richtige Antwort.
Schlimmer erwischte es Lina Spangenberg. Bei der Frage, wer "River Plate" und "Boca Juniors" kennt, tippte sie auf japanische Fast-Food-Junkies, statt auf argentinische Fußballfans. Die junge Mutter, die als Model arbeitet und Psychologie studiert, fiel von 8000 auf 500 Euro zurück und verpasste das Final-Ticket.
Das gleiche Schicksal erlitt Ann Kathrin Hübscher bei der 8000-Euro-Frage. Obwohl sie bekennender Schalke-Fan ist, konnte sie eine Fußballfrage nicht beantworten. "Wobei wurde in der letzten Fußballbundesliga-Saison mit 16 ein neuer Minusrekord aufgestellt?"
Hübscher tendierte zu "D", auch ihr Stiefvater am Telefon – der ebenfalls Schalke-Fan ist – tippte auf die Punkte des Tabellenletzten und zeigte sich dabei zu "99,5 Prozent" sicher. Als Jauch auflöste, dass die Torschützenkönige Niclas Füllkrug und Christopher Nkunku mit 16 Treffern einen Minusrekord aufgestellt hatten, stand Hübscher der Schock förmlich ins Gesicht geschrieben. Auch sie stürzte auf 500 Euro ab.
Für die kurioseste Situation sorgte allerdings Dr. René Wohlfahrt. "Fußball ist meine Schwachstelle", hatte der Zahnarzt aus Rostock schon vorher gesagt. Dann hatte er tatsächlich mit einer 2000-Frage zu kämpfen, die eher scherzhaft gemeint war: "Wer wurde im Juni als neuer Trainer von Eintracht Frankfurt vorgestellt?"
Wohlfahrt rief Erik Bentzel an, seinen Telefon-Joker für Fußballthemen. "Ich würde den Toppmöller nehmen, aber sicher weiß ich es nicht", sagte dieser. "Den gibt es?", fragte Wohlfahrt nach. "Ich hoffe", sagte Bentzel nicht sonderlich überzeugt. Der Zahnarzt entschied sich dennoch für die richtige Antwort Dino Toppmöller und nahm am Ende 16.000 Euro mit. Damit qualifizierte er sich genauso für das Finale am Donnerstag wie Michael Bartels, der sich als letzter Kandidat 64.000 Euro erspielte. Eine Fußballfrage musste der Unternehmensberater dafür nicht beantworten.