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Maybrit Illner: Robert Habeck genervt von ZDF-Moderatorin

Robert Habeck zeigte sich mehrmals genervt von Illners Fragen.
Robert Habeck zeigte sich mehrmals genervt von Illners Fragen.bild: ZDF/Jule Roehr
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Robert Habeck genervt von Maybrit Illner: "Das sind völlig irrelevante Fragen"

18.11.2022, 10:4805.01.2023, 11:22
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Während die Temperaturen sinken und das Wetter in Deutschland winterlicher wird, sind die Energiepreise und die Inflation weiter hoch. Die Politik sucht nach Lösungen, doch die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt. "Energie, Geld, Jobs – keine Strategie in der Mega-Krise?", fragte deshalb Maybrit Illner am Donnerstagabend in ihrer gleichnamigen ZDF-Talkshow.

Mit folgenden Gästen diskutierte Maybrit Illner am 17. November:

  • Robert Habeck: Der Grünen-Politiker ist Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.
  • Christian Sewing: Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank ist auch Präsident des Bundesverbandes Deutscher Banken.

Illner hatte am Donnerstag nur zwei Gäste geladen, dafür aber hochkarätige. Der Wirtschaftsminister und der Top-Banker hatten viel zu erzählen, sie waren sich in vielen Punkten einig. Beide zeigten sich selbstkritisch, was Fehler in der Vergangenheit anging. Ob nun in der Politik oder bei der Deutschen Bank. Die Voraussetzung für eine interessante Talkshow mit erkenntnisreichen Gesprächen in einer ruhigen Atmosphäre war also gegeben.

Dass es völlig anders kam, lag an Maybrit Illner. Die Talkmasterin wirkte ziemlich auf Krawall gebürstet, stellte teils provokante Fragen und ließ ihre Gäste nicht ausreden. Sobald Habeck oder Sewing kurz Luft holten, plapperte Illner dazwischen. Was zu einigen bemerkenswerten Momenten führte, da vor allem Habeck sichtlich genervt war und mehrfach patzige Antworten gab.

Habeck zu Gast bei "Illner".
Habeck zu Gast bei "Illner".bild. ZDF/Jule Roehr

Robert Habeck: "Die Bundesregierung hat rechtzeitig gehandelt"

Schon die Einstiegsfrage hatte es in sich. "Glauben Sie, dass Ihnen die Bürger dieses Landes noch vertrauen?", fragte Illner Habeck mit Blick auf die vielen Krisen. Habeck verwies auf die schwierige Lage, bedingt durch den Krieg in der Ukraine und sagte, dass sich das Land in dieser Situation "außerordentlich bewährt" habe.

Doch Illner ließ nicht locker und stellte erneut die Frage nach dem Vertrauen der Bürger. "Die Frage ist, mache ich meinen Job für das Land? Und das tue ich", antwortete Habeck trocken. Illner stocherte aber immer weiter, alles habe zu lange gedauert, an die 300 Euro Energiepauschale könnten sich manche Bürgerinnen und Bürger doch schon gar nicht mehr erinnern. "Die Frage ist, ob die Bundesregierung rechtzeitig gehandelt hat. Das hat sie", konterte Habeck erneut.

Nun probierte es Illner bei Banker Sewing. Die Regierung nehme so viel Milliarden in die Hand, trotzdem seien die Menschen unzufrieden, behauptete Illner und schob die Frage hinterher: "Sind wir gut regiert in diesem Land?" Er wisse gar nicht, ob die Bürger so unzufrieden seien, entgegnete Sewing und verwies auf Krieg und Pandemie: "Die Bundesregierung hat insgesamt sehr ordentlich agiert und schnell reagiert. Wir müssen jetzt unbedingt die unmittelbare Krise im Sinne der Inflationsbekämpfung angehen."

Spott für Illner

Sewing wollte dann erklären, wie das gelingen könnte. Aber Illner ließ ihn nicht aussprechen und wandte sich wieder Habeck zu. "Wann kommt der Dezember-Abschlag?", wollte sie wissen. "Na, im Dezember. Deshalb heißt er Dezember-Abschlag", entgegnete der Wirtschaftsminister trocken. Auf Twitter sorgte diese unglückliche Fragestellung für Spott und Fassungslosigkeit.

Die Gesprächsatmosphäre war danach noch angespannter. Illner kam nun auf die gescheiterte Gasumlage zu sprechen. "Ich will hier keine Sendungskritik machen. Aber das ist mir ein bisschen viel Vergangenheitsbewältigung", meckerte Habeck. Die Gasumlage sei zwar gescheitert und Geschichte, zum damaligen Zeitpunkt aber mangels Alternativen die richtige Idee gewesen. Als die Talkmasterin weiter zur fehlenden Unterstützung der Ampel-Regierung und speziell von Finanzminister Christian Lindner für die Gasumlage bohrte, platzte Habeck endgültig der Kragen.

"Ich hoffe, dass Sie mir das nicht krumm nehmen. Aber ich finde, dass sind völlig irrelevante Fragen. Das interessiert mich überhaupt nicht", polterte Habeck. "Das interessiert Sie nicht?", fragte Illner, die nun zum ersten Mal selbst etwas fassungslos wirkte. "Nein", antwortete Habeck. "Aha, okay", entgegnete Illner.

Illner verwechselt Habeck und Lindner

Wirklich rund lief die Kommunikation zwischen Illner und Habeck den ganzen Abend nicht. Der Grünen-Politiker sprach sich für ein Tempolimit auf Deutschlands Autobahnen aus. Die Talkmasterin zeigte einen Einspieler, in dem sich FDP-Chef Lindner bereit erklärte, ein Tempolimit im Tausch gegen längere Laufzeiten der Atomkraftwerke zu akzeptieren. Allerdings hatte Illner zuvor angekündigt, dass in dem kurzen Film Robert Habeck einen Deal anbieten würde.

"Das war der andere Robert Habeck. Aber egal", kommentierte Habeck grinsend und winkte ab. Auch Christian Sewing konnte sich angesichts dieses Missgeschicks ein Lachen nicht verkneifen. Und irgendwie fasste dieser Moment die insgesamt unglücklich verlaufene Maybrit-Illner-Show am Donnerstagabend ganz gut zusammen.

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