Am 2. April begrüßte Moderator Dieter Könnes die Zuschauer zu einer neuen "Stern TV" Folge. Die gestiegenen Reisepreise sorgen in Deutschland für Unmut und Enttäuschung. Viele Menschen fragen sich, ob sie sich das Reisen überhaupt noch leisten können. Doch nicht nur die finanzielle Belastung bereitet Sorge – auch Kleidungsvorschriften an Schulen sind erneut ein Thema. Interessanterweise wird dabei der Kleidungsstil der "DSDS"-Jurorinnen ins Spiel gebracht. Ob dies gerechtfertigt ist und welche Auswirkungen das auf die Diskussion hat, bleibt abzuwarten.
Die Osterferien haben begonnen und nach einem langen Winter sind die Deutschen im Reisefieber und möchten dem Land entfliehen. Ein Türkei-Urlaub oder ein paar Tage Mallorca – der deutsche Traum. Nicht so traumhaft sind allerdings die Preise. Die Flüge sind im Vergleich zu letztem Jahr doppelt so teuer und bei den Hotelpreisen sieht es nicht besser aus. Die Rechtfertigung der Reisebranche: In den bereisten Ländern gebe es ebenfalls Inflation und somit gestiegene Preise. Ist das die ganze Wahrheit? Und wie kann ein erschwinglicher Urlaub gebucht werden? Diesen Fragen ist "Stern TV" nachgegangen und hat bei der Recherche interessante Einsichten gewinnen können.
Für eine vierköpfige Familie ist ein Urlaub im Vergleich zum letzten Jahr heute um 23 Prozent teurer geworden. Somit fällt der Urlaub dieses Jahr für viele Familien weg. Auf Nachfrage heißt es von den Reiseunternehmen, die gestiegenen Energie- und Personalkosten seien dafür verantwortlich. Im Studio gibt der RTL-Reiseexperte Ralf Benkö den Zuschauer:innen Empfehlungen zur preiswerten Buchung von Urlaubsreisen. Denn selbst die sonst günstigeren Reisen, wie ein All-Inclusive-Urlaub in der Türkei, seien viel teurer geworden, so Benkö. Um doch erschwinglich reisen zu können, setzt Benkö auf gute Recherche: "Es gibt günstigere Reisen. Man muss nur viel Zeit beim Suchen investieren, dann findet man die auch."
Marija Linnhoff, Vorsitzende des Verbandes unabhängiger selbstständiger Reisebüros, kritisiert die Fluggesellschaften: "Was Eurowings, und somit auch Lufthansa, sich erlauben, geht gar nicht." Diese Fluggesellschaften würden Flüge einfach canceln und die Passagiere auf andere Flüge, die in die Nähe des Ursprungsziels fliegen, umbuchen. Dabei würden für Reisende, die Flug und Unterkunft individuell buchen, hohe Kosten entstehen.
Reiseexpertin Nicole Mutschke hat auch noch einen Tipp parat, um unnötige Kosten zu vermeiden: "Mit Pauschalreisen ist man auf der sicheren Seite. Wenn man eine Pauschalreise bucht, hat man sozusagen ein Rundum-Paket." Wenn die Fluggesellschaft dann nämlich einen Flug streicht, kümmere sich der Reiseveranstalter um alle Unannehmlichkeiten, so Mutschke.
An mehreren Schulen sorgen die Outfits der Schüler:innen bei den Lehrkräften für Unruhe. Die Kinder würden mit Jogginghosen, Röcken und zu tiefem Ausschnitt zur Schule kommen. Damit soll jetzt aber Schluss sein. An einer Sekundarschule in Wermelskirchen sind Jogginghosen und freizügige Klamotten verboten. Dabei beruft sich die Schule auf dessen Bildungsauftrag. Die Klamotten seien nämlich eine "Respektlosigkeit", heißt es im Einspieler von "Stern TV".
Während das viele Eltern gut finden, sind die Jüngeren empört: "Dass die Schule dir vorschreibt, dass man nicht man selbst sein darf, kann einfach nicht sein", sagt eine Schülerin. "Dass uns gesagt wird, was wir anziehen sollen, hat mit Selbstbestimmung nichts zu tun", kritisiert eine weitere Schülerin.
Eine Realschule in Remscheid hat dieses Verbot ebenfalls eingeführt. Das ist ein Beschluss des Schulgremiums, welches von Lehrkräften, Schüler:innen und Eltern vertreten wird. "Die Jogginghose hat einen Freizeitcharakter und Schule ist keine Freizeit", sagt der Schulleiter dieser Realschule. "Bauchfreie Tops und tiefe Ausschnitte haben eine weitere Komponente. Das wirkt nämlich provozierend und führt zu Unruhe", berichtet der Schulleiter.
"Da sollte doch die Motivation in der Schule liegen, dass die Schüler das lernen und den Kleidungsstil auch respektieren", kritisiert "Playboy"-Model Julia Römmelt. Sie wehrt sich strikt gegen die Kleidungsvorschriften und findet Verbote problematisch.
Sänger Jürgen Milski hat eine kontroverse Meinung. Er befürwortet die Einführung von Schuluniformen: "In viel ärmeren Ländern gibt es sowas. Wir würden viele Probleme lösen und Kinder würden nicht abgewertet werden, wenn sie keine Markenkleidung tragen." Er findet ebenfalls, wie der Schulleiter, dass es problematisch ist, wenn Mädchen in der Schule "zu sexy" gekleidet sind.
Sexy gekleidet sind auch die diesjährigen "DSDS"-Jurorinnen, Katja Krasavice und Leony. Diese gelten als Vorbilder und als Verkörperung des neuen Selbstbewusstseins, heißt es in "Stern TV". Es wird ein Bild von den beiden eingeblendet. Beide haben freizügige und enge Kleider an.
"Traurig, dass das Vorbilder für unsere Jugend sein sollen", lässt Jürgen Milksi verlauten und schaut schon fast angeekelt. "Die haben einen super Körper und können ihren Körper zeigen. Find ich gut", kontert Julia Römmelt. Der Schulleiter der Realschule zieht an dieser Stelle eine wichtige Differenz. Die "DSDS"-Jurorinnen sind für den Anlass entsprechend gekleidet. Sowas könnten Erwachsene gut unterscheiden. Schüler:innen müssten sowas jedoch noch lernen.
Moderator Dieter Könnes stimmt zu: "Die Schüler:innen können ja später auch nicht mit Jogginghose zum Vorstellungsgespräch gehen." Auch die Zuschauer:innen Zuhause haben bei der Abstimmung, ob eine Kleidungsvorschrift an der Schule gerechtfertigt ist, ein eindeutiges Ergebnis geliefert. 84 Prozent stimmen für ja und nur 16 Prozent lehnen die Kleidungsvorschrift ab. "Sind Sie jetzt enttäuscht?", fragt Könnes bei Julia Römmelt nach. "Ich bin nicht enttäuscht", antwortet sie, "werde mich aber weiter dafür einsetzen, dass Mädchen anziehen können, was sie wollen."