Günther Jauch hat bei "Wer wird Millionär?" schon einige Sachen gesehen – aber das, was Kandidat Lukas Körber in der Spezialausgabe am Dienstagabend (20.15 Uhr auf RTL) ablieferte, erstaunte selbst den erfahrenen Moderator. "Viel mehr Spannung geht nicht!", staunte Jauch.
Der 32-jährige IT-Berater machte von Beginn an lockere Sprüche. "Ich trainiere seit 25 Jahren Videospiele, habe schnelle Finger", erklärte er seinen erfolgreichen Sprung auf den Stuhl. Entspannt zockte er sich in der Risiko-Variante Frage um Frage nach oben. Ob er vielleicht ein Kölsch bekommen könne, um die Nerven zu beruhigen?
Grinsend reagierte der Basecapträger darauf, dass Jauch von seinen Moderationskärtchen eine falsche Liebesgeschichte ablas: "Aber sie leben doch im Haus ihrer Ex, oder?", wunderte der sich. "Äh, nein?" konterte Körber. Eine andere Kandidatin outete sich derweil:
Sein Privatleben sei "sehr langweilig", scherzte Körber, dessen Liebesgeheimnis Jauch dann aber doch wissen wollte: "Ich streite mich seit 14 Jahren eigentlich täglich mit meiner Freundin, aber wir vertragen uns auch immer wieder. Man muss sich jeden Tag reiben."
Stressig wurde es für den sympathischen Kandidaten erst bei der 125.000-Euro-Frage, bei der nach dem südlichsten Land des südlichen Wendekreises gesucht wurde. Hilfe kam vom Zusatzjoker. "Der sieht aus wie ein Erdkundelehrer, der weiß das!", war sich der IT-Berater sicher. Der Herr im Studiopublikum wusste es tatsächlich: Uruguay. Als Dank bekam auch er ein frisches Kölsch gereicht.
Höchste Spannung dann bei der 500.000-Euro-Frage: Körber war sich sicher, dass Elvis Presleys erste Band "Landsberg Barbarians" geheißen haben muss. Schließlich war die Rock'n'Roll-Ikone bekanntlich in Deutschland stationiert. Soll er zocken? "In mir ist ein starker Drang", rang der 32-Jährige mit sich.
Zur Auswahl standen zudem Johnny Cash, Bruce Springsteen und Ozzy Osbourne. Körber dachte laut nach und wurde dabei schlüpfrig:
Seine Freundin könne das natürlich bestätigen – Günther Jauch machte eine seiner berühmten Grimassen.
"Weil es 500.000 Euro sind, dürfen sie jetzt noch einmal überlegen – und was sie dann sagen, nehme ich", forderte der Moderator eine Entscheidung. Im allerletzten Moment hörte der IT-Berater auf zu zocken und ging stattdessen mit seinen erspielten 125.000 Euro ins Finale am Donnerstag. Sein Glück, denn: Johnny Cash wäre die richtige Antwort gewesen. Der spätere Country-Superstar diente Anfang der 50er auf dem Fliegerhorst Landsberg/Lech. Als Elvis Presley 1958 seinen Militärdienst bei der 3. US-Panzerdivision in Friedberg ableistete, war er schon längst ein Star.
Der erleichterte Kommentar des Kandidaten: "Alles richtig gemacht!"