Pünktlich zum dritten Advent schickte Vox seinen Küchenhelden Tim Mälzer wieder in die Schlacht. Für das Weihnachts-Special von "Kitchen Impossible" musste er zusammen mit Max Strohe gegen Tim Raue und The Duc Ngo antreten. Für Mälzer und Strohe bedeutete das eine Reise in die Schweiz. Dort sollten sie ein sehr spezielles Weihnachtsessen zubereiten, das sie an ihre Grenzen bringen würde.
Dicke Luft herrschte schon nach der Ankunft in der Schweiz. Mälzer wetterte gegen sein Willkommensgeschenk:
Doch die Mütze sollte das geringste Problem von Tim Mälzer sein. Die beiden Köche mussten sich nämlich mit der alchemistischen Naturküche auseinandersetzen. Und dass das kein Spaß ist, ahnte Mälzer.
2017 musste Kontrahent Tim Raue in "Kitchen Impossible" bereits bei Stefan Wiesner, auch bekannt als "Hexer aus dem Entlebuch", zur Koch-Challenge antreten. Nun kamen auch Tim Mälzer und Max Strohe in diesen Genuss. Die Aufgabe: Ein Weihnachtsmenü im Feuerring zubereiten. Ganz klassisch Gans und Klöße wurden aber nicht serviert. Denn der Hexer kocht traditionell mit Vogelbeeren, Moos, Baumrinde, Schnee oder Steinen. "Fuck ey", entfuhr es Mälzer allein bei der Vorstellung.
Besonders appetitlich sah das, was der Hexer als Kostprobe vorbereitet hatte, nicht aus: Eine schwarze, teerartige Masse, die sich als Käse-Fondue entpuppte. "In welcher Drogen-Kommune hat das denn Tradition?", polterte Mälzer beim Anblick. Aber letztendlich mussten Mälzer und Strohe einräumen, dass es eigentlich "ganz geil" schmeckt. Nur ob sie's auch nachkochen können, ist eben die andere Frage.
Das Weihnachtsmenü, was es für die beiden nachzukochen galt, hatte es nämlich in sich: Kohlenfondue mit Kohlenbrot, Heusuppe, Lebkuchenbratwurst auf Lebkuchen mit Waldklee und Christbaumeis.
Eine Zutatenliste gibt es nicht, so wollen es die "Kitchen Impossible"-Spielregeln. Alles muss selbst herausgeschmeckt und dann zubereitet werden. Eine Herausforderung. Wie sollte beispielsweise die Heunote in die Suppe kommen oder der Geschmack der Fichte? Kurzerhand kam tatsächlich eine Kettensäge zum Einsatz, um eine Tanne für den fehlenden Geschmack zu zerlegen – irgendwo mussten die Späne für das Gericht ja herkommen. Ungefährlich war diese Aktion übrigens nicht. Wiesner sorgte sich bereits um die beiden Köche, die nicht gerade geübt mit der Säge waren.
Nächste Herausforderung: Das Brot im Feuerring backen. Das Brot wurde einfach nicht warm, beschwerte sich Mälzer. Grund war auch die Wetterlage: Wind und Regen erschwerten die Zubereitung im offenen Feuerring. "Wer backt auf dem Grill? Kein Idiot! Niemand! Du backst im Ofen. Das macht keinen Sinn", schimpfte er.
Letztendlich musste die Jury, bestehend aus Teilen der Familie des Hexers, die Kochkünste der "Kitchen Impossible"-Köche bewerten. Optisch sah das Fondue schon mal gut aus und es kam bei den Testern auch geschmacklich gut an. Doch die Gegebenheiten wurden nicht besser: Kälte und Regen machten das heiße Servieren schwierig. Die Heusuppe fand dann auch deutlich weniger Zuspruch. Das Heu war zu lange in der Suppe und machte sie für einige geübte Naturküchenliebhaber ungenießbar.
Und es wurde nicht besser: Der Lebkuchen war von außen komplett verbrannt und innen noch nicht durch. Aber immerhin: Vom Hexer gabs Lob für den Geschmack der Lebkuchenwurst auf dem Lebkuchen. "Angesichts dessen, dass alles auf den Feuerringen gemacht wurde, muss ich den Hut nehmen vor den Köchen", lobte ein Tester sogar. Nach dem Dessert waren dann alle vollauf begeistert. "Großen Respekt", lobte auch Wiesner.
Für Mälzer und Strohe ein echter Ritterschlag. Nach der Leistung gaben sich die beiden Köche bereits siegessicher. "Ich kann mir nicht vorstellen, was die anderen beiden kochen sollen, dass die bei diesem Weihnachtsspecial als Sieger vom Feld gehen", verkündete Mälzer. Mit 6,7 Punkten im Durchschnitt legten sie ordentlich vor.
Tim Raue und The Duc Ngo mussten sich hingegen der gehobenen Sterneküche in Frankreich widmen. Vor allem das Dessert setzte ihnen zu, denn "backen ist nicht kochen", wie Raue feststellen musste. "Wichsgesichtiger Mälzer, Eier-kraulender Strohe", schimpfte er da nur noch.
Aber die beiden Köche meisterten die Aufgabe und konnten am Ende mit einer Durchschnittswertung von 7,1 Punkten tatsächlich den Gesamtsieg des Weihnachtsduells einfahren. "Das war die größte Herausforderung, die ich je hatte. Das Dessert hat mich wirklich gefickt", fasste Raue die Challenge zusammen und hatte fast Tränen der Rührung in den Augen. Für Max Strohe ist es übrigens die erste Niederlage bei "Kitchen Impossible".
(jei)