Fünf von neun Kandidatinnen und Kandidaten bekamen am Dienstagabend bei "Deutschland sucht den Superstar" ein Ticket für den Recall. Keine schlechte Quote – vor allem angesichts der Tatsache, dass einige nicht unbedingt durch herausragenden Gesang auffielen.
So etwa der 25-jährige Daniel aus Wien. Mit seinem freundlichen Auftreten, den strahlend blauen Augen und vielen Tattoos mutierte der Barber bei der Jury sofort zum Liebling. Da wurden auch mehrere Augen zugedrückt, nachdem sein erster Sing-Versuch in die Hecken gegangen war.
Star-Produzent Toby Gad schwang sich sogar höchst selbst ans Klavier, um Daniel in einer Tonlage zu begleiten, die zu seiner Stimme besser passte als die des Playbacks. Country-Sängerin Ilse DeLange und Schlager-Urgestein Florian Silbereisen gesellten sich ebenfalls zu dem Kandidaten auf die Bühne, um mit Takt-Klopfen zu unterstützen.
Die Jury-Mühen wurden jedoch nicht wirklich belohnt: Überzeugen konnte der aufgeregte Daniel trotz Hilfestellung nicht. Irgendwie hatten die Juroren jedoch einen Narren an ihm gefressen und gaben dem 25-Jährigen deswegen noch eine weitere Chance. Noch bevor er einen Ton sang, schien Daniel die jedoch bereits verspielt zu haben, indem er gestand:
Schließlich schaffte es der Hobby-Sänger, DeLange und Silbereisen zu überzeugen. Gad hingegen sah zu viele Baustellen und blieb hart. Im Recall am Ende der Sendung knackte Daniel den Star-Produzenten dann aber doch noch: Trotz holpriger Performance bekam er in Folge vier eines von drei Tickets für den Auslands-Recall.
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So eines hätte wohl auch Pia gerne gehabt. Um dabei nichts dem Zufall zu überlassen, spazierte die selbsterklärte "liebe Hexe" mit einem brennenden Salbei-Büschel in den Casting-Raum. Mit dem hatte sie vor, erstmal schlechte Energien auszuräuchern. Chef-Juror Silbereisen beäugte das eher kritisch und kommentierte vielsagend: "Bis jetzt hatten wir nur positive Energie hier."
Ob es der Salbei-Nebel oder tatsächlich Magie war: Silbereisen gab der 26-Jährigen nach einer schwachen Gesangsdarbietung überraschend ein "Ja". Glücklicherweise waren aber sowohl Gads als auch DeLanges Urteilsvermögen weniger vernebelt: "Ich fand's ein bisschen lauwarm", kommentierte der Produzent. DeLange urteilte: "Du hast gesungen wie ein Zuschauer." In den Recall kam Hexe Pia folglich nicht.
Verflucht selbstüberzeugt trat am Dienstagabend der 25-jährige Riccardo aus Düsseldorf auf. Bereits vor dem Casting tönte er vollmundig:
Seit sieben oder acht Jahren mache er bereits Sprechgesang und sei gerade dabei, sich "in der Rapperszene zu etablieren", erklärte Riccardo alias RP Babyface, während seine Fan-Crew bestehend aus Mutter, Tante und Oma brav auf ihn wartete. Eine Stilikone sei er übrigens auch. Oha!
Angekommen im Casting-Studio nahm Riccardo dann erst einmal die Jury aufs Korn. "Ich mache seit mehreren Jahren Rap-Musik, ich spiele acht Instrumente", sagte er bei seiner Vorstellung. "Acht?", fragte DeLange überrascht. "Nein, war ein Spaß, ich kann nur rappen", löste Riccardo sofort auf. "Ha ha ha", so DeLange amüsiert.
Rappen konnte Riccardo übrigens anders als versprochen nicht besonders gut. Seine Darbietung von "Ich brech' die Herzen" von Kay One konnte die Jury nicht überzeugen. "Mit dem Rappen brichst Du definitiv keine Herzen", urteilte Silbereisen. DeLange übergab ihr "Nein" wie immer mit Schleifchen: "Ich glaube du bist ein ganz lieber junger Mann – und wenn du das bist, reicht das", sagte sie.
Trotz DeLanges unerschöpflicher Freundlichkeit: Eine Angewohnheit ging den TV-Zuschauern am Dienstagabend auf die Nerven. Die Vollblut-Musikerin kann oft nicht an sich halten und singt bei den Songs, die die Kandidaten performen, einfach lauthals mit. Manchmal auch in der zweiten Stimme. Auf Twitter machten genervte "DSDS"-Zuschauer ihrem Ärger darüber Luft: